Karl Behrens

Karl Behrens
Gedenktafel am Haus Yorckstraße 22, in Berlin-Kreuzberg

Karl Behrens (* 18. November 1909 in Berlin; † 13. Mai 1943 Berlin-Plötzensee) war ein Werkzeugkonstrukteur und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er gehörte dem Kreis um die Rote Kapelle an und war zusammen mit Walter Homann und anderen in einer Widerstandsgruppe in der AEG tätig.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl Behrens absolvierte eine Schlosserlehre und wurde anschließend arbeitslos. Aus der Pfadfinderjugend kommend, schloss er sich 1929 der SA an und trat der NSDAP bei. Im April 1931 wurde er aus der Partei ausgestoßen, weil er Walter Stennes bei dessen Putschversuch gegen Hitler unterstützt hatte. 1931 schloss er sich vorübergehend der „Schwarzen Front“ Otto Strassers an und wechselte Ende 1932 zur KPD. Seit 1932 besuchte er ein Berliner Abendgymnasium und nach dem Abitur die Beuth-Schule im Wedding (jetzt Beuth-Hochschule für Technik Berlin). Am Berliner Abendgymnasium erteilte die Amerikanerin Mildred Harnack-Fish Englischunterricht. Karl Behrens stieß zu dem oppositionellen Diskussionskreis um ihren Mann Arvid Harnack. Karl Behrens, der bei der AEG-Turbinenfabrik als Konstrukteur arbeitete, wurde einer der engsten Mitstreiter von Arvid Harnack im Widerstand.

Karl Behrens wurde wegen seiner Kontakte zu den Harnacks im Herbst 1942 in seinem Truppenteil an der Ostfront vor Leningrad verhaftet, nach Berlin gebracht, nach langen Verhören durch die Gestapo im Januar 1943 vom Reichskriegsgericht verurteilt und am 13. Mai 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Er hinterließ eine Frau, zwei Söhne und eine Tochter.

Ehrungen

  • Am 18. November 2009 wurde vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg eine Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus von Karl Behrens Yorckstraße 22 (Eckhaus zur Möckernstraße 91) eingeweiht.
  • Karl Behrens wird mit einem Stolperstein in der Huttenstraße 12 in Berlin-Tiergarten geehrt.

Literatur

  • Regina Griebel, Marlies Coburger, Heinrich Scheel: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Fotodokumentation. Halle 1992, ISBN 3-883840-44-0
  • Brigitte Oleschinski: Gedenkstätte Plötzensee. Berlin: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 1995 (2. Auflage), ISBN 3-926082-05-4; PDF
  • Gert Rosiejka: Die Rote Kapelle. „Landesverrat“ als antifaschistischer Widerstand. Ergebnisse-Verlag: Hamburg 1986, ISBN 3-925622-16-0
  • Luise Kraushaar et al.: Deutsche Widerstandskämpfer 1933–1945. Biographien und Briefe. Dietz-Verlag: Berlin 1970, Band 1, S. 98–101

Weblinks


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