Klering

Klering
Hans Klering (2. v. r.) auf den Filmfesttagen auf dem Lande Frühjahr 1954

Hans Karl Klering (geb. Scharnagl; * 8. November 1906 in Berlin; † 30. Oktober 1988 in Ost-Berlin, DDR) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Sprecher, Grafiker und Autor. Er war Gründungsmitglied der DEFA, einer ihrer Direktoren und Vorstandsvorsitzender.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Hans Klerings Leben ist nicht nur Zeugnis eines persönlichen Schicksals, welches über die Arbeitslosigkeit in der Weimarer Republik, KPD-Mitgliedschaft und Mitarbeit in Agitprop-Gruppen (u. a.:Rote Raketen, Kolonne Links), beginnende Filmkarriere in der Sowjetunion während der Emigrationszeit hin zu einer beneidenswerten schauspielerischen Laufbahn im Osten Deutschlands (der DDR) führte.

Es ist auch und vor allem historischer Spiegel der beginnenden DEFA-Geschichte in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ), mit allen Schwierigkeiten, anfänglichen Rückschlägen, aber auch unaufhaltsamen künstlerischen Voranschreiten. Klering zeichnete in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender lange Zeit vor allem für die Kurzfilm- und Wochenschauproduktion verantwortlich, fungierte als Verbindungsglied zwischen Vorstand und SMAD, da er die russische Sprache perfekt beherrschte. Zahlreiche dokumentarische Formate des Beginns tragen auch seine Handschrift.

Die Filme, in denen er nach 1950 vor allem in kleineren Rollen spielte, sind zahlreich und bilden einen repräsentativen Querschnitt der DDR-Filmgeschichte. 1969 spielte er zum Beispiel im DEFA-Indianerfilm Tödlicher Irrtum eine Nebenrolle als Mitch Chandler.

Über ihn wurde geschrieben, und auch wenn er häufig ideologisch zur Symbolfigur stilisiert wurde, scheint auch der Mensch Klering in manchem Bericht durch, werden auch seine eigenen, manches Mal zwar verschweigenden Erinnerungen aus der Emigrationszeit während des Nationalsozialismus in Deutschland und der Stalinherrschaft in der Sowjetunion, dennoch zur Widerspiegelung eines Jahrhundertschicksals.

Anlässlich seines 100. Geburtstages förderte die DEFA-Stiftung die Vorarbeiten zur Erarbeitung einer wissenschaftlichen Biographie. Eine personalisierte Datenbank und eine Website sind Bestandteil der Vorarbeiten des Autors Björn Seidel-Dreffke.

Er wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Ost-Berlin beigesetzt.

Filmographie

Bibliographie

Auswahl:

  • Klering, Hans: Der Sowjetfilm heute und morgen. In: Der deutsche Film. Fragen. Forderungen. Aussichten. Bericht vom Ersten Deutschen Film-Autoren-Kongreß, 6. - 9. Juni 1947 in Berlin. Berlin 1947, S. 69 - 78.
  • Klering, Hans: Vorbemerkung. In: Die Rolle des Autors im Filmschaffen. Zwei sowjetische Aufsätze. (= Beiträge zu Fragen der Filmkunst. Heft 5) Berlin 1953, S. 5 - 6.
  • Klering, Hans: Meine Universität: Das Leben. Hans Klering erzählt:
    • (1) Der erste Filmtag. In: Filmspiegel Nr. 11 vom 31. Mai 1967, S. 10 - 11.
    • (2) Auf großer Fahrt. In: Filmspiegel Nr. 15 vom 26. Juni 1967, S. 22 - 23.
    • (3) Erinnerungen an Dowschenko. In: Filmspiegel Nr. 16 vom 26. Juli 1967, S. 22 - 23.
    • (4) Bei Romm und Sawtschenko. In: Filmspiegel, Nr. 17, 1967, S. 22 - 23.
    • (5) Der Überfall. In: Filmspiegel Nr. 19, 1967, S. 22 - 23.
    • (6) Wieder in der Heimat. In: Filmspiegel Nr. 23, 1967, S. 22 - 23.
  • Klering, Hans: Ihr Leben – unsere Geschichte (4). Die Anfänge der DEFA. In: URANIA 10/79. (= Populärwissenschaftliche Monatsschrift) Leipzig, Berlin 1979.

Literatur

  • Pelzer, Helmuth: Hans Klering. Berlin 1961.
  • Klingbeil, Klaus: Er diente ehrlich friedlichem Aufbau. Dem Schauspieler Hans Klering zum Gedenken. In: Berliner Zeitung vom 2. November 1988.
  • Schenk, Ralf: Hans Klering. In: Schenk, Ralf (Hrsg.): Fünfzig Schauspieler in Babelsberg. Berlin 1995, S. 137 - 140.
  • Schwarz-Stötzer, Helga: Hans Klering - Gesundheit Freunde ...! In: Schwarz-Stötzer, Helga. Mit Leib und Seele. 25 Porträts bekannter Schauspieler der DDR. Berlin 1990, S. 99 - 108.
  • Frank-Burkhard Habel & Volker Wachter: Hans Klering. In: Lexikon der DDR-Stars. Schauspieler aus Film und Fernsehen. Berlin 1999, S. 169.

Weblinks


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