Baumbach (Adelsgeschlecht)

Baumbach (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Baumbach

Baumbach ist der Name eines alten hessischen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gehört seit 1553 bis in die Gegenwart zur Althessischen Ritterschaft.

Keine Verwandtschaft besteht zu der von Franz Baumbach, kaiserlich-königlichen Hauptmann, begründeten Adelsfamilie, die durch ein Diplom von 1821 in den erbländisch-österreichischen Adelsstand mit dem Prädikat von Kronenschwert erhoben wurde [1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Herkunft

Erstmals erwähnt wird das Geschlecht mit dem Ritter Herdegnus de Bombach (Hartdegen von Baumbach) in einer Hersfelder Urkunde aus dem Jahre 1246 [2]. Mit dem Ritter und Burgmann (miles castrensis) zu Rotenburg Heinrich von Baumbach, der zwischen 1295 und 1316 urkundlich erscheint, beginnt die ununterbrochene Stammreihe [3].

Die Burg Tannenberg einer der frühesten Stammsitze der Familie
Wappenstein am Baumbachschen Burgsitz in Homberg (Efze)

Baumbach, dass gleichnamige Stammhaus der Familie, ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Alheim im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Hessen [3]. Der heutige Stammsitz der Familie liegt im hessischen Nentershausen.

Ausbreitung und Besitzungen

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bildeten sich zwei Linien, eine zu Tannenberg und eine zu Bebra. Die Linie zu Bebra erlosch bereits im 15. Jahrhundert. Die Linie zu Tannenberg teilte sich noch im 14. Jahrhundert in zwei weitere, nach ihren Begründern Helmrich und Ludwig benannte Äste, die sich im Laufe der Zeit stark ausbreiten konnten. Zum Helmrichschen Ast gehörten die Häuser zu Nentershausen, Kirchheim, Freudenthal-Gilserhof, Amönau und Gemünden, zum Ludwigschen Ast die Häuser Nassenerfurth, Ropperhausen (heute: Großropperhausen), Lenderscheid und Siebertshausen. Unter den zahlreichen Besitzungen, die die Herren von Baumbach erlangten, gehört die Burg Tannenberg zwischen Rotenburg und Gerstungen, die seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Familie war, zu den bedeutendsten. In neuerer Zeit war die Familie auch in Thüringen zu Kamberg und Kleintöpfer im ehemaligen Landkreis Mühlhausen besitzlich. Mitglieder der Familie besaßen auch hannoverische Lehen im Lüneburgischen [1].

Sebald von Baumbach war 1530 Gesandter der Abtei Hersfeld auf dem Reichstag zu Augsburg. Ludwig (III.) von Baumbach war 1539 Gesandter der protestantischen Stände bei Kaiser Karl V. und wurde auch später mit Gesandtschaften an den französischen und englischen Hof betraut. Burckhard von Baumbach war landgräflich hessischer Oberstleutnant und Landkommissar. Von seinen Söhnen wurde Christoph Ludwig von Baumbach königlich französischer Oberst, der unter Turenne diente und Otto Christoph von Baumbach, Herr auf Nentershausen, herzoglich württembergischer Geheimrat, Berghauptmann und Obervogt zu Nagold. Er hinterließ mehrere Söhne, von denen einer als kaiserlicher Oberst starb. Wolf Heinrich von Baumbach war 1704 hessen-darmstädter geheimer Regierungsrat, Generalleutnant und Gouverneur aller festen Plätze in Oberhessen [1]. Der Name "Hans Ludwig von Baumbach, General Lieutnenant" findet sich mit dem Datum 1728 über dem Süd-Portal der in diesem Jahr errichteten evangelischen Kirche in Ropperhausen (heute: Großropperhausen. Dieser Kirche wurde 1855 von Hans Erich Friedrich Arthur von Baumbach ein Kelch gestiftet, auf dem sich Widmungsinschrift und das von Baumbach'sche Wappen finden.

Jost von Baumbach war während der Minderjährigkeit des Landgrafen Philipp I. Mitglied der Regentschaft von Hessen. Carl Johann von Baumbach (* 1736, † 1774) war ein braunschweigischer Kammerrat und Moritz von Baumbach (* 1789, † 1871) war hessischer Obergerichtspräsident und Justizminister. 1830 wurden von der hessischen Ritterschaft zwei Herren von Baumbach in den konstituierenden Landtag gewählt.

Eine genealogische Stammtafel (Ahnenprobe) verfasste Johann Georg Estor für Carl Friedrich Reinhold von Baumbach wegen dessen Aufnahme in den Deutschen Orden. Am 5. Juli 1903 wurde ein Familienverband gegründet.

Standeserhebungen

1846 erfolgte eine herzoglich nassauische Anerkennung des Freiherrenstandes [4]. Theodor von Baumbach, großherzoglich badischer Hofmarschall, erhielt am 14. April 1858 zu Karlsruhe eine badischen Anerkennung des Freiherrenstands [3]. Die freiherrlichen Linien sind jedoch alle erloschen.

Wappen

Wappen bei Siebmacher (1605)

Das Wappen zeigt in Blau einen liegenden, an den Enden je mit einem goldenen Stern besteckten, silbernen Halbmond. Auf dem Helm ist die Schildfigur. Die Helmdecken sind blau-silbern.

Namensträger

Einzelnachweise

  1. a b c Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Band 1, Seite 231
  2. Hessisches Staatsarchiv Marburg
  3. a b c Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Band 53 der Gesamtreihe, Seite 255
  4. Otto Hupp: Münchener Kalender 1930. Seite 28

Literatur

Weblinks


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