Kirchheimerit

Kirchheimerit
Kirchheimerit; Meta-Kirchheimerit
Bild eventuell bei Commons
Chemische Formel Co(UO2)2(AsO4)2 • 8-12H2O
Mineralklasse Uranyl-Phosphate, -Arsenate, -Vanadate
8.EB.05 (nach Strunz)
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse ditetraedrisch - dipyramidal
Farbe blassrosa bis blassfleischrot
Strichfarbe
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm³) 3,35
Glanz Perlmuttglanz
Transparenz
Bruch
Spaltbarkeit vollkommen nach (001), gut nach (100)
Habitus tafelig
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl nε = 1,617; nω = 1,644
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ = 0,027
Pleochroismus nicht pleochroitisch
Weitere Eigenschaften
Radioaktivität radioaktiv
Besondere Kennzeichen keine Fluoreszenz im UV-Licht

Kirchheimerit ist ein sehr seltenes Mineral der Uranglimmerserie aus der Klasse der Uranyl-Phosphate mit der idealen chemischen Formel Co(UO2)2(AsO4)2 • 12H2O. In der Natur tritt jedoch nur eine teilweise dehydrierte Form der Zusammensetzung Co(UO2)2(AsO4)2 • 8H2O auf, die in der Literatur auch als Meta-Kirchheimerit bezeichnet wird.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde das 1958 erstbeschriebene Mineral nach dem damaligen Präsidenten des Geologischen Landesamtes Baden-Württemberg, Prof. Franz Kirchheimer.

Bildung und Fundorte

Kirchheimerit bildet sich wie die anderen Uranglimmer in der Oxidationszone von Uranvorkommen. Der klassische Fundort ist die Sophia-Halde im Bergbaurevier von Wittichen im Schwarzwald. In den hydrothermalen Co-U-Ag-Bi-As-Gängen tritt Kirchheimerit gemeinsam mit Kahlerit als schuppig-krustiges Alterationsprodukt primärer Uranminerale, wie z.B. Uraninit, auf.

Vorsichtsmaßnahmen

Aufgrund der Radioaktivität und des Arsengehaltes ist beim Umgang mit Kirchheimerit Vorsicht geboten, bei der Lagerung in Wohnräumen sind eventuell Schutzmaßnahmen (Abschirmung der Strahlung) zu treffen. Insbesondere sollten nach jedem Kontakt die Hände gewaschen werden, um eine Inkorporation von radioaktiven Partikeln und Arsen zu vermeiden.

Siehe auch

Literatur

  • Ramdohr P. & Strunz H. (1978): Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Aufl. Enke Verlag, Stuttgart. ISBN 3-432-82986-8
  • Strübel G. & Zimmer S.H. (1991): Lexikon der Minerale. Enke Verlag, Stuttgart. ISBN 3-432-92722-3
  • Walenta K. (1979): Mineralien aus dem Schwarzwald. Frankh, Stuttgart. ISBN 3-440-04713-X

Weblinks


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