23. Klavierkonzert (Mozart)

23. Klavierkonzert (Mozart)

Das in Wien komponierte A-Dur-Konzert, KV 488, fertiggestellt am 2. März 1786, ist eines der berühmtesten Klavierkonzerte Mozarts. Es stellt den Inbegriff des klassischen Klavierkonzertes dar. Mozart schrieb es während der Arbeit an der Oper Die Hochzeit des Figaro („Le Nozze di Figaro“, KV 492), ebenso wie die Konzerte Es-Dur KV 482 (16. Dezember 1785) und c-moll KV 491 (24. März 1786), die dadurch auch eine gewisse Ähnlichkeit mit der Oper aufweisen.

Mit fünf Holzbläsern (eine Flöte, zwei Klarinetten, zwei Fagotte), zwei Hörnern und Streichern ist es vergleichsweise bescheiden besetzt, verwendet Mozart aber die Klarinetten erst seit dem oben genannten Es-Dur-Konzert an der Stelle der Oboen (in KV 491 sind dann bereits beide vorhanden). Es steht dennoch - trotz aller Virtuosität des Klavierparts - in der Tradition der kammermusikalischen Konzerte, beispielsweise aufgrund von fehlenden Trompeten und Pauken.

Inhaltsverzeichnis

Satzbezeichnungen

  1. Allegro
  2. Adagio
  3. Allegro assai

Zur Musik

Der 1. Satz zeigt durch die fast gleichen Längen der Abschnitte und der Ungetrübtheit die Ausgewogenheit des ganzen Konzertes. Vom gesanglich-fröhlichen Hauptthema über das fast schmeichelnde 2. Thema bis zum choralartigen 3. Thema ist hier alles enthalten. Kennzeichnend ist hier eine von Mozart selbst ausgeschriebene Solokadenz.

Rhythmus, Tempo und die ungewöhnliche Tonart fis-Moll verleihen dem 2. Satz seine besondere Wirkung. Mozart erfand hierfür ein schmerzlich-süßes Siciliano-Thema. Der große Kontrast zum 1. Satz (u.a. durch Takt- und Tonartänderung) macht sich sofort in der 12 Takte dauernden Solo-Einleitung des Pianisten bemerkbar, gefolgt vom Orchester, das mittels durchbrochener Arbeit und von verstärkter Chromatik, die schon auf die Romantik hinweisen, Schmerz ausdrückt. In der Coda bekommt der Satz durch Streicher-pizzicati fast leere, skelettartige Züge, die dem Interpreten dadurch nur noch größere Ausdrucksmöglichkeit bieten.

Voller Elan erklingt dann das Finale in Rondoform, welches eine freudige Heiterkeit in der Tonart A-Dur ausstrahlt. Gleich anfangs überrascht der freudige Oktavsprung den Zuhörer und reißt ihn mit in eine abenteuerliche Reise, die ihm keine Pause gönnt. Der strahlende Sonnenschein, der in diesem Satz dominiert, macht diesen zu einem der größten Meisterwerke Mozarts.

Diskografie (Auswahl)

  • Walter Gieseking: Klavier, Herbert von Karajan: Dirigent, Das Philharmonia Orchester, Eterna
  • Vladimir Horowitz: Klavier, Carlo Maria Giulini: Dirigent, Orchestra del Teatro alla Scala
  • Maurizio Pollini: Klavier, Karl Böhm: Dirigent, Wiener Philharmoniker

Weblinks


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