- Karoline von Hessen-Homburg
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Karoline von Hessen-Homburg (* 26. August 1771 in Bad Homburg vor der Höhe; † 20. Juni 1854 in Rudolstadt) war Regentin des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Karoline war die Tochter des Landgrafen Friedrich V. von Hessen-Homburg und dessen Frau Karoline von Hessen-Darmstadt. Karoline wurde einfach aber gründlich ausgebildet, wobei auf fromme Erziehung geachtet wurde.
Sie heiratete am 21. Juli 1791 in Homburg Fürst Ludwig Friedrich II. von Schwarzburg-Rudolstadt. Karoline war hochgebildet und hatte erheblichen Einfluss auf das künstlerische Leben der Residenz. Vor dem Gefecht bei Saalfeld verbrachte Prinz Louis Ferdinand den Vorabend bei der fürstlichen Familie. Über seinen letzten Abend berichtet die Fürstin in ihrem Tagebuch.
Mit dem Tod ihres Mannes 1807 wurde sie Regentin für ihren unmündigen Sohn Friedrich Günther. Sie entsagte 1813 dem Rheinbund. Nach der Erlangung seiner Volljährigkeit 1814 zeigte ihr Sohn völliges Desinteresse an Regierungsgeschäften. Karoline blieb deshalb de facto bis zu ihrem Tod Regentin des Landes, welches 1816 eine Verfassung erhielt und 1835 dem Deutschen Zollverein beitrat.
Bedeutsame Ereignisse ihrer Regierungszeit waren die Gründung einer Erziehungsanstalt durch Friedrich Fröbel in Keilhau, sowie die Gründung eines Kindergartens 1840 durch ihn in Bad Blankenburg.
Karoline Luise war mit Goethe, Schiller und Wilhelm von Humboldt bekannt und in lebhaften brieflichen Verkehr. Letzterer nannte sie eine “Frau, wie man sie nur selten findet”.
Fürstin Karoline hinterließ eine ansehnliche Sammlung eigener Zeichnungen und Aquarelle, die von hoher künstlerischer Qualität sind und von ihrer romantischen Hinwendung zur Natur Zeugnis abgeben. Zahlreiche Aquarelle, die den Landschaftspark um das Schloss Homburg zeigen sowie Skizzen von ihren Reisen und Wanderungen sind bis 31. Dezember 2011 im Graphischen Kabinett auf Schloss Heidecksburg ausgestellt.[1]
Nachkommen
Aus ihrer Ehe mit Ludwig Friedrich hatte sie die folgenden Kinder:
- Cäcilie (1792–1793)
- Friedrich Günther I. (1793-1867), Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt
- ∞ 1. 1816 Prinzessin Auguste von Anhalt-Dessau (1793-1854)
- ∞ 2. 1855 (morganatisch) Gräfin Helene von Reina (1835-1860)
- ∞ 3. 1861 (morganatisch) Marie Schultze (1840-1909), „Gräfin von Brockenburg“ 1861
- Thekla (1795-1861)
- ∞ 1817 Fürst Otto Victor von Schönburg-Waldenburg (1785–1859)
- Karoline (*/† 1796)
- Albert I. (1798-1869), Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt
- ∞ 1827 Prinzessin Auguste zu Solms-Braunfels (1804–1865)
- Bernhard (1801-1816)
- Rudolf (1801–1808)
Literatur
- Bernhard Anemüller: Karoline Luise, Fürstin zu Schwarzburg-Rudolstadt. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 415 f.
- Jens Henkel, Lutz Unbehaun, Frank Esche, und Horst Fleischer: Die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt, (Broschiert – 1997)
- Karl Schwartz, Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg und seine Familie. Aus Archivalien und Familienpapieren, Rudolstadt 1878
Einzelnachweise
- ↑ Rudolstadt – Thüringer Landesmuseum Schloss Heidecksburg, Seite 19, abgerufen am 9. Oktober 2011
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