Klemens I. (Papst)

Klemens I. (Papst)
Clemens I. in einer Darstellung aus dem 13. Jahrhundert

Clemens I., auch Clemens Romanus bzw. Clemens von Rom (* um 50 in Rom; † 97 (oder 101) in Rom oder auf der Krim), wird zu den Apostolischen Vätern gezählt, war als Bischof von Rom dritter (oder zweiter) Nachfolger des Apostels Petrus und ist Verfasser des ersten Clemensbriefes.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

In der Liste der Bischöfe von Rom wird er nach Petrus und Linus und vor Anaklet als dritter (so Augustinus und Optatus) bzw. nach Anaklet als vierter (so Irenäus von Lyon) aufgeführt. Die Annahme, dass er – etwa als ehemaliger jüdischer Sklave – zur Dienerschaft des Titus Flavius Clemens, eines Vetters des Kaisers Domitian, der 95 wegen "Gottlosigkeit" hingerichtet wurde, gehört hat, gilt in der Forschung inzwischen als überholt.

Sein Pontifikat wird auf 88 bis 97 datiert, ist jedoch, wie viele Daten der ersten Jahrhunderte, reichlich unsicher. Da die Annahme eines monarchischen Bischofsamtes bereits im 1. Jahrhundert den Quellen widerspricht – auch im Brief des Clemens an die Korinther finden sich nur Hinweise auf Älteste, aber kein Hinweis auf einen monarchischen Bischof – ist die Frage nach der Datierung des Pontifikats ohnehin irrelevant.

Es gibt auch keine Grundlage dafür, ihn mit dem Clemens aus dem Philipperbrief (Phi 4,3 EU) zu identifizieren, wie Origenes es tut.

Unter Clemens, der nach Meinung des heiligen Irenäus von Lyon (ca. 130 bis ca. 200) noch mit Paulus von Tarsus zusammengearbeitet haben soll, bekehrten sich führende Angehörige des römischen Adels und des Kaiserhauses zum Christentum. Ob, wie Tertullian schreibt, der Apostel Johannes zu dieser Zeit in Rom ebenfalls das Martyrium erlitten hat, ist nicht zu beweisen.

Clemens-Briefe

Clemens erlangte durch einen später viel gelesenen Brief, den ersten Clemensbrief, an die Gemeinde in Korinth Bekanntheit, ohne dass jedoch der Brief in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen wurde. Darin beschreibt er die Situation der römischen Gemeinde am Ende des ersten Jahrhunderts, die, obwohl sie Verfolgung erlitt, fest in Glaube und Liebe zusammenhielt. Der Brief ist ein sehr frühes Beispiel für den judikativen Einfluss der Bischöfe von Rom auf andere Gemeinden. Clemens erinnert daran, „dass den einzelnen Gliedern des Leibes Christi gemäß der empfangenen Berufung verschiedene Dienste und Aufgaben zukommen. Die Unterscheidung der hierarchischen Ämter von den Diensten der Gläubigen stellt dabei kein Problem dar.“[1] Zum ersten Mal in der christlichen Literatur verwendet Clemens in seinem Brief den griechischen Begriff laikos (Laie), was Glied des laos (Volk Gottes) bedeutet.

Andere ihm zugeschriebene Briefe gelten durchwegs als nicht authentisch. Der so genannte zweite Clemensbrief ist, auch wenn er nicht von Clemens stammt, dennoch bedeutend als die vermutlich älteste nachbiblische christliche Predigt, die uns überliefert ist.

Legende

Im 9. Jahrhundert wurde die Legende populär, dass er als Märtyrer auf der Krim starb, frühere Quellen schreiben ihm einen natürlichen Tod zu. Der Legende nach wurde der heilige Clemens an einem Anker im Meer versenkt. Am Meeresboden sei ein Tempel entstanden, in dem seine Gebeine aufbewahrt würden. Einmal im Jahr, so heißt es weiter, habe sich das Meer auf wundersame Weise geteilt und den Pilgern einen Weg zum Grabtempel ermöglicht. Es wird sogar behauptet, dass einst ein kleines Kind im Tempel von der Mutter vergessen worden und ein Jahr später, als der Tempel wieder zugänglich war, unversehrt herausgekommen sei.

Gedenktag

Sein Gedenktag ist der 23. November, der Tag seiner Beisetzung, der auch als Ankertag bezeichnet wird.

Darstellung des Heiligen

In Bildern wird der heilige Clemens oft als Papst mit einem Anker und einem Fisch gekennzeichnet, manchmal auch mit einem zusätzlichen Mühlstein, Schlüsseln, einer Quelle (die durch seine Gebete hervorgerufen wurde), oder einem Buch.

Patronat

Er ist Patron

Etymologie des Vornamens

Sein Name bedeutet: der Sanftmütige (lat.).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Benedikt XVI. in: Radio Vatikan, Christen haben zweite Autorität 7. März 2007

Siehe auch

Quellen/Weblinks



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