- Karl Jordan (Historiker)
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Karl Jordan (* 26. Juli 1907 in Cottbus; † 27. Februar 1984 in Kiel) war ein deutscher Historiker und Mediävist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Karl Jordan studierte Geschichte, Germanistik und klassische Philosophie an den Universitäten Tübingen, Erlangen, Berlin und Göttingen. Er wurde 1930 in Göttingen bei Karl Brandi zu dem Thema Das Eindringen des Lehnswesens in das Rechtsleben der römischen Kurie zum Dr. phil. promoviert. Im Jahre 1931 legte er die Lehramtsprüfung ab und war anschließend Assistent am Historischen Seminar Göttingen. In den Jahren 1932 bis 1935 war er Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica (MGH) in Berlin, wo er die Urkunden Karls III. und Arnulfs von Kärnten bearbeitete. 1935/36 war er Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wurde 1936 Mitglied des Reichsinstituts für ältere deutsche Geschichtskunde, wo er mit der Sammlung, Bearbeitung und Herausgabe der Urkunden Herzog Heinrichs des Löwen beauftragt war. Der Eintritt in die NSDAP erfolgte am 1. April 1940. Er habilitierte sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Halle. Er war seit 1941 Extraordinarius und ab 1943 Ordinarius für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Kiel. Seit 1948 korrespondierendes Mitglied der Zentraldirektion der MGH. Im Jahre 1972 wurde Jordan emeritiert.
Jordans Forschungsschwerpunkt lag auf der Geschichte des Mittelalters, insbesondere der Stauferzeit. Er arbeitete an übergreifenden Darstellungen wie dem Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, als Herausgeber des 4. Bandes Investitur und frühe Stauferzeit mit. Jordan war Mitglied der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii.
Ein Schüler von Jordan ist der langjährige Leiter des Braunschweiger Stadtarchivs Manfred Garzmann (*1941).
Schriften (Auswahl)
- Das Eindringen des Lehnswesens in das Rechtsleben der römischen Kurie, 1931 (Neudruck 1971)
- Die Entstehung der römischen Kurie, 1939 (Neudruck 1962)
- Die Bistumsgründungen Heinrichs des Löwen, 1939 (Neudruck 1952)
- Die Urkunden Heinrichs des Löwen, 1941/49 (Volltext in MGH)
- Deutsches Reich und Kaisertum 911–1056, 1955
- Friedrich Barbarossa, 2. Auflage, 1967
- Die Christian-Albrechts-Universität 1665 bis 1965, 1965
- Heinrich der Löwe. Eine Biographie, München, 1979
Literatur
- Horst Fuhrmann: Karl Jordan, der Lehrer. In: Ders. Menschen und Meriten. Eine persönliche Portraitgalerie. München 2001, S. 291–299, ISBN 3-406-47221-4.
- Horst Fuhrmann: Nachruf Karl Jordan. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 40 (1984), S. 372–374.
Weblinks
- Literatur von und über Karl Jordan (Historiker) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bücher und Aufsätze von Karl Jordan im Opac der Regesta Imperii
- Kurzbiographie und Foto
- Mitarbeiter bei der Monumenta Germaniae Historica (MGH) München
- Karl Jordan in der Professorengalerie des Historischen Seminars der Universität Kiel
Kategorien:- Mittelalterhistoriker
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