- Glan (Salzburg)
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Glan (Glanbach) Gewässerkennzahl AT: DOJ-Salzach nach Lammer Lage Salzburg und Umland Flusssystem Donau Abfluss über Salzach → Inn → Donau → Schwarzes Meer Quelle Zusammenfluss Brunnbach, Kühlbach, Koppengraben-Bach
47° 44′ 33,2″ N, 12° 59′ 32,3″ O47.74256612.992312470Quellhöhe 470 m ü. A. Mündung am Saalachspitz 47.84763713.00844427Koordinaten: 47° 50′ 51″ N, 13° 0′ 30″ O
47° 50′ 51″ N, 13° 0′ 30″ O47.84763713.00844427Mündungshöhe 427 m ü. A. Höhenunterschied 43 m Einzugsgebiet 26,5[1] Großstädte Salzburg Gemeinden Grödig, Salzburg, Wals-Siezenheim Die Glan, auch Glanbach, ist ein Fließgewässer, das vom Fuße des Untersbergs durch die Stadt Salzburg fließt und als linker Nebenfluss in die Salzach mündet.
Inhaltsverzeichnis
Wortherkunft
Das Wort „Glan“ ist keltischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „klares Wasser“; Glan war zudem der Name eines keltischen Wassergottes.[2] Im Salzburger Raum ist die keltisch-römische Kulturtradition ebenso ungebrochen gewesen wie die Tradierung in das Bairische (vergl. Welsche, zu den Lateinersiedlungen im Alpenraum der Spätantike).
Der Hydrographische Dienst nennt sie, in Unterscheidung zur Kärntner Glan Glanbach.[1]
Lauf
Die Glan entsteht bei den Fürstenbrunner Kugelmühlen (Untersbergmuseum) durch den Zusammenfluss dreier Quellbäche: des Brunnbachs, des Kühlbachs und des Koppengraben-Baches. Die höchste der Quelle der Bäche ist an der Sausenden Wand auf ca. 1400 m ⊙47.72152812.9738291400, das meiste Wasser kommt vom Brunnbach, der aus dem Fürstenbrunnen ⊙47.73988612.992663560 entspringt. Diese Quelle diente schon früheren Fürsterzbischofen als Quelle, wobei ein Wasserreiter täglich frisches Wasser an den Hof brachte (davon auch der Ortsname ‚Fürstenbrunn‘).[3] Die Qualität des Wassers wurde gerühmt.[4] Der Versuch der Errichtung einer Trinkwasserleitung von Fürstenbrunn in die Stadt Salzburg schlug 1661 fehl. Die Quellhöhle wurde dann 1874/75 erneut gefasst, um Wasser für die Hochquellenleitung der Stadt Salzburg bereitzustellen. Am 31. Oktober 1875 wurde sie nach zweijähriger Bauzeit von Oberbürgermeister Ignaz Harrer eröffnet, und schüttete 4.000 m³ pro Tag.[5] Nahebei liegt auch Schloss Glanegg, die Wachburg des Marmorsteinbruchs und der Handelsstraße nach Bad Reichenhall, heute im Besitz Mayr Melnhof.
Im weiteren Lauf durch das Salzburger Becken bildet die Glan das Moorland entlang der Moosstraße und das Leopoldskroner Moor mit seinen Weihern (Stadtteil Leopoldskron-Moos, Ortschaft Viehausen). Sie durchfließt dann Stadtteile Riedenburg, Maxglan, dann bildet der Glankanal die Grenze zwischen Lehen und Liefering, und mündet oberhalb der Autobahnbrücke ⊙47.82385313.032253427, während der Altlauf, von einem Mühlbach begleitet, durch Liefering und die Herrenau verläuft, und etwa 800 m oberhalb der Saalachmündung, am Saalachspitz (Trabrennbahn) mündet.
Wasserbau
Die Glan ist, zusammen mit den kleinen östlicheren Rosittenbach, der heute in den Almkanal mündet, und dem Almbach (Salzburg), das hydrologisch bestimmende Gewässer des Stadt-Salzburger Südens bis an die Salzach, mit der sie ein weites, postglaziales Moorland geschaffen hat. Zahlreiche Orts- und Flurnamen zeigen die Moobesiedelung aller Zeitstufen, wie Moos, Riedenburg (Ried ‚Röhricht‘), Maxglan (< St. Maximilian an der Glan), jüngeren Datums Glansiedlung (Wals-Siezenheim) und die anderen Siedlungen des Salzburger Südens, Kendlersiedlung, Eichethofsiedlung und Birkensiedlung, Wassernutzung auch in Fürstenbrunn (‚Brunnen der Fürsterzbischöfe‘) und der alten Vorstadt Mülln.
Zur Meliorierung des Leopoldskroner Moores und anderer landwirtschaftlicher Flächen, aber auch zur Verbesserung der Hochwassersicherheit für neu errichtete tiefliegende Gebäude in der damals rasch wachsenden Gemeinde Maxglan sowie in Liefering wurde im Jahre 1933 der Glankanal als Entlastungskanal mit einer Länge von 1,2 km gegraben, der die Glan im Bereich Messezentrum bei Liefering mit der Salzach verbindet (1933–35). Zur Entwässerung des Leopoldskroner Mooses wurde der stark mäandrierdende Bachlauf im Stadtgebiet und bis Fürstenbrunn begradigt und reguliert und dabei um mehr als 3 km verkürzt (1935–43). Auch die Nebenbäche im Bereich Walser Wiesen wurden reguliert (1951–53).
Durch die Begradigung und Verkürzung wurden das Landschaftsbild und der Wasserhaushalt des Leopoldskroner Moores gravierend beeinflusst, vor allem aber wurden die Voraussetzung für die immer weitergehende Entwässerung des Moores geschaffen. Die Blütenvielfalt und der Artenreichtum der einst berühmten Glaner Wiesen verschwand. Die Regulierung führte auch zur weiträumigen Verarmung des Fischbestandes der Glan.
Literatur und Quellen
- Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg; Salzburg: Eigenverlag der Salzburger Sparkasse, 19805
- Karl Sinnhuber: Die Glan bei Salzburg; Salzburg: Verlag Amt der Salzburger Landesregierung, 1949
Historisch:
- Franz Anton Alexander von Braune: Das große und berühmte Untersberg-Torfmoor-Gefild bei Salzburg. Salzburg: Mayrische Buchhandlung, 1845
Gewässerkunde und Wasserbau:
- Regina Glechner, Robert Patzner, Albert Jagsch; Zum Fischbestand der Glan und ihrer Nebenflüsse im Stadtgebiet von Salzburg; in: Österreichs Fischerei 48 (1995); ISSN 0029-9987; S. 77–83 (Rubrik „Wissenschaft“)
- Angelika Lumetzberger, Robert A. Patzner (Organismische Biologie, Universität Salzburg), Magistrat der Stadt Salzburg (Hrsg.): Die Glan im Wandel der Zeit. Broschüre Restrukturierungsprojekt (pdf, stadt-salzburg.at)
Einzelnachweise
- ↑ a b Pegel: Moos Glan (Gewässer: Glanbach), mit aktuellen Pegelständen
- ↑ Vgl. das Bild von der Kärntner Glan
- ↑ Universität Salzburg, Abt. für Regionale und Angewandte Geologie: 18. Jahrhundert - Wasserreiter, untersberg.net
- ↑ Cornelius Schwarz; Zool.-Bot. Ges. Österreich (Hrsg.): Der Untersberg, ein Beitrag zur Moosflora Salzburgs. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Februar 1838. 1838 (pdf).
- ↑ Die Hochquellenleitung vom Fürstenbrunnen am Untersberge in die Stadt Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft Salzburger Landeskunde. 40, Eigenverlag der Gesellschaft, Salzburg 1900, S. 117–154. Zit. n. Salzburger Nachrichten. (Artikel im Artikelarchiv).
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