- Kleines deutsches Eck
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Deutsches Eck bezeichnet die kürzeren und verkehrsgünstigeren Straßen- und Eisenbahnverbindungen zwischen dem östlichen Österreich (insbesondere Wien, Nieder- und Oberösterreich sowie der Stadt Salzburg und dem Salzburger Flachgau) und dem westlichen Österreich (insbesondere Tirol und dem Salzburger Pinzgau) über deutsches Bundesgebiet.
Eine wesentlich längere Bundesstraßen- und Eisenbahnverbindung führt dagegen ausschließlich über österreichisches Staatsgebiet, eine durchgehende Autobahnverbindung gibt es nicht.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Zu unterscheiden sind das kleine deutsche Eck, das den Salzburger Flachgau über den Autobahngrenzübergang Walserberg und von der Anschlussstelle Piding an über die Bundesstraßen B 20 und B 21 an Bad Reichenhall vorbei nach Lofer mit dem Salzburger Pinzgau verbindet.
Das große deutsche Eck führt die Eisenbahn über die InterCity-Strecken Salzburg−Rosenheim und Rosenheim−Kufstein nach Tirol bzw. zurück nach Salzburg. Der Autoverkehr führt über die deutschen Bundesautobahnen A8, A93 und die österreichische A12 von Salzburg über Rosenheim in Bayern nach Kufstein in Tirol.
Diese beiden Verbindungen sind nach Fahrzeit und Fahrstrecke wesentlich kürzer als die Verbindung über den Pass Lueg und Zell am See, die ausschließlich auf österreichischem Staatsgebiet verläuft.
Seit 1993 bilden im Deutschen Eck der Ballungsraum Salzburg, das Berchtesgadener Land und Traunstein eine politische Einheit als Euregio-Region mit etwa 700.000 Bewohnern.
Grenzabfertigung
1957 wurde zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich ein Verkehrsabkommen geschlossen, das den damals noch umständlichen Grenzverkehr zwischen Österreich und Bayern erleichtern sollte. Dadurch entfiel der bisherige Umweg über den Pongau und die wesentlich kürzere Straßenverbindung durch das Berchtesgadener Land konnte von Österreich aus genutzt werden.
Mit dem Abkommen wurden auch Sonderregelungen bei der Grenzabfertigung vereinbart. Beim Straßentransit wurden beschleunigte Grenzabfertigungen beschlossen. Die Transitstrecke musste in einer bestimmten Zeit passiert werden; mitgeführte Güter wurden verplombt, um Schmuggel zu unterbinden. Eisenbahnzüge werden – auch heute noch - als Korridorzüge geführt, die auf der Transitstrecke nicht halten, der Ein- oder Ausstieg in Deutschland war nicht erlaubt und ist heute nicht vorgesehen. Heute dient dies vornehmlich der Zeitersparnis.
Nach der Ausweitung des Schengengebietes auf Österreich zum 1. Januar 1997 herrscht freier Grenzverkehr, womit die Kontrollen entfielen.
Streckennutzung
Die Österreichischen Bundesbahnen, die das Gleisnetz der Deutschen Bahn AG benutzen, müssen dafür Nutzungsgebühren bezahlen. Daher lässt die ÖBB einen Teil des zeitunempfindlichen Verkehrs, insbesondere Güter- und Personen-Nachtzüge über die längere österreichische Strecke (Salzburg-Tiroler-Bahn) verkehren. So kommt der Nachtzug aus Salzburg, der gegen Mitternacht abfährt, erst am Morgen in Innsbruck an und umgekehrt. Für die Korridorzüge wurde die Rosenheimer Kurve errichtet, die das Wenden der Züge im dortigen Bahnhof überflüssig machte.
Spikes-Reifen
Während Spikes-Reifen in Deutschland regional überall sonst verboten sind, gilt für das kleine deutsche Eck eine Ausnahme.
Siehe auch
Weblinks
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