Andreas K. W. Meyer

Andreas K. W. Meyer

Andreas K. W. Meyer (* 2. Juni 1958 in Bielefeld) ist ein deutscher Musikdramaturg und -publizist.

Nach dem Abitur an der Hans-Ehrenberg-Schule in Bielefeld-Sennestadt und einem privaten Kompositionsstudium bei Rudolf Mors studierte er ab 1981 Musikwissenschaft (u. a. bei Klaus Hortschansky), Kunstgeschichte und Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. 1987 begann er eine Tätigkeit als freier Kritiker, u. a. für die Frankfurter Rundschau und verschiedene Rundfunkanstalten, vornehmlich für den WDR und den BR. In Hörfunkfeatures setzte er sich insbesondere mit dem Schaffen von Carl Orff und Allan Pettersson auseinander, schrieb in diesem Bereich aber auch über z. B. Gottfried von Einem oder Jón Leifs.

Von 1993 bis 2003 arbeitete er als Musikdramaturg an der Oper Kiel, zunächst unter Generalintendant Peter Dannenberg, ab 1995 als Leitender Musikdramaturg, ab 2002 als Chefdramaturg Musik und stellvertretender Opernintendant unter Opernintendantin Kirsten Harms. Seit September 2004 ist er Chefdramaturg der Deutschen Oper Berlin.

Sein besonderes Augenmerk als Dramaturg gilt der Wiederbelebung zu unrecht in Vergessenheit geratener Werke der Opernliteratur vorrangig des frühen 20. Jahrhunderts, was der Oper Kiel in der Intendanz Kirsten Harms zu erheblichem überregionalem Interesse verhalf. Ein Zyklus mit weniger bekannten Werken von Franz Schreker und die Neubefragung von Gian Francesco Malipieros I capricci di Callot, Franco Alfanos Cyrano de Bergerac oder Richard Strauss' Die Liebe der Danae seien exemplarisch genannt. - Auf weniger einhellige Zustimmung stießen zunächst seine Entdeckungen für die Deutsche Oper Berlin (Alberto Franchettis Germania und Alexander von Zemlinskys Der Traumgörge), mit Beginn der Saison 2007/2008, in der Cassandra von Vittorio Gnecchi und Walter Braunfels' Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna (als szenische Uraufführung) zur Diskussion gestellt wurden, hat die Wertschätzung bei Publikum und Presse gleichermaßen zugenommen. Die Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna wurden bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt im Jahre 2008 zur Wiederentdeckung des Jahres gekürt. [1]

Im Jahr 2000 stellte er mit der Verknüpfung von Frederick Delius' Fennimore und Gerda und Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg seine erste Inszenierung auf einer Opernbühne (im Bühnenbild von Anna Kirschstein) vor.

Für Wilfried Hiller schrieb er das Libretto der Oper Der Schimmelreiter nach Theodor Storm.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Aufsätze in verschiedenen Publikationen, darunter:

  • Franz Schreker, Grenzgänge - Grenzklänge [Medienkombination] : zur Ausstellung "Franz Schreker: Grenzgänge - Grenzklänge" des Jüdischen Museums der Stadt Wien vom 15. Dezember - 24. April 2004 ; inkl. 2 CDs / Jüdisches Museum Wien ... Hrsg. Michael Haas und Christopher Hailey im Auftr. des Jüdischen Museums. (Wien, 2004.) ISBN 3-85476-133-3

Mehrfach im Jahrbuch der Bayerischen Staatsoper, Allan Pettersson-Jahrbuch, Bertelsmann Konzertführer etc.

Weblinks

Quellen und Einzelnachweise

  1. das Fenster zur Klassik. Festspiele.de. Abgerufen am 9. Juli 2010.

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