Kim Ki-duk

Kim Ki-duk
Koreanische Schreibweise
Siehe auch: Koreanischer Name
Koreanisches Alphabet: 김기덕
Chinesische Schriftzeichen: 金基德
Revidierte Romanisierung: Gim Gi-deok
McCune-Reischauer: Kim Kidŏk

Kim Ki-duk (* 20. Dezember 1960 in Bongwha, Südkorea) ist ein südkoreanischer Regisseur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kim hatte eine schwere Jugend, da er von seinem Vater misshandelt wurde. Mit neun Jahren zog seine Familie nach Seoul. Er musste früh die Schule abbrechen. Nach Gelegenheitsjobs ab einem Alter von 17 Jahren und einem fünfjährigen Wehrdienst bei der Marine ab 20 arbeitete er an einem Priesterseminar mit Sehbehinderten. In dieser Zeit nahm er ein Kindheitshobby, das Malen, wieder auf, beschloss 1990, Maler zu werden, und studierte Kunst in Paris. Er begann 1992 zu schreiben und gewann ein Drehbuchstipendium.

Seit 1996 hat er als Regisseur 14 Filme gedreht, in weitgehend pessimistisch-lakonischem Ton gehalten, voller archaischer Gewaltausbrüche seiner oft kommunikativ gestörten Protagonisten. In Südkorea haftet ihm vor allem seit Bad Guy ein frauenfeindliches Image an, er hält dies für ein Missverständnis.

Mehrere seiner Werke liefen bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig, so Seom – Die Insel, das beim Sundance Film Festival einen Preis gewann und als sein Durchbruch gilt, und Address Unknown. Im Februar 2004 wurde Kim Ki-duks Film Samaria auf der Berlinale mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet, im gleichen Jahr wurde auch Bin-jip auf den Filmfestspielen von Venedig und auf der Semana Internacional de Cine de Valladolid ausgezeichnet. 2007 war er mit seinem Film Breath im Wettbewerb der 60. Filmfestspiele von Cannes vertreten. Sein Film Dream feierte im November 2008 seine Deutschlandpremiere auf dem Asia Filmfest. 2011 folgte mit Arirang ein in völliger Einsamkeit aufgenommener Dokumentarfilm, mit dem Kim Ki-duk eine schwere Depression künstlerisch verarbeitete.[1] Der Film erhielt bei den 64. Filmfestspielen von Cannes den Hauptpreis der Nebensektion Un Certain Regard.[2] Der Film, der seine Deutschland-Premiere am 2. Juli auf dem Filmfest München feierte, sollte ursprünglich gar nicht veröffentlicht werden. [3]

Das Museum of Modern Art widmete ihm eine Retrospektive vom 23. April 2008 bis zum 8. Mai 2008. [4]

Filmografie

Drehbuch

  • 2008: Beautiful (Arumdabda)
  • 2008: Rough Cut

Zitate

  • „Ich sehe etwas, das ich nicht verstehe, und mache einen Film darüber, um es zu begreifen.“ (WDR)
  • „Mein Vater ist ein Korea-Kriegsveteran“, sagt Kim. „Ich wurde sehr militärisch aufgezogen. Schläge gehörten zur Tagesordnung. Ich spüre den Schmerz nicht mehr.“[5]
  • „Erst war Korea von den Japanern besetzt. Dann kamen der Korea-Krieg und die amerikanische Besatzung. Natürlich hinterlassen diese Militärmächte Spuren. Aber sie bleiben abstrakt, man kann die Unterdrückung, die man erlitten hat, nicht wirklich greifen und richtet die Aggression gegen sich selbst. Korea ist eine gebrochene Nation.“[5]
  • „Die Gewalt in meinen Filmen hat nichts Provozierendes“, sagt Kim Ki-Duk. „Es geht mir dabei um eine Art von Magie. Um die Beziehung zwischen zwei Menschen, um die Magie der Liebe oder der Zuneigung, die allein in der Gewalt ihr adäquates Ausdrucksmittel findet.“[5]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmfestival Cannes: Die Erhabenheitsmaschine. Frankfurter Rundschau, 16. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011 (deutsch).
  2. Les Prix Un Certain Regard 2011. festival-cannes.com, 21. Mai 2011, abgerufen am 21. Mai 2011.
  3. [http://www.zeitjung.de/KULTUR/artikel_detail,6757,Seelen-Striptease-eines--Meisterregisseurs.html Seelen-Striptease eines Meisterregisseurs.] zeitjung.de, 4. Juli 2011, abgerufen am 4. Juli 2011.
  4. Kim Ki-Duk. The Museum of Modern Art, abgerufen am 29. April 2008 (englisch).
  5. a b c ZEIT, 18. März 2004

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