Karolingisches Münzsystem

Karolingisches Münzsystem
Karolingischer Denarius (Denier)

Das Karolingische Münzsystem beeinflusste das Münzwesen in Europa über mehrere Jahrhunderte hinweg.

Unter Kaiser Karl dem Großen wurde um das Jahr 800 festgelegt, dass aus einem Pfund Silber genau 240 Pfennige zu prägen seien. Das karolingische Pfund wog ca. 406½ Gramm.

Der Pfennig war die wichtigste Münze des Mittelalters. Das Pfund war eine Gewichtseinheit und wurde mit diesem System auch zur Währungseinheit. Ebenso wie der Schilling wurde das Pfund über lange Zeit nicht geprägt, sondern bloß als Rechnungsmünze verwendet. Ein Schilling galt genau 12 Pfennige.

Dieses System existiert in mehreren Sprachen:

Deutsch: 240 Pfennig   =   20 Schilling   =   1 Pfund
Französisch:    240 Deniers   =   20 Sols (Sous)   =   1 Livre
Englisch: 240 Pence   =   20 Shillings   =   1 Pound
Lateinisch: 240 Denarii *   =   20 Solidi   =   1 Libra

 * Plural von Denarius (Denar)

In Großbritannien hat sich dieses System bis zur Dezimalisierung von 1971 gehalten. Nach den aus dem Lateinischen stammenden Abkürzungen (libra, solidus, denarius) wurde es auch "£sd-System" genannt.

Das Pfund als Silbergewicht wurde ab dem 11. Jahrhundert von der Mark (Gewicht) verdrängt.

Siehe auch


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