- Kichijōji
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Kichijōji (jap. 吉祥寺) ist eine Nachbarschaft in Musashino, einer japanischen Stadt in der Präfektur Tokio. Kichijōji ist keine eigene Verwaltungseinheit sondern der Name mehrerer Stadtteile von Musashino: Kita-chō (北町, dt. Stadtteil Nord), Higashi-chō (東町, dt. Stadtteil Ost), Minami- (南町, dt. Stadtteil Süd) und Hon-chō (本町, dt. Stadtteil Mitte).
Der Name stammt vom Tempel Kichijō-ji, welcher dem Großfeuer von 1658, einem der großen vier Brände in der Edo-Periode, zum Opfer fiel. Obwohl der Tempel an anderer Stelle neu aufgebaut wurde, behielt die Siedlung ihren Namen. Im Jahr 1889 wurde Kichijōji mit drei anderen Dörfern zu Musashino zusammengefasst und 1893 dem Hauptstadtgebiet angegliedert.
Im Ostteil liegt der Bahnhof Kichijōji, in dem die JR Chūō-Hauptlinie und Chūō-Sōbu-Linie und die Keio-Inokashira-Linie zusammentreffen.
Kichijōji gilt als hippes Wohnviertel, da es mit dem Chūō-Express nur 15 Minuten von Shinjuku entfernt liegt und viele Künstler und Ausländer anzieht und mit dem Inokashira-Park ein Naherholungsgebiet hat.
Um den Bahnhof herum liegt das Stadtzentrum mit der Sunroad-Passage, einigen Depato, Cafés, Discount-Stores, guten Restaurants (neben Japanischer Küche mit u.a. Yakitori, Sushi, Fugu, hauptsächlich Chinesische, Französische und Italienische Küche). Südlich des Bahnhofs liegt der Inokashira-Park. Am nordwestlichen Ende der Stadt befindet sich die Seikei-Universität.
Inokashira-Park (井の頭公園)
Der Park erstreckt sich über ein ausgedehntes Gebiet, in dem früher sieben Quellen zu finden waren, die heutzutage aber zum großen Teil ausgetrocknet sind. Hier entspringt auch der Kanda, welcher in die Bucht von Tokio mündet.
Im Park gibt es über 600 Kirschbäume, die eine Attraktion zur Zeit der japanischen Kirschblüte darstellen (Hanami). Innerhalb des frei zugänglichen Parks, der im Gegensatz zu vielen anderen Parks in Tokio nicht um 17 Uhr schließt, befindet sich der gebührenpflichtige Inokashira Shizen Bunka-en Garten mit Zoo, Wasserpflanzen-Anlage, sowie Rhododendron- und Kamelien-Garten.
Am Südwestrand des Parks ist das Ghibli-Museum zu finden, welches den Anime des Studio Ghibli von Hayao Miyazaki gewidmet ist. Das Museum liegt strenggenommen schon in der Nachbarstadt Mitaka.
In der Mitte des Parks befindet sich ein See, den man mit gemieteten Ruder- und Tretbooten befahren kann. Beliebt ist es auch, die Koi-Karpfen im See zu füttern. Seit jemand seine Haustiere im See ausgesetzt hat, bewohnt den See auch eine Population Zierschildkröten.
Historisches
Der Bahnhof Kichijōji wurde im Jahre 1899 errichtet. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann allmählich die Entwicklung als beliebter Treffpunkt durch Ansiedlung von Märkten und Kaufhäusern um den Bahnhof. In den 1960er Jahren entstanden die ersten Groß-Kaufhäuser, in den 1970er Jahren sammelten sich dann Jazz-Cafés und Jazzclubs an. Die Jazz-Szene ist mittlerweile nach Asagaya weitergezogen, aber durch die Kunsthochschule Musashino konnte Kichijōji seinen Namen als Künstlerviertel beibehalten.
Weblinks
35.703112243333139.57980403694Koordinaten: 35° 42′ N, 139° 35′ OCommons: Kichijōji – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Geographie (Präfektur Tokio)
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