- Kipferl
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Kipferl (pl. Kipferln), sind längliche, gebogene Backwaren. Sie können aus süßem Teig, (z. B. sog. mürbes Kipferl) oder auch aus Briocheteig hergestellt werden.
Die Kipferl, mit ihrer typischen Form, stammen angeblich von einem badischen Bäckermeister. Der Name Kipferl ist vor allem in Bayern und Österreich gebräuchlich und bezeichnet meist saisonales Kleingebäck (z. B. Vanillekipferln). Im Südwesten Deutschlands wird das Gebäck Gipfel und in der Schweiz Gipfeli genannt. Im Hochdeutschen kommen sie unter dem Namen Hörnchen vor. In Norddeutschland sind sie umgangssprachlich auch bekannt als Kandoren.
In Ungarn gibt es Hörnchen ebenfalls unter der österreichischen Bezeichnung kifli (Kipferl) zu kaufen. Nicht zu verwechseln ist das Kipferl mit dem ebenfalls österreichischen Kipfel, das ein aus Germteig hergestelltes Gebäck bezeichnet.
Durch die Frau Ludwig XVI., Marie Antoinette, eine Tochter der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, kam die Halbmondform der Kipferl angeblich nach Frankreich. Sie wurden jedoch aus Hefeteig (Brioche) hergestellt, und nach der Sichelform des zunehmenden Mondes (croissant de lune) umbenannt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kam in Frankreich das heutige Croissant aus Plunderteig auf.
Zu Unrecht wird das Kipferl einer Legende zugeschrieben, dass es als Hohn auf die verlorene Zweite Türkenbelagerung entstanden sein soll. Dass die Form des Kipferl mit dem türkischen Halbmond im Zusammenhang steht, ist nicht nachweisbar. Vielmehr ist das Kipferl bereits in einer Urkunde des 12. Jahrhunderts erwähnt,[1] weiters ist es im frühen 17. Jahrhundert im Zusammenhang mit einer Mödlinger Bäckerei nachgewiesen.
„Heunt hat Hr Viechtl durch den Feringer dem Hr Markt Richter und Einem Ehr(samen) Rath Erindern laß(en), das Ihro Maye(stät) die Römische Kayserin schon Etlich mahl und heunt widerumb Umb Mödlinger Kipfl einen reüttend Poth heraus geschickt, man kunte aber nichts hab(en), oder sye syn zimblich schwarz, wolle also Ein löbl. Magistrat dahin geh(en), und die beken darzuo anhalt(en), damit der Mödlinger Ruhm erhalten werde.“
– Das Mödlinger Kipferl aus dem Archiv der stadt Mödling, Band 9/4 fol. 72, Sessio 15. Juni 1699
Mit der römischen Kaiserin war Eleonore Magdalene von der Pfalz, der Mutter von Joseph I. und Karl VI, gemeint.[2]
Siehe auch: KipferlkochQuellen
- ↑ Türkisches Kulturgut in Wien
- ↑ Poehl am Naschmarkt abgerufen am 9. Februar 2010
Weblinks
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