- Karl Theodor Gravenhorst
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Karl Theodor Gravenhorst (* 1. November 1810 in Braunschweig; † 28. Januar 1886 ebenda), war ein deutscher Altphilologe, Lehrer und Übersetzer.
Leben und Werk
Als Sohn eines höheren Beamten besuchte Karl Theodor Gravenhorst das Katharineum und das Collegium Carolinum in Braunschweig. Ab 1830 studierte er Alte Sprachen und Geschichte an den Universitäten von Leipzig, Göttingen und Bonn. Anschließend wurde er Lehrer an verschiedenen Gymnasien in Göttingen und Lüneburg.
Vom 11. September 1848 bis zum 30. Mai 1849 war Gravenhorst Abgeordneter für Harburg in der Frankfurter Nationalversammlung und ein sehr aktiver Linksliberaler in der Westendhall-Fraktion, was ihm in Lüneburg Probleme einbrachte, die er 1849 durch eine Versetzung nach Hildesheim löste. Ab 1857 arbeitete er in Bremen als Direktor der Gelehrtenschule und als Berater in Sachen Schulreform für den Bremer Senat. Im Jahre 1866 wurde er nach Braunschweig berufen, um dort die Stelle des Direktors des Martino-Katharineums anzutreten, welche er bis 1881 bekleidete. Daneben arbeitete Gravenhorst auch noch als Oberschulrat bei der Schulaufsicht.
Gravenhorst war vielseitig, tolerant und entgegenkommend und hatte so großen Einfluss auf Schüler und Kollegen. Er stellte zwar hohe Anforderungen, ließ jedoch gleichzeitig Spielraum zur individuellen Entfaltung. Nebenbei übersetzte er griechische Tragödien und die Odyssee in zeitgemäßes Deutsch.
Literatur
- Heinrich Best; Wilhelm Weege; Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, 1996, S. 160 ISBN 3-7700-5193-9
- Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996
- Paul Zimmermann: Gravenhorst, Karl Theodor. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 516–518.
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