Kloster Clus

Kloster Clus
Clus
Koordinaten: 51° 53′ N, 10° 0′ O51.88611111111110.0080555555567Koordinaten: 51° 53′ 10″ N, 10° 0′ 29″ O
Einwohner: 134
Postleitzahl: 37581
Vorwahl: 05382

Clus ist ein Stadtteil des niedersächsischen Bad Gandersheim.

Inhaltsverzeichnis

Kloster Clus

Geschichte

Das ehemalige Kloster Clus, ein Tochterkloster des Stifts Gandersheim, wurde 1127 von der Gandersheimer Äbtissin Agnes, der Nichte Kaiser Heinrichs IV., gegründet und war Teil der cluniazensischen Reformbewegung.

Abt Johann Dederoth übernahm 1433 auch die Abtswürde in Bursfelde und wurde der Initiator der Bursfelder Kongregation. Damit steht das niedersächsische Kloster Clus am Anfang der großen mitteleuropäischen Klosterreform und Einigungsbewegung des monastischen Lebens.

Im Zug der Reformation wurde das Kloster 1596 aufgehoben. Die ehemalige Bibliothek ist heute Bestandteil der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.

Klosterkirche

Die ehemalige Klosterkirche Clus wurde 1127—1159 als dreischiffige Basilika erbaut und weist teilweise Ähnlichkeit mit der Stiftskirche zu Gandersheim auf. Im 1485 gotisch erweiterten Chor befindet sich ein Hochaltar, der 1487 aus Lübeck hierher gebracht worden war.

KZ-Außenlager Brunshausen

Während des Zweiten Weltkriegs befand sich im nahegelegenen Brunshausen, einem Ortsteil von Clus, ein Außenlager des KZ Buchenwald. Die Häftlinge wurden zur Produktion von Flugzeugteilen in den heutigen Schott-Werken eingesetzt. Wenige Tage vor der Befreiung durch die United States Army wurden 40 Häftlinge in ein Waldstück bei Clus getrieben und dort durch die SS ermordet. Marguerite Duras schrieb hierüber das Buch Der Schmerz, aus dem später ein Theaterstück entstand. Dieses wird im Andenken an die Opfer regelmäßig im Rahmen der Gandersheimer Domfestspiele auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers aufgeführt. In Clus erinnern ein Holzkreuz und ein Gedenkpfad an die Greueltat.

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