Killerkondom

Killerkondom
Filmdaten
Originaltitel: Kondom des Grauens
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1996
Länge: 90 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Martin Walz
Drehbuch: Ralf König
Produktion: Ralph S. Dietrich
Harald Reichebner
Musik: Emil Viklický
Kamera: Alexander Honisch
Schnitt: Simone Klier
Besetzung

Kondom des Grauens ist eine Filmkomödie von 1996, welche auf den Comics Das Kondom des Grauens und Bis auf die Knochen des Comiczeichners Ralf König basiert. Hierbei werden, wie in der ersten Comicverfilmung Ralf Königs Der bewegte Mann, reale Schauspieler eingesetzt.

In Amerika wird der Film von der Trash-Firma TROMA unter dem Titel "Killer Condom" vermarktet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In New Yorks Bordellen treibt ein Killerkondom sein Unwesen, welches, einmal übergezogen, seinem Opfer den Penis abbeißt. Da zunächst niemand den Opfern glauben will, werden die Prostituierten verantwortlich gemacht. Inspektor Luigi Maccharoni und sein spießiger Partner Sam Hanks ermitteln. Die Spur führt in ein Bordell, in dem Maccharoni eine One-Night-Stand-Affäre wiedertrifft, den transsexuellen Karaokesänger Bob, nun Babette, welcher ihm beichtet, dass er ihn immer noch liebt. Maccharoni hingegen weist ihn zurück, stattdessen geht er mit dem jungen Stricher Billy auf ein Zimmer, um dort mit ihm anzubandeln. Jedoch entdeckt er hier das Killerkondom, welches ihm seinen rechten Hoden abbeißt und entkommen kann.

Die Tatsache, dass ein Kondom für seine Verletzung verantwortlich war, glaubt Maccharoni natürlich niemand. Trotzdem fährt er ohne größere Erfolge mit der Untersuchung fort. Eines Abends wird er schließlich in seiner Wohnung einer Duschszene, die stark an Hitchcocks Psycho erinnert, von dem liebeskummerkranken Bob mit einem Messer in der Hand überfallen. Das Kondom, das dieser jedoch mitgebracht hat, entpuppt sich als Killerkondom. Aufgrund von Mangel an Munition lockt Maccharoni das Kondom mit einem Gasschlauch, dieses beißt an und platzt schließlich.

Es scheint zunächst, als ob dem Albtraum ein Ende gesetzt worden sei; Maccharoni entschuldigt sich bei Bob, hat kurz darauf eine heiße Liaison mit Billy im Fahrstuhl des Bordells und die Überreste des Killerkondoms werden in der Pathologie untersucht. Doch nachdem sich weitere Kastrationsopfer melden und sogar der Präsidentschaftskandidat sein Glied verliert, wird die Öffentlichkeit erstmals aufmerksam und auch der bisher skeptische Polizeipräsident gerät unter Druck. Durch Zeugenaussagen erfährt die Polizei, dass Prof. Smirnoff, ein Erfinder für Gummimassen, die für Prothesen und Kondome Verwendung finden, in die Angelegenheit verwickelt sein könnte. Der spießige Sam Hanks soll als verdeckter Ermittler in der Schwulenszene Informationen sammeln, dies schlägt jedoch fehl, da Maccharoni ihm ein gelbes Tuch in die rechte Hosentasche steckt, woraufhin dieser nach dem Hanky Code angepinkelt wird. Nach einem lautstarken Streit zwischen Maccharoni und Hanks vertragen sich die beiden jedoch wieder.

Die Spur führt sie in eine christliche Nervenheilanstalt der fanatischen Dr. Riffleson. Diese hat ein unterirdisches Versteck, indem der unter Drogen gesetzte Prof. Smirnoff die Killerkondome herstellt. Maccharoni und Hanks geraten jedoch in die Gewalt von Riffleson. Ersteren beschimpft sie gotteslästerlichen Perversling und versucht ihn dazu zu zwingen, seinen Penis vor einem XXL-Killerkondom zu entblößen. Als Billy jedoch auftaucht, kommt es zur Schießerei, am Ende nimmt Riffleson Billy zwar als Geisel, nach einer Rede über die Menschlichkeit und Homosexuelle von Maccharoni begeht Riffleson Selbstmord, indem sie sich in ein Becken voller Killerkondome stürzt. Der Film endet damit, dass Maccharoni seinen Job bei der Polizei kündigt und mit Billy in seine Heimat Sizilien auswandert, um dort mit Segen seiner Mutter zu heiraten.

Unterschiede zu den Comicwerken

Im Film gibt es mehrere Unterschiede zu den beiden Comics, so z.B.

  • das säurespuckende Monster aus Bis auf die Knochen fehlt komplett
  • Maccharoni heiratet am Ende der Comics nicht, sondern verliebt sich lediglich in einen Pornodarsteller, wurde aber von Billy sitzengelassen
  • Hanks' schwule Neigungen sind im Film kaum zu erkennen
  • Maccharoni hält in den Comics keine Rede am Schluss, Riffleson wird von einem Killerkondom angegriffen, daraufhin stellt sich heraus, dass sie ein verkappter Transvestit war
  • die Länge von Maccharonis Penis wird im Film auf 32 cm geschätzt, 8 cm kürzer als in den Comics (wo dieser "länger als seine Nase", eine Anspielung auf die Knollennase der Figuren, beschrieben wird)

Auszeichnung

Der Film wurde durch die CINEMA-Leser bei der Jupiterwahl 1997 zum größten Flop des Filmjahres 1996 gewählt. Die Leser hatten die Comicverfilmung Kondom des Grauens mit 20,1% noch vor Striptease, der 16,7% der Stimmen erreichte ausgezeichnet.[1]

Kritik

  • Lexikon des internationalen Films: "Die Verfilmung eines Comic-Bestsellers. Die einfallslose Regie und dilettantische Schauspielerführung verstärken die dramaturgischen Ungereimtheiten des Drehbuchs, die in einem unsäglich platten Homosexuellen-Postulat gipfeln. Nur in der Hauptrolle überzeugend gespielt."
  • Moviemaster.de: "[...]ist diese Geschichte nun zu gewagt für die Kino-Leinwand: Weitgehend ohne Biss kommt das "Kondom des Grauens" daher [...]"
  • Kino.de: "Natürlich ist der Humor nicht gerade intellektuell, sondern es kalauert volksnah, dennoch liegt das Amüsierpotentail weit über dem Durchschnitt deutscher Beziehungskomödien. Exzellente Schauspieler, schwarzer Humor und eine deftige Dosis Anzüglichkeiten, diese Melange sollte beim deutschen Publikum ankommen"

Quellen

Anmerkungen

  1. Cinema-Heft Nr.228 (5/97) Seite 113

Weblink


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