Karl Rohm

Karl Rohm

Karl Rohm (* 1873; † 1948) war ein deutscher Autor und Verleger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rohm war einer der für die Lebensreform in Deutschland einflussreichsten Verleger in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In seinem Verlag, den er 1898 gründete, erschienen zahlreiche Broschüren und Bücher sowie verschiedene Zeitschriften, darunter Lebens-Spuren (Januar 1900 bis möglicherweise September/Oktober 1903), Blätter zur Pflege des höheren Lebens (1903 bis wahrscheinlich 1907), Der Schulfreund (1905 bis 1911), Die Loge und Der Leuchtturm.

Ab Januar 1900 wird als Verlagsort für die Publikationen Stuttgart angegeben, von April bis November 1901 Amden, ab Dezember 1901 Lorch. Zu den Autoren des Verlags gehörte etwa Demeter Georgievitz-Weitzer [1], zudem erschienen Neudrucke der Werke von Johann Heinrich Jung-Stilling. Bekannt geworden ist der Lorcher Astrologischer Kalender, der von 1919 bis 1990 erschienen ist.

Rohm publizierte antisemitische Propaganda, darunter das 1919 oder 1920 unter dem Titel Was ist jüdischer Geist? von John Retcliffe (Herrmann Ottomar Friedrich Goedsche) erschienene antisemitische Pamphlet Protokolle der Weisen von Zion.

Rohm war Herausgeber des 1924 gegründeten Lorcher Blattes Völkischer Herold („Wochenblatt für vaterländische Politik und Wirtschaft“) sowie Leiter des Erich Ludendorff nahestehenden und seit Ende 1925 als korporatives Mitglied der DVFP fungierenden Vaterländischen Volksbundes.[2]

Karl Rohm war Mitglied der NSDAP und hat 1923 den Hitler-Ludendorff-Putsch unterstützt. Nach dem Röhm-Putsch trat er 1934 angeblich aus der Partei aus.[3]

Verlagslinie (Beispiele)

  • Albrecht Hoffmann: Rom, Juda und wir. Vortrag. Reihe: Reden aus völkischer Zeit, 3. Gehalten im Vaterländischen Volksbund zu Tübingen am 26. Februar 1924. Verlegt 1924:
Von diesem Wandelungstode will ich heute vor Ihnen reden: von dem Todeskampfe, den unsere deutsche Seele mit dem dämonischen Drachen des jüdisch-römischen Geistes zu kämpfen hat, und wie sich die Klinge des Lindwurms immer enger und enger um sie ziehen, der Gifthauch seines Feuerodems sie immer mehr verpestet. Wem Grausen in meiner Rede ist, ich kann es nicht ändern. Was ich aus dem dunklen Schoß alter Tage hervorwachsen sehe, sind furchtbare Gesichte. (S.4)
  • Christoph Weiß: "Vom Juden-Sozialismus geheilt!" Meinen deutschen Arbeitsbrüdern und Arbeitsschwestern zur Aufklärung. 1920
  • F. K. Steinberger: Esoteriker des Westens: Führer zu neuem Menschentum. 1953 [4]

Werke im eigenen Verlag

  • Die Truggestalt der Annie Besant und andere Irrlichter der Theosophischen Gesellschaft. 1916
  • Zu Fidus’ 50. Geburtstag. In: Der Leuchtturm, 13, Sept./Okt. 1918, S. 15
  • Die Abschaffung des Zinses ist die einzige Möglichkeit, die ewige Versklavung Deutschlands zu verhüten und die wirtschaftliche Wiedergeburt in die Wege zu leiten. 1919
  • Der Staatsbankerott in Verbindung mit der Abschaffung des Zinses kann Deutschlands Rettung werden. 1919
  • Christoph Friedrich Landbeck. Ein Denkstein von Karl Rohm. 1921
  • Meister Fidus. Der Maler der deutschen Seele. In: Lorcher Astrologischer Kalender für das Jahr 1936, S. 110f

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Künstlername G. W. Surya, Okkultist, geb. 23. August 1873 in Baden bei Wien, gest. 3. Januar 1949 in Graz
  2. Bärbel Dusik und Klaus A. Lankheit unter Mitwirkung von Christian Hartmann (Hrsg.): Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Band 3, Zwischen den Reichstagswahlen Juli 1928 - September 1930, Teil 1, Juli 1928 - Februar 1929. Saur, München 1994, S. 347, FN. 18.
  3. Manfred Schramm: Stadt und Kloster Lorch im Nationalsozialismus. "Bevor die Erinnerung verblasst..." Geschichtswerkstatt Lorch, Lorch 2004, S. 126.vgl. auch
  4. Über Helena Petrovna Blavatsky, die theosophische Gesellschaft, Annie Besant und Rudolf Steiner

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