- Kendlersiedlung
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Die Kendlersiedlung ist ein Siedlungsgebiet im Südwesten der österreichischen Stadt Salzburg. Es liegt südlich des geschlossenen Siedlungsraumes und Stadtteiles Maxglan am linken Ufer der Glan unmittelbar südlich des heutigen Salzburger Flughafens. Die Kendlersiedlung einschließlich dem Siedlungsflecken Loig besitzt derzeit (Erhebung Ende 2007) gut 1.400 Einwohner. Seitens der Stadtplanung des Magistrats Salzburg wird dieser Siedlungsraum westlich des Flughafens als Maxglan West bezeichnet.
Hier waren zuvor saure Wiesen, die erst durch die Kanalisierung und Eintiefung der Glan (begonnen 1932) als Siedlungsraum nutzbar wurden. Botanikern und Zoologen war allerdings der Artenreichtum dieser Flachmoorwiesen (Glanwiesen) nächst dem Loiger Moos weitum bekannt, der Versuch einer teilweisen Erhaltung dieser Moorwiesen scheiterte aber.
Geschichte der Siedlung
Die Kendlersiedlung wurde in der Zeit des Christlichen Ständestaates errichtet und war ursprünglich nach dem damaligen Bundeskanzler Engelbert Dollfuß-Siedlung (auch Kanzler-Dollfuß-Siedlung) benannt. Damit sollte eine bewusste Abkehr von den „sozialistischen Massenwohnheimen“ geschaffen werden, und zu einer „Entproletarisierung“ der Bevölkerung beigetragen werden. Die ersten Häuser entstanden an der damaligen Heimstraße, die nach der ausführenden Wohnbau-Genossenschaft „Heim“ benannt war.
Der heutige Name der Siedlung (seit der NS-Zeit umbenannt) leitet sich von dem alten Kleinbauerngut mit dem Namen „Kendlergut“ (später „Kendlerhof“) ab, das durch den Siedlungsbau inmitten der neuen Ansiedlung zu liegen kam. Die Bezeichnung „Kendlergut“ selbst geht wohl auf das mittelhochdeutsche Wort „kanel“ bzw. „kandl“ zurück, das die Bedeutung 'Röhre, Rinne' trug und eng verwandt ist mit „Kanal“. Damit weist der Name auf die frühe Urbarmachung und Entwässerung des dortigen Niedermoores hin.
Im Raum der heutigen Kendlersiedlung wurde 1939 unweit von Maxglan (am Schwarzgrabenweg westlich der Glan, heute Kräutlerweg) von den Nationalsozialisten ein Lager für etwa 230 Insassen eingerichtet, in dem unter unwürdigen Bedingungen vorwiegend Sinti und Roma untergebracht wurden. Im Herbst 1940 wurde das Lager vollständig eingezäunt. Ein Teil der oft jungen Häftlinge wurde von der Regisseurin Leni Riefenstahl als Statisten für ihren Film Tiefland ausgewählt. Dazu wurden sie im Herbst 1940 zum Drehort Krün bei Mittenwald überstellt und nach Abschluss der Dreharbeiten wieder in das Lager zurückgebracht. Das sogenannte „Zigeunerlager“ wurde im Frühjahr 1943, nach Herausgabe des Auschwitz-Erlasses, aufgelöst. Der Großteil der Häftlinge wurde im selben Jahr nach Auschwitz deportiert, ein kleiner Teil in das Lager Lackenbach überstellt.
Die Kirche St. Vitalis
Die heutige Pfarrkirche ist dem Heiligen Vitalis geweiht, dem sagenumwobenen ersten Salzburger Abtbischof und Nachfolger des Heiligen Ruperts. Bis 1950 war hier zuerst eine Baracke, die von der Pfarre Maxglan betreut worden war. 1967 wurde St. Vitalis dann eine eigene Stadtpfarre. Der prominente Architekt Wilhelm Holzbauer konnte als Planer der Kirche gewonnen werden. Das Gotteshaus besitzt einen offenen Glockenturm, der sich im Kirchensaal als Deckengestaltungselement wiederfindet. Der geräumige und eigenwillige Kirchenraum besitzt einen seitlichen Chorraum und ist mit einer strukturierten Holzdecke versehen.
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