Karl Wilhelm Wippermann

Karl Wilhelm Wippermann

Karl Wilhelm Wippermann (* 1. Dezember 1800 in Rinteln; † 23. März 1857 ebenda) war ein kurhessischer Beamter und Politiker.

Leben

Wippermann studierte von 1819 bis 1821 an der Universität Göttingen und der Universität Marburg Rechtswissenschaften. Hier wurde er 1819 Mitglied der Burschenschaft Germania. Anschließend begann er eine Beamtenlaufbahn am Rintelner Obergericht und wurde 1826 zum Stadtsekretär und 1831 zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt. 1832 wurde er erstmals in die kurhessische Ständeversammlung gewählt, wo er als liberaler Oppositionspolitiker im Kampf um die Wahrung der Verfassungsrechte gegen das Ministerium Hassenpflug sowie als Herausgeber einer Volkszeitung zu den populärsten Abgeordneten zählte. 1835 wurde daher seine Wahl zum zweiten Bürgermeister von Kassel durch die Landesregierung nicht bestätigt. Seine Wahl zum Stadtsekretär in Kassel, die die Stadt daraufhin vornahm, wurde von der Regierung 1836 vergeblich angefochten, im Zuge dieses Streits ernannte Kassel Wippermann zum Ehrenbürger der Stadt. 1837 wurde Wippermann aus politischen Gründen von seinen Ämtern suspendiert. Seiner Wahl zum Oberbürgermeister von Kassel wurde 1841 erneut die Anerkennung verweigert. 1846 focht die kurhessische Regierung seine Wiederwahl in die Ständeversammlung aus formalen Gründen an, woraufhin Wippermann sein Mandat niederlegte und sich von anderen Wahlkreisen in die Versammlung wählen ließ.

Als bundesweit bekanntester Oppositionspolitiker Kurhessens nahm Wippermann an den Germanisten-Tagen in Frankfurt und Lübeck teil, zählte zum Hallgartenkreis um Johann Adam von Itzstein und arbeitete als Redakteur für die Deutsche Zeitung. Aufgrund seiner journalistischen Arbeiten wurde er 1847 wegen Verleumdung und Beleidigung der Regierung angeklagt und erneut aller staatlichen Ämter suspendiert. Die Verfahren endeten mit einem Freispruch. Die Einladung Itzsteins zur Teilnahme an der Heppenheimer Tagung konnte er nicht annehmen.

1848 nahm er im Zuge der Märzrevolution am Vorparlament teil und wurde in den Fünfzigerausschuss berufen, für kurze Zeit gehörte er auch dem Siebzehnerausschuss an. Vom 18. Mai 1848 bis zum 30. Mai 1849 war er Abgeordneter für Hofgeismar in der Frankfurter Nationalversammlung. Dort gehörte er der Casino-Fraktion an und war Mitglied in mehreren Ausschüssen, darunter dem Verfassungsausschuss.

Daneben wurde er bereits im März 1848 als Regierungsrat in das Innenministerium der kurhessichen Märzregierung berufen, im August wechselte er in eine leitende Stellung im Finanzministerium und wurde im September des gleichen Jahres zum Staatsrat ernannt.

1849 wurde er erneut in die kurhessische Ständeversammlung gewählt, 1850 war er Abgeordneter im Erfurter Unionsparlament.

Literatur

  • Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Düsseldorf: Droste-Verlag, 1998. (S. 362) ISBN 3-7700-0919-3

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