- Andreas Rödder
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Andreas Rödder (* 11. Juli 1967 in Wissen/ Sieg) ist ein deutscher Historiker. Er ist seit 2005 Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Leben
Vom Oktober 1986 bis Oktober 1991 studierte Rödder die Fächer Geschichte und Germanistik an den Universitäten Bonn, Tübingen und Stuttgart und legte im Oktober 1991 das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Tübingen ab.
Seine Dissertation über „Stresemanns Erbe. Julius Curtius und die deutsche Außenpolitik, 1929-1931“ wurde von Prof. Dr. Klaus Hildebrand betreut. Zwischen 1992 und 1994 erhielt Rödder ein Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung und war 1992/93 bei der Edition „Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland“ im Institut für Zeitgeschichte München und dem Auswärtigen Amt Bonn tätig. Im Februar 1995 wurde er von der Universität Bonn promoviert. Im Oktober 1994 wechselte er an die Universität Stuttgart, wo er Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Eberhard Jäckel wurde.
Seine Habilitationsschrift: „Die radikale Herausforderung. Die politische Kultur der englischen Konservativen zwischen ländlicher Tradition und industrieller Moderne 1846-1868“, für die er 1998/99 Forschungsstipendien der Fritz Thyssen Stiftung für Archivstudien in England erhalten hatte, legte er 2000 vor. Im Januar 2001 habilitierte er sich in Stuttgart, wo er von April 2001 bis März 2005 als Hochschuldozent am Historischen Institut lehrte.
Vom Oktober 2001 bis September 2002 war er Stipendiat am Historischen Kolleg München und von Januar bis April 2004 Visiting Professor an der Brandeis University Boston. Rödder ist seit April 2005 ordentlicher Professor für Neueste Geschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Seine Forschungsschwerpunkte sind das viktorianische England und die Geschichte des europäischen Konservatismus, die Weimarer Republik und die internationale Politik der Zwischenkriegszeit, die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren, Wertewandelsprozesse in Moderne und Postmoderne sowie die jüngste Zeitgeschichte nach 1990 im Zeichen der Globalisierung. 2009 erschien unter dem Titel "Deutschland einig Vaterland" seine vielbeachtete "Geschichte der deutschen Wiedervereinigung".
Rödder gehört derzeit (2010) dem Herausgebergremium der Historischen Zeitschrift sowie den wissenschaftlichen Beiräten des Deutschen Historischen Museums in Berlin und der Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn / Leipzig u.a. an. Rödder ist Präsident der Stresemann-Gesellschaft.
Während des Landtagswahlkampfs 2011 in Rheinland-Pfalz war Rödder im Schattenkabinett von Julia Klöckner für den Bereich Bildung, Wissenschaft und Kultur zuständig.
Schriften
Monographien
- Stresemanns Erbe. Julius Curtius und die deutsche Außenpolitik 1929–1931, Paderborn 1996 (zugleich Diss. Bonn 1994)
- Die radikale Herausforderung. Die politische Kultur der englischen Konservativen zwischen ländlicher Tradition und industrieller Moderne 1846–1868, München 2002 (zugleich Habil.schrift Stuttgart 2000)
- Die Bundesrepublik Deutschland 1969–1990 (= Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 19a), München 2003
- Deutschland einig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung, C.H. Beck Verlag, München 2009
Herausgegeberschaften
- Weimar und die deutsche Verfassung. Zur Geschichte und Aktualität von 1919, hg. im Auftrag der Deutschen Nationalstiftung von Andreas Rödder. Mit Beiträgen von Helmut Schmidt, Karl Dietrich Bracher, Carl-Ludwig Holtfrerich, Horst Möller, Fritz Stern und Michael Stolleis, Stuttgart 1999
- Modell Deutschland. Erfolgsgeschichte oder Illusion?, hg. mit Thomas Hertfelder. Mit Beiträgen von Dieter Langewiesche, Peter Pulzer, Gerhard A. Ritter, Manfred G. Schmidt, Mark Spoerer, Andreas Wirsching u. a., Göttingen 2007
- Alte Werte – Neue Werte. Schlaglichter des Wertewandels, hg. mit Wolfgang Elz. Mit Beiträgen von Christoph Böhr, Bernhard Bueb, Ute Frevert, Hans Joas, Klaus Naumann, Gerhard A. Ritter, Andreas Wirsching u. a., Göttingen 2008
- Auf dem Weg in eine neue Moderne, hg. mit Thomas Raithel und Andreas Wirsching, München 2009
- Deutschland in der Welt. Weichenstellungen in der Geschichte der Bundesrepublik, hg. mit Wolfgang Elz, Göttingen 2010
Film
- Historikerkommentar in Die Deutschen II: Gustav Stresemann und die Republik (ZDF 2010)
Weblinks
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