Kloster Allerheiligen Schaffhausen

Kloster Allerheiligen Schaffhausen
Turm des Münsters

Das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen war ein Benediktinerkloster und wurde von Eberhard VI. von Nellenburg 1049 gestiftet.

Am 22. November 1049 weihte Papst Leo IX. den Bauplatz zwischen Stadt und Rhein samt einem Altar. 1064 war der Bau des nellenburgischen Eigenklosters Ita und Eberhard von Nellenburg unter der Leitung des Baumeisters und Hofkaplans Luitpald vollendet. Vorbild dieser ersten Abtei waren Sakralbauten aus dem cluniazensischen Burgund.

Im Investiturstreit, der zwischen 1075 und 1122 tobenden Auseinandersetzung zwischen Kirche und weltlicher Macht um das Recht der Amtseinsetzung von Geistlichen, verzichtete der papsttreue Graf Burkhard von Nellenburg, der Sohn und Erbe Eberhards, 1080 auf all seine Rechte. Das Kloster wurde direkt dem Papst unterstellt und erhielt den beträchtlichen Grundbesitz der Familie, die freie Abtwahl und das Markt- und Münzrecht der Stadt Schaffhausen. Die Äbte wurde damit zu den neuen Stadtherren Schaffhausens.

Innenansicht des Münsters
Hof mit Halle vor dem Eingang zum Münster

Über den bestehenden Fundamenten wurde ab 1090 das heutige Münster errichtet, das nur noch aus drei Schiffen und einem Querhaus bestand. Die Bauarbeiten begannen im Chor und waren 1095 fertig gestellt. Das Münster gilt heute als der grösste romanische Sakralbau der Schweiz.

Das Kloster zählte zusammen mit dem Kloster Hirsau und Kloster St. Blasien zu den grossen Reformklöstern der cluniazensischen Reform des Heiligen Römischen Reichs.

1524 wurde die Abtei in ein Chorherrenstift umgewandelt und das Münster zur zweiten städtischen Hauptkirche von Schaffhausen. 1529 setzte sich in Schaffhausen die Reformation durch und das Kloster wurde aufgelöst.

Die Klosteranlage umfasst heute die folgenden Sakralbauten:

  • Johanneskapelle (1049 - 1064)
  • Münster (1090 - 1095)
  • Münsterkapelle (ehemalige Marienkapelle oder Annakapelle, 1090 - 1095)
  • Erhardskapelle (um 1250, mit Grab des Stifters)
  • Michaelskapelle (um 1250)
  • Oswaldskapelle (1524)

Bei der Bombardierung von Schaffhausen durch US-Bomber am 1. April 1944 wurden Teile des Klosters, darunter die neue Abtei, zerstört, aber später wieder aufgebaut. In den Jahren 1950 bis 1973 wurde das Münster zu Allerheiligen mit Unterstützung des Bundes innen und aussen umfassend renoviert und unter Schutz der Eidgenossenschaft gestellt.

Museum zu Allerheiligen

Die Stadt Schaffhausen erbaute das Museum zu Allerheiligen auf dem Areal des ehemaligen Klosters in den Jahren 1921 bis 1938, um den grossen kunst- und kulturhistorischen Sammlungen, die Vereine und Private über Jahrzehnte zusammengetragen hatten, einen Ort der Aufbewahrung und Präsentation zu geben. Ein grosser Teil davon ist in den historischen Räumlichkeiten des ehemaligen Klosters untergebracht.

Weblinks

47.6952777777788.63666666666677Koordinaten: 47° 41′ 43″ N, 8° 38′ 12″ O; CH1903: (689935 / 283426)


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