Karl Scharfenberg

Karl Scharfenberg

Karl Wilhelm Heinrich Friedrich Scharfenberg (* 3. März 1874 in Wismar; † 5. Januar 1938 in Gotha) war ein deutscher Ingenieur und Erfinder einer Kupplung für Eisenbahnwaggons.

Karl Wilhelm Heinrich Friedrich Scharfenberg wurde am 3. März 1874 in Wismar geboren. Dort ging er auf die Grund- und Realschule und besuchte danach das Technikum in Neustadt-Mecklenburg (heute Neustadt-Glewe). Er wurde dort zum Ingenieur ausgebildet und arbeitete direkt im Anschluss daran bei dem Nähmaschinen- und Gasherdhersteller Junker & Ruh in Karlsruhe.

1896 wechselte er in die Eisenbahn-Waggon-Fabrik, Eisengießerei und Maschinenbauanstalt L. Steinfurt im ostpreußischen Königsberg, die schon seit 1865 Eisenbahnwaggons produzierte. 1900 wechselte er zur ostpreußischen Südbahn in Königsberg, dort entwickelte er mit Unterstützung des Besitzers von Steinfurt und dessen Sohn eine automatische Mittelpufferkupplung für Eisenbahnwaggons, die Scharfenbergkupplung. Am 6. Mai 1903 ließ er sich seine Erfindung patentieren; am 18. März 1904 wurde sein Patent schließlich ausgegeben. Der erste praktische Einsatz seiner neuen Kupplung erfolgte im Jahre 1909 bei der Memeler Kleinbahn auf der Strecke Memel–Pöszeiten/Plicken. 1926 folgten das Berliner Vorortbahnnetz, 1928 die Berliner und die Hamburger U-Bahn sowie ab Mitte der 1930er Jahre die U-Bahn in Buenos Aires.

Anschließend wechselte Scharfenberg wieder zu L. Steinfurt zurück, wo er Oberingenieur wurde. Er war Mitbegründer der 1921 in Berlin gegründeten Scharfenberg-Kupplung AG, die auch als einzige sein Patent verwenden durfte. Bis 1926 arbeitete er noch weiter bei L. Steinfurt, danach konzentrierte er sich nur noch auf die Scharfenberg-Kupplung AG.

Am 5. Januar 1938 starb er in Gotha während einer Dienstreise, nachdem er einen Großauftrag erhalten hatte.

Ihm zu Ehren wurde an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am Standort Salzgitter zum Wintersemester 2004/2005 die Karl-Scharfenberg-Fakultät für die Fächer Verkehr, Sport, Tourismus sowie Medien gegründet.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wir über uns. In: Internetpräsenz der Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien an der Ostfalia. Abgerufen am 7. April 2011.

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