Karl Emil Schabinger von Schowingen

Karl Emil Schabinger von Schowingen

Karl Emil Schabinger Freiherr von Schowingen (* 27. September 1877 in Gernsbach; † 1967) war ein deutscher Diplomat und Leiter der Nachrichtenstelle für den Orient.

Leben

Schabinger von Schowingen studierte ab 1897 an der Universität Heidelberg Rechtswissenschaften. Bereits während dieser Zeit entwickelte er ein starkes Interesse an der Orientalistik. Daher entschloss er sich nach dem Abschluss des Jura-Studiums am Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin bei Professor Martin Hartmann Persisch und Türkisch zu lernen.

1901 trat Schabinger von Schowingen in den diplomatischen Dienst ein und wurde zunächst Dolmetscher bei der kaiserlichen Gesandtschaft in Tanger (Marokko). Am 22. März 1915 berief ihn Max von Oppenheim zu seinem Nachfolger als Leiter der Nachrichtenstelle für den Orient. 1916 wurde er zum deutschen Konsul in Jaffa ernannt. Dieses Amt hatte er bis zum Ende des Ersten Weltkrieges inne. 1918 bis 1924 war er in der Orient-Abteilung des Auswärtigen Amtes tätig.

1924 zog er sich schließlich im Alter von 47 Jahren aus dem aktiven Dienst zurück und widmete sich der Orientalistik. Er verfasste bedeutsame Publikationen über den Seldschukenwesir Nizam al-Mulk, dessen Schriften er aus dem Persischen ins Deutsche übersetzte. 1967, kurz vor seinem Tode, veröffentlichte er seine Memoiren unter dem Titel „Weltgeschichtliche Mosaiksplitter. Erlebnisse und Erinnerungen eines kaiserlichen Dragomans“.

Schriften

  • Nizāmulmulk: Siyāsatnāma : Gedanken und Geschichten. Zum ersten Male aus dem Persischen ins Deutsche übertragen und eingeleitet von Karl Emil Schabinger von Schowingen. Freiburg / München : Alber, 1960.
  • Weltgeschichtliche Mosaiksplitter. Erlebnisse und Erinnerungen eines kaiserlichen Dragomans. Baden-Baden 1967.

Literatur

  • Maren Bragulla: Die Nachrichtenstelle für den Orient. Fallstudie einer Propagandainstitution im Ersten Weltkrieg. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2007.
  • Gabriele Teichmann, Gisela Völger: Faszination Orient. Max von Oppenheim – Forscher, Sammler, Diplomat. Köln 2001.

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