- Hornau (Kelkheim)
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Hornau ist einer der sechs Stadtteile von Kelkheim im hessischen Main-Taunus-Kreis. Hornau ist mit etwa 4400 Einwohnern der viertgrößte Stadtteil von Kelkheim.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Es liegt im Vortaunus, rund 20 km westlich von Frankfurt am Main. Hornau liegt beiderseits des Liederbachs, einem rechten Zufluss des Mains. Links und rechts des Tals steigt das Gelände teilweise stark an. Nördlich von Hornau liegt Wald, in die anderen Richtungen erstrecken sich Streuobstwiesen und städtische Bebauung.
Die Bebauung Hornaus geht im Süden unmittelbar in die von Kelkheim-Mitte über, im Westen ist sie durch einen nur 200 Meter schmalen Streifen von der des Stadtteils Fischbach getrennt. Der Königsteiner Stadtteil Schneidhain liegt etwa zwei Kilometer nördlich von Hornau, der Bad Sodener Stadtteil Altenhain etwa ein Kilometer östlich.
Geschichte
Es wurde im Jahr 874 erstmals urkundlich erwähnt, kann also als eine fränkische Gründung angesehen werden. Die Gemeinde Hornau wurde 1938 mit den Dörfern Kelkheim und Münster zur Stadt Kelkheim zusammengeschlossen.
Infrastruktur
Das Zentrum des Stadtteils liegt am Liederbach rund um die Hornauer Straße und die Rotlintallee. Die wichtigste innerstädtische Hauptstraße ist der Gagernring. Am östlichen Rand Hornaus verlaufen die Bundesstraßen 8 und 519.
Hornau hat einen Haltebahnhof an der Königsteiner Bahn, einer Vorortbahnstrecke, die von Königstein über Kelkheim und den Bahnhof Frankfurt-Höchst zum Frankfurter Hauptbahnhof verläuft. Es verkehren außerdem mehrere Buslinien des Rhein-Main-Verkehrsverbunds.
Kirchen
In Hornau gibt es zwei Kirchengemeinden, die evangelische Stephanusgemeinde in der Straße Am Flachsland und die katholische Gemeinde St. Martin in der Rotlintallee. Neben der heute genutzten Martinskirche steht noch der Vorgängerbau aus dem Jahr 1725, der älteste Kirchenbau im Kelkheimer Stadtgebiet. Die alte Martinskirche gehört zum Gebäudekomplex des Hofguts der Familie von Gagern (Heinrich von Gagern war 1848/49 Präsident der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und gilt als größter Sohn der Stadt). Die Kirche ist anstelle einer Kapelle errichtet worden, die bereits 1490 erwähnt wurde. Das ehemalige Gesindehaus, heute Pfarrhaus, stammt aus dem Jahr 1830. Auf dem alten Hornauer Friedhof finden sich noch zahlreiche Gräber der Gagerns. 1952 wurde die Kirche profaniert und 1974 bis 1977 innen und außen renoviert. Seit 1952 wird die neue Martinskirche gegenüber auf der anderen Seite des Baches genutzt.
Gegenüber der Kirche befinden sich die Gagernsteine. Die Gagernsteine erinnern an die Familie von Gagern, die in Hornau von 1818 bis 1866 lebte. Erinnert wird an Hans Christoph Freiherr von Gagern, seine Frau Charlotte und ihre 10 Kinder (von denen Friedrich, Heinrich und Maximilian) als Vorkämpfer für den Liberalismus bekannt wurden.
Bildung und Freizeit
Die Hornauer Grundschule trägt den Namen eines Mitgliedes der bekanntesten Familie des Ortes: Max-von-Gagern-Schule. Am nördlichen Rand des Stadtteils liegt die Sportanlage Am Reis, Heimat des örtlichen Sportvereins TuS Hornau.
Sehenswertes
Am Liederbach liegt die Fuchshöhle, in die sich der Sage nach der Minnesänger Heinrich von Ofterdingen nach seiner Niederlage beim Sängerkrieg auf der Wartburg (1206) zurückgezogen haben soll. Seinen traurigen Liedern soll der Liederbach den Namen verdanken.
Der Kern von Hornau bietet mit Kopfsteinpflaster und alter Bausubstanz einen schönen Anblick. Hier liegt auch das älteste Fachwerkhaus in Hornau. Das Gebäude wurde 1568 errichtet und befindet sich in Privatbesitz.
Literatur
- Gerd S. Bethke: "Die Ritter von Hornau", in: Zwischen Main und Taunus. MTK-Jahrbuch 1998, S. 93-96
- Gerd S. Bethke: "Die Flurnamen von Hornau (Main-Taunus-Kreis)", Rad und Sparren, Zeitschrift des Historischen Vereins Rhein-Main-Taunus e.V. 38 (2008), S. 1-47, ISSN 0342-2860
Weblinks
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Commons: Hornau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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