Kelkheim-Mitte

Kelkheim-Mitte
Die Hauptstraße in Kelkheim-Mitte
Katholische Stadtkapelle in der Hauptstraße
Kirche der Paulusgemeinde

Kelkheim-Mitte ist der namengebende und mit knappem Vorsprung größte Stadtteil der hessischen Stadt Kelkheim (Taunus). Kelkheim liegt im Vortaunus am westlichen Rand von Frankfurt am Main. Der Stadtteil hat rund 8.000 Einwohner. Kelkheim wurde 880 erstmals urkundlich erwähnt.

Kelkheim ist nicht der gewachsene Kern der gleichnamigen Stadt. Diese entstand 1938 vielmehr aus der gleichberechtigten Fusion der Dörfer Hornau, Kelkheim und Münster. Kelkheims Name wurde als Name für die neue Kleinstadt gewählt, weil es in der Mitte der drei damaligen Dörfer liegt. Seit der Stadtgründung, und insbesondere nach der Erweiterung um drei weitere Stadtteile (Fischbach, Ruppertshain und Eppenhain) 1977 entwickelte sich Kelkheim-Mitte jedoch zum Zentrum der heute etwa 29.000 Einwohner zählenden Gesamtstadt. Kelkheim-Mitte beherbergt seitdem die meisten zentralen Einrichtungen der Stadt, besitzt jedoch auch zahlreiche Wohngebiete, die abseits der Hauptstraßen ganz überwiegend aus Einfamilienhäusern bestehen.

Der Ort liegt im Tal des Liederbachs, eines rechten Nebenflusses des Mains. Westlich und vor allem östlich (Hangkante am Mainblick) des Tals steigt das Gelände stark an. Die Bebauung geht im Norden unmittelbar in die des Stadtteils Hornau, im Süden in die von Münster über, im Nordwesten ist Kelkheim-Mitte durch wenige unbebaute Grundstücke vom Stadtteil Fischbach getrennt. Am Liederbach liegen zwei Stadtparks, der Mühlgrund im Norden des Stadtteils und die Sindlinger Wiesen im Süden.

Die Bahnstraße, Kelkheims kleine Zeil

Kelkheim entstand als Straßendorf am westlichen Ufer des Liederbachs. Die ehemalige Dorfstraße, die Hauptstraße, hat ihre zentrale Bedeutung in den 1950er Jahren an die westlich parallel verlaufende Frankfurter Straße verloren, da nun auch die westliche Seite der ebenfalls parallel verlaufenden Bahnlinie erschlossen wurde, und eine Verbindung der drei bisher durch Freiflächen getrennten Ortsteile erwünscht war. Während diese durch drei- bis viergeschossige Bebauung und zahlreiche Geschäfte recht städtisch wirkt, blieb die Hauptstraße bis heute dörflich geprägt. Zwei Querverbindungen zwischen Frankfurter und Hauptstraße bilden weitere Einzelhandelsstandorte: die verkehrsberuhigte Bahnstraße im Norden des Stadtteils und die „Neue Stadtmitte“ um die Frankenallee im Süden.

Das Projekt „Neue Stadtmitte“, das der Gesamtstadt endlich ein echtes Zentrum geben soll, wurde Anfang der 1980er Jahre auf einem zuvor als Parkplatz genutztem Gelände begonnen. Die Planungen der Stadtmitte Nord haben sich seitdem mehrmals geändert. Im Mai 2007 begannen die Bauarbeiten des nördlichen Teils und wurden 2009 fertiggestellt. Als Investor für das 13.000 Quadratmeter umfassenden Projekt fand sich nach einem Investorenwettbewerb die Hochtief AG. Die Stadtmitte Nord bietet neben Ladengeschäften für den örtlichen Einzelhandel und Wohnungen auch der Stadtbibliothek Platz, außerdem sind ein Verbrauchermarkt und eine Seniorenresidenz vorhanden.

Der Stadtteil besitzt einen Haltebahnhof auf der Königsteiner Bahn. Der Bahnhof führte früher die Bezeichnung Kelkheim-Fischbach, der heutige Stadtteil Fischbach liegt jedoch rund zwei Kilometer vom Bahnhof entfernt. Der Bahnhof Kelkheim ist der wichtigste Unterwegsbahnhof auf der von Königstein zum Bahnhof Frankfurt-Höchst führenden eingleisigen Strecke, im Normalfall begegnen sich hier die nach Königstein und nach Höchst fahrenden Züge. Im Stadtteil verkehren außerdem mehrere Buslinien.

Der Straßenzug Frankfurter StraßeBahnstraßeFischbacher Straße ist als Landesstraße ausgewiesen und trägt die Hauptlast des innerstädtischen Autoverkehrs. Weitere wichtige Verkehrsstraßen sind der Straßenzug Pestalozzistraße – Gagernring sowie die am östlichen Ortsrand verlaufende Bundesstraße 519.

Das bekannteste Bauwerk von Kelkheim ist das 1909 eröffnete, neuromanische Franziskanerkloster, das auf der Hochfläche (Klosterberg) östlich des Orts liegt und weithin sichtbar ist. Das heute als Rentamt des Bistums Limburg genutzte Kloster dient auch weiterhin als katholische Pfarrkirche St. Franziskus. In der Hauptstraße steht die ebenfalls zu dieser Gemeinde gehörende Stadtkapelle. Sie wurde 1891/92 als Ersatz für eine 1774 erbaute Holzkapelle errichtet und dient heute vorwiegend als Raum für Andachten. Die evangelischen Christen des Stadtteils sind Mitglieder der Paulusgemeinde, deren Kirche in der Gustav-Adolf-Straße steht. Der Stadtteil besitzt eine Grundschule, die Pestalozzischule in der gleichnamigen Straße, sowie ein Privatgymnasium, die Richterschule am Gagernring. In derselben Straße steht das 1974 eröffnete Rathaus der Stadt, schräg gegenüber in der Hornauer Straße die 1948 fertiggestellte Stadthalle. Hinter dem Rathaus liegt die Sportanlage Im Stückes, Heimat des Sportvereins SG Kelkheim. In der Nähe des alten Kelkheimer Friedhofs in der Frankenallee liegt der heutige Hauptfriedhof der Gesamtstadt.

Literatur

  • Gerd S. Bethke: "Die Flurnamen von Kelkheim (Main-Taunus-Kreis)", Rad und Sparren, Zeitschrift des Historischen Vereins Rhein-Main-Taunus e.V. 36 (2006), S. 1-46, ISSN 0342-2860

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