- Pass Lueg
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Pass Lueg Passhöhe mit Schild
Nord Süd Passhöhe 552 m ü. A. Bundesland Salzburg Talorte Golling an der Salzach Tenneck Ausbau Salzachtal Straße (B 159) Gebirge Hagengebirge / Tennengebirge Besonderheiten Talpass Karte (Salzburg) Koordinaten 47° 34′ 32″ N, 13° 11′ 41″ O47.57555555555613.194722222222552Koordinaten: 47° 34′ 32″ N, 13° 11′ 41″ O Der Pass Lueg (bairisch: Pass Luag) ist ein 552 m hoher Talpass in den Alpen an der Salzach, Bundesland Salzburg (Österreich).
Inhaltsverzeichnis
Schreibweise und Aussprache
Bei der Silbe <ue> in Lueg handelt es sich nicht um den Umlaut <ü>, sondern um die alte bairische Umschreibung für den Diphthong <ua>. (vgl. auch Oberdeutsche Schreibsprache). Die korrekte Aussprache ist daher Pass Luag oder Pass Luug.
Geographie
Der Talpass liegt südlich von Golling an der Salzach im klammartigen Durchbruch der Salzach durch das Hagengebirge im Westen und das Tennengebirge im Osten. Nördlich des Passes liegen die Strudellöcher der Salzachöfen. Der Ausdruck meint im Sprachgebrauch sowohl die Passhöhe selbst im Speziellen, wie auch den ganzen Talabschnitt, von den Salzachöfen im Norden bis zum Beginn der Klamm, beim alten Fuhr- und Flößerwirtshaus Stegenwald ⊙47.55003113.170513502.
Über den Pass Lueg verläuft nur die Salzachtal Straße (B 159). Diese war in den frühen 1970er Jahren noch ein Teil der berüchtigten Gastarbeiterroute. Die parallel zur B 159 verlaufende Tauernautobahn führt wegen der Enge des hiesigen Talstücks großräumig durch Tunnel, den Ofenauertunnel (1,3 km) und den Hieflertunnel (2 km). Auch die Salzburg-Tiroler-Bahn, die Bahnstrecke Salzburg–Bischofshofen und weiter, führt nicht über die Passhöhe selbst, sondern umfährt sie mit dem Ofenauer Tunnel (940 m). Den Rest der Salzachengstelle nach Süden führt sie aber die Salzach entlang und begleitet die B 159.
Geschichte
Am Pass Lueg widersetzten sich 1809 die Salzburger Freiheitskämpfer unter Schützenhauptmann Josef Struber erfolgreich den französisch-bayrischen Truppen. Das Erzbistum Salzburg wurde trotzdem von den Truppen Napoleons eingenommen und Struber übergab den Pass nach dem Friedensschluss am 20. Oktober.
Im Jahr 1838 wurde am Pass ein Kammhelm aus der späteren Bronzezeit gefunden.
In der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 1934, ein Monat vor dem Juliputsch, wurde am Pass Lueg Johann Leirich, ein Freiwilliger des Salzburger Heimatschutzes, einer Unterorganisation der Heimwehr, von aus Deutschland einsickernden illegalen Nationalsozialisten ermordet. Sein Kollege Otto Repas wurde angeschossen. Als Täter wurde der spätere SS-Angehörige Konrad Strasser aus Golling verdächtigt. Ein österreichisches Auslieferungsgesuch wurde jedoch von der NS-Justiz ignoriert. Nach dem Anschluss Österreichs wurde der Verdächtige durch das Straffreiheitsgesetz vom 30. April 1938 amnestiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tat nicht weiter verfolgt, da Strasser als 1945 im Raum Berlin gefallen galt und für tot erklärt wurde. [1]
Im Februar 1950 wurde im Eisenbahntunnel unter dem Pass Lueg der ehemalige US-Militärattaché in Bukarest, Navy-Captain Eugene Simon Karpe, tot aufgefunden. Ermittlungen ergaben, dass er von Wien in Richtung Paris reisend, gewaltsam aus dem Orient-Express gestoßen wurde und im Tunnel vom Zug überrollt wurde. Als verantwortlich für die Tat wurden östliche Geheimdienste gemacht, da Karpe ein enger Bekannter des US-amerikanischen Geschäftsmanns Robert A. Vogeler, der im kommunistischen Ungarn wegen Spionage zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war. Captain Karpe hatte vor seiner Abreise in Wien die Ehefrau Vogelers besucht. Die Tat konnte jedoch nie aufgeklärt werden. Karpe wurde in den USA am Nationalfriedhof Arlington bestattet.[2][3]
Einzelnachweise
- ↑ Der Spiegel: Schüsse am Paß, Heft 11/1980.
- ↑ Der Spiegel: Kommando Kranzschleife, Heft 34/1981
- ↑ Arlington National Cemetary: Eugene Simon Karpe - Captain, United States Navy
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