- Kleestengel
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Unter dem heraldischen Kleestängel wird das paarig rechts und links an oder auf der Adlerbrust von der Körpermitte bis in die Flügelspitzen dargestellte, oft silberne oder goldene Kleinod bezeichnet. Die Kleestängel enden an der Flügelspitze in der Form eines dreiblättrigen Kleeblatts. Im Wappenbuch von Conrad Grünenbergs (1483) ist bereits eine Binde zu erkennen, auf der glänzende Metallplatten befestigt waren. Anstelle dieser Binde wurden bald Metallspangen verwendet, die an den Enden mit dem Helmkopf und mit den anderen Enden kleeblattförmig an den Sachsen der Adlerflügel festgenietet waren, um erhöhte Haltbarkeit zu erreichen. Das bis dahin bedeutungslose Beiwerk ist wahrscheinlich aus einer dieser der besseren Befestigung des Wappenschildes dienenden Metallspangen entstanden. Auf älteren Siegeln ist diese Spange erkennbar. In Natura war diese aus Leder oder eine mit Stoff überzogene hölzerne halbmondförmige Scheibe, die hinten mit echten Vogelfedern geschmückt und hergestellt war.
Diese Darstellung des Kleestängels ist auch in Anlehnung an diesen sogenannten Brustmond (halbmondförmige Scheibe) hervorgegangen. Die Kleestängel sind in den Adlern der brandenburgischen Wappen, auf Wappenadlern der Askanier und der Hohenzollern (Preußen) zu finden.
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