Karl Friedrich Geiser

Karl Friedrich Geiser
Carl Friedrich Geiser

Carl Friedrich Geiser (* 16. Februar 1843 in Langenthal; † 7. Mai 1934 in Küßnacht) war ein Schweizer Mathematiker, der an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich wirkte. Er befasste sich vorwiegend mit algebraischer Geometrie, in welcher er u. a. die Geisersche Beziehung entwickelte. Bekannt ist auch seine Geisersche Minimalfläche aus den Untersuchungen über algebraische Minimalflächen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Am 16. Februar 1843 wurde Carl Friedrich Geiser in Langenthal (Kanton Bern, Schweiz) geboren. Geisers Vater war Metzger und Gastwirt,[1] jedoch wurde er durch seinen Großonkel Jakob Steiner zu einem Mathematikstudium gedrängt. Er studierte zunächst vier Jahre am Polytechnikum Zürich und ging danach für vier Jahre nach Berlin unter Karl Weierstraß und Leopold Kronecker. Geiser bekam keine Mittel von seinen Eltern, weswegen er begann Stunden zu geben, die ihm von Weierstraß und Kronecker verschafft wurden.

1863 kehrte er nach Zürich zurück als ein Ersatz für den Lehrstuhl des verstorbenen Deschwanden. Er wurde 1863–1873 Privatdozent für reine und angewandte Mathematik, 1869 Titularprofessor und schließlich 1873–1913 Ordinarius für höhere Mathematik und synthetische Geometrie. Dort lehrte Algebraische Geometrie, Differentialgeometrie und Theorie der Invarianten und publizierte in algebraischer Geometrie und Minimalflächen. In zwei Zeitperioden war Geiser Direktor des Polytechnikums 1881–1887 und 1891–1895.[2]

Neben seine großartigen Forschungsresultaten leistete Geiser ebenso bemerkenswerte Resultate bei der Entwicklung des Bildungssystems der Schweiz.[3] Dabei halfen ihm sein Beziehungen zu bedeutenden Politikern und Mathematikern in seiner Zeit, die er auch Steiner zu verdanken hatte. Er revanchierte sich dafür indem er Steiners unpublizierte Vorlesungsskripte und Abhandlungen veröffentlichte. Unter Geiser fand so 1897 der erste internationale Mathematikerkongress 1897 am Polytechnikum statt.

Geiser starb am 7. Mai 1934 in Küßnacht (Schweiz).

Werk

Geiser befasste sich vorwiegend mit algebraischer Geometrie, in welcher er u. a. die heute nach ihm benannte Geisersche Beziehung entwickelte. Weiter publizierte er auf dem Gebiet der Minimalflächen.

Schüler

Es ist nur ein Schüler Geisers bekannt[4]

  • Karl Merz, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (1914)

Zu dieser Zeit war Geiser schon im hohen Alter und bereits seit 1863 am Polytechnikum tätig. Es ist anzunehmen, dass Geiser weitere Doktoranden betreute.

Schriften (Auswahl)

  • C. F. Geiser und L. Maurer. Elwin Bruno Christoffel. Zürich, Tübingen, 1900. Erschienen in Mathematische Annalen Volume 54, Number 3 / September 1901, Seiten 329-341
  • C. F. Geiser. Notiz über die algebraischen Minimumsflächen. Zürich, 6. Jan. 1870. Erschienen in Mathematische Annalen Volume 3, Number 4 / Dezember 1871, Seiten 530-534
  • C. F. Geiser. Die Theorie der Kegelschnitte in elementarer Darstellung. Leipzig, Teubner, 1887, 3. Aufl

Literatur

  • Arnold Emch. Carl Friedrich Geiser. University of Illinois. Erschienen in National Mathematics Magazine, Vol. 12, No. 6, März 1938, Seiten 286-289
  • Johann Jakob Burckhardt: Geiser. Karl Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 154 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Arnold Emch
  2. Liste der Professoren der ETH Zürich
  3. vgl. Mathematics Genealogy Project
  4. vgl. Mathematics Genealogy Project

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