- Kerguntuil
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Die Allée couverte und der Dolmen von Kerguntuil liegen zwei Kilometer nordöstlich von Tregastel, im Département Côtes-du-Nord in der Bretagne in Frankreich. Der auch als Côte de Granit Rose (Küste des rosa Granits) bekannte Abschnitt wurde in der Jungsteinzeit wegen seiner natürlichen Ressourcen bevorzugt. Am Strand wurde Meersalz gewonnen. Fisch, Seetang und Meeresfrüchte bildeten für die Ackerbauern eine zusätzliche Nahrungsbasis.
Zwischen 3000 und 2500 v. Chr. wurden hier die spätneolithischen Allées couvertes mit Seiteneingang errichtet, unter denen neben Kerguntuil die Anlagen von Crec'h Quillé, Prajou-Menhir und La Maison des Feins von Tressé, im Département Ille-et-Vilaine durch ihre Petroglyphen herausragen.
Inhaltsverzeichnis
Die Allée couverte
Die Allée couverte von Kerguntuil (Koordinaten: 48° 48′ 39,4″ N, 3° 31′ 6,7″ W48.810944444444-3.5185277777778) wurde 1939 von der heimischen Bevölkerung heimgesucht, nachdem man zwei nordische Kragenflaschen gefunden hatte. Anschließend wurden die vier Deckenplatten wieder unfachmännisch aufgelegt. Die etwa neun Meter lange Megalithanlage wird von sieben südlichen und sechs nördlichen Tragsteinen sowie zwei Endsteinen aus Granit gebildet. Der heutige Zugang befindet sich im Norden, an der Stelle des fehlenden Tragsteins. J. L'Helgouach hat das Monument als Anlage mit Seiteneingang eingeordnet und angenommen, dass dieser im Süden lag.
Eine End- oder Vorkammer, die bei den in der Region befindlichen Anlagen dieses Typs obligatorisch ist, fehlt hier. Dafür zeichnet sich Kerguntuil durch Reliefs von Brustpaaren aus. Eine Platte zeigt sechs Paare, Seite an Seite, die daneben liegende zwei Paare. Unterhalb der Brüste sind Halsketten dargestellt. Man hält dies für Hierogramme der Magna Mater, die u.a. als Totengöttin angesehen wird.
Der Dolmen
Der Dolmen (Koordinaten: 48° 48′ 43,3″ N, 3° 31′ 8,8″ W48.812027777778-3.5191111111111) hat einen besonders großen Deckstein von 2,4 mal 5,0 m, der etwa 20 t wiegt und auf drei Tragsteinen (Dreipunktauflage) ruht. Die Lücken zwischen den Tragsteinen waren durch Trockenmauerwerk verschlossen. In ihm wohnte lange ein Clochard, der sich durch hölzerne Anbauten ein brauchbares Domizil schuf.
Siehe auch
Literatur
- Jacques Briard: Die Megalithen der Bretagne. Aus dem Französischen von Arnold Jacobshagen. Gisserot, Paris 1991.
Weblinks
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