Kleinlöschfahrzeug (Deutschland)

Kleinlöschfahrzeug (Deutschland)

Kleinlöschfahrzeug

Fahrzeugdaten
Abkürzung: KLF
Land: Deutschland
Besatzung: 0/1/5
Feuerlöschpumpe: eingeschobene Tragkraftspritze
Tragkraftspritze: PFPN 6-500 (TS 5/6)
Löschwasser: 400 Liter
Zul. Gesamtgewicht: 3.500 Kilogramm
Antrieb: Straße

Das Kleinlöschfahrzeug (Abkürzung: KLF) ist ein in Deutschland genormtes Feuerwehrfahrzeug. Es ist das einzige wasserführende Feuerwehrfahrzeug, welches mit dem Führerschein Klasse B gefahren werden darf.

Inhaltsverzeichnis

Verwendung

Das Kleinlöschfahrzeug wird in der Regel zu Einsätzen im Erstangriff, zur Bekämpfung von kleinen Bränden, bei Brandsicherheitswachen und zur materiellen und personellen Unterstützung von größeren Lagen eingesetzt. Im geringen Umfang ist auch eine technische Hilfeleistung möglich.

Das Kleinlöschfahrzeug soll besonders bei kleineren Feuerwehren Verwendung finden und dort zur Bekämpfung von Kleinbränden verwendet werden. Das Fahrzeug ist nur mit einer Staffelbesatzung besetzt und muss unterstützt werden. Es ist keine taktisch alleine operierende Einheit. Dieser Umstand ist bei der Erstellung der Alarmpläne zu berücksichtigen. Das Kleinlöschfahrzeug ist in DIN EN 14 530 Teil 24 genormt.

Feuerwehrtechnische Beladung

Auf dem Kleinlöschfahrzeug befindet sich die unten aufgeführte feuerwehrtechnische Beladung zur Brandbekämpfung, sowie eine Tragkraftspritze PFPN 6-500. Daneben verfügt das Fahrzeug über einen Tank mit einem Inhalt von 400 l Wasser. Dieser Tank kann durch einen kurzen, formstabilen B-Schlauch direkt an die mitgeführte Pumpe angeschlossen werden.

Teil Anzahl Deutschland
Pressluftatmer ohne Atemanschluss 4
Atemanschluss (Vollmaske) 4
Druckschlauch B-20 4/8
Druckschlauch C-15 6
D-Druckschlauch (Rollschlauch in Schnellangriffstasche) 1
D-Hohlstrahlrohr 1
Strahlrohr CM oder Hohlstrahlrohr 2
Strahlrohr BM 1
A-Saugschlauch 4
A-Saugkorb 1
Schutzkorb A (Draht oder Kunststoff) 1
Sammelstück A-2B 1
Verteiler BV oder BK 1
Übergangsstück B-C 1
Übergangsstück C-D 1
Standrohr 1
Schlüssel für Unterflurhydrant 1
Schlüssel für Überflurhydrant 1
Schachthaken mit Kette 1
Kupplungsschlüssel ABC 3
Seilschlauchhalter 1600 3
Fangleine F30 im Fangleinenbeutel 4
Arbeitsleine 1
Tragkraftspritze 1
Funkgerät 4m Band BOS (Festeinbau im Fahrzeug) 1
Handfunkgerät 2m-Band BOS (optional) 2
Leiter (Steckleiter/Schiebleiter) 4-teilige Steckleiter
Nageleisen 1
Feuerwehraxt FA 1
Stechschaufel 1
Stoßbesen 1
Bügelsäge 1
Brechstange 1
Handscheinwerfer 3
Winkerkelle/Anhaltestab (optional) 1
Warndreieck nach StVZO 1
Abschleppseil 1
Fahrzeugverbandkasten 1

Geschichte

Das KLF entstand infolge der Änderungen in der EG-Führerscheinrichtlinie. Es ging bei der Normung deshalb vor allem darum, dass ein wasserführendes Fahrzeug auch mit Führerscheinen der Klasse B gefahren werden können, indem eine Masse von 3,5 t nicht überschritten wird.
Das Kleinlöschfahrzeug ist als Ergänzung unter bestimmten Voraussetzungen gedacht und kann die bisher üblichen TSA und TSF nicht ersetzen.

Sonderbauarten

Nicht genormtes Kleintanklöschfahrzeug

Die Bezeichnung „KLF“ wird auch für verschiedene nicht der Norm entsprechende Feuerwehrfahrzeuge verwendet. Diese haben jedoch teilweise völlig andere Einsatzspektren als das hier beschriebene Fahrzeug gemäß DIN.

So sah man sich z. B. nach der Wende und der Anpassung der gesetzlichen Bestimmungen in Thüringen veranlasst, den vielen, noch aus DDR-Zeiten nur mit einem TSA ausgerüsteten Feuerwehren, ein kostengünstiges „Kleinlöschfahrzeug“ zur Verfügung zu stellen. Dazu wurde auf dem Fahrgestell eines Mercedes-Benz Sprinter-314 bei verschiedenen Herstellern ein Aluminium-Kofferaufbau in Auftrag gegeben. Zur Einsparung von Kosten hat das so genannte KLF-Th (Kleinlöschfahrzeug Thüringen) keinen Wassertank und bietet auch nur fünf Einsatzkräften (1/4) Platz. Das Fahrzeug ist somit eher vergleichbar einem TSF gemäß DIN.

Die Hamburger KLF haben recht wenig mit Löschfahrzeugen zu tun, sie sind eher mit Einsatzleitwagen oder Kommandowagen vergleichbar. Die Besatzung besteht in der Regel aus dem Zugführer und einem Melder/Fahrer. Als Fahrgestell dient in der Regel ein VW-Transporter (T5).

Siehe auch

Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland, Portal:Feuerwehr/Themenliste

Ähnliche Fahrzeuge: TSF

Literatur


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