- Kaschira
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Stadt Kaschira
КашираFlagge Wappen Föderationskreis Zentralrussland Oblast Moskau Rajon Kaschira Bürgermeister Jewgeni Pusrjakow Erste Erwähnung 1356 Stadt seit 1777 Fläche 16 km² Höhe des Zentrums 190 m Bevölkerung 39.600 Einw. (Stand: 2007) Bevölkerungsdichte 2.475 Ew./km² Zeitzone UTC+4 Telefonvorwahl (+7)49669 Postleitzahl 14290x Kfz-Kennzeichen 50, 90, 150 OKATO 46 435 Website http://kashira-grad.ru/ Geographische Lage Koordinaten 54° 50′ N, 38° 9′ O54.83333333333338.15190Koordinaten: 54° 50′ 0″ N, 38° 9′ 0″ O Oblast MoskauListe der Städte in Russland Kaschira (russisch Каши́ра) ist eine Stadt in der Oblast Moskau, Russland. Sie liegt 115 km südlich von Moskau, am rechten Ufer der Oka und hat etwa 39.600 Einwohner (Stand: 2007).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Name des Ortes stammt vom Flüsschen Kaschirka ab, dessen Namensherkunft nicht genau bekannt ist. Als Dorf wurde Kaschira (damals: Koschira) erstmalig 1356 erwähnt und ist somit einer der ältesten Orte in der heutigen Moskauer Oblast.
Ende des 15. Jahrhunderts war Kaschira ein südlicher Grenzort innerhalb des Moskauer Fürstentums. Dies wurde dem Ort mehrfach zum Verhängnis: 1480 ließ ihn Zar Iwan III. vor den heranrückenden Tataren vorsorglich niederbrennen, Ende des 16. Jahrhunderts war Kaschira wiederholt Angriffsziel der Krimtataren. 1620 wurde Kaschira vom linken ans rechte Oka-Ufer verlegt, dabei wurden die Festungsanlagen erneuert. Jedoch verlor die Festung noch im gleichen Jahrhundert ihre militärische Bedeutung.
Im 18. Jahrhundert entwickelte sich in Kaschira zunehmend die Industrie und der Handel, was auch günstigen Straßen- und Flussverbindungen des Ortes mit Moskau, Tula, Serpuchow und anderen damals bedeutenden Städten zu verdanken war. 1777 erhielt Kaschira Stadtrechte, 1900 einen Eisenbahnanschluss. Seit 1923 gehört die Stadt verwaltungstechnisch der Oblast Moskau an.
Im Zweiten Weltkrieg war Kaschira zeitweise umkämpft und diente auch als einer der südlichen Vorposten in der Schlacht um Moskau. Ende November 1941 konnte die Wehrmacht jedoch zurückgedrängt werden.
In den Nachkriegsjahren wurde die Stadt erheblich erweitert, auch durch Eingemeindung der Kleinstadt Nowokaschirsk, die in den 1920er-Jahren zusammen mit einem großen Heizkraftwerk errichtet worden war. Dieses Kraftwerk wurde in den 1970er-Jahren ausgebaut und modernisiert und gehört bis heute zu Kaschiras wichtigsten Industrieanlagen.
Wirtschaft und Verkehr
Zu den Industriebetrieben der Stadt gehören heute neben dem Heizkraftwerk eine Schiffswerft, eine Eisengießerei, eine Maschinenfabrik für landwirtschaftliche Anlagen, eine Ziegelei, ferner Möbel-, Textil- und Nahrungsmittelfabriken.
Kaschira liegt an der russischen Fernstraße M4 von Moskau nach Noworossijsk, von der hier die M6 nach Astrachan abzweigt. Seit 1900 hat Kaschira auch einen Eisenbahnanschluss an einer Hauptstrecke, die vom Moskauer Pawelezer Bahnhof nach Südrussland und in die Ukraine führt. Mit Moskau bestehen auch direkte Nahverkehrszugverbindungen.
Sehenswürdigkeiten
Die meisten historischen Bauwerke in Kaschira stammen aus der Blütezeit der Stadt ab Ende des 18. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Darunter sind:
- Kirche zu Mariä Tempelgang (1802–1817)
- Kirche des Hl. Nikolaus des Wundertäters (1815)
- Christi-Himmelfahrtskirche (1826–1849)
- Stadtkirche zu Mariä Entschlafen (1829–1842)
- Bauwerke des ehemaligen Nikita-Klosters
- Mehrere klassizistische Häuser aus dem 19. Jahrhundert
Söhne und Töchter der Stadt
- Alexander Fjodorowitsch Feoktistow (* 1948), Schachkomponist
- Marija Michailowna Korotejewa (* 1981), russische Hürdenläuferin
Siehe auch
Weblinks
- Inoffizielle Website (russisch)
- Kaschira auf mojgorod.ru (russisch)
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