Kloster Scharnebeck

Kloster Scharnebeck
Kloster Scharnebeck
Lage DeutschlandDeutschland Deutschland
Niedersachsen
Koordinaten: 53° 18′ N, 10° 31′ O53.29304110.510915Koordinaten: 53° 17′ 35″ N, 10° 30′ 39″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
636
Patrozinium St. Marien
Gründungsjahr 1243
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1531
Mutterkloster Kloster Hardehausen
Primarabtei Kloster Morimond
Tochterklöster

keine

Das Kloster Scharnebeck liegt in Scharnebeck nordöstlich der Stadt Lüneburg in Niedersachsen. Das Zisterzienserkloster wurde 1243 in Steinbeck als Kloster Domus St. Mariae gegründet und die Mönche siedelten 1253 nach Scharnebeck um. Bereits 1531 wurde das Kloster durch die Reformation aufgelöst. Die später baulich stark veränderte Klosterkirche St. Marien dient seitdem als evangelische Kirche.

Geschichte

1243 machten sich Mönche aus dem Kloster Hardehausen auf den Weg nach Steinbeck an der Luhe, um dort ein Kloster zu gründen. Die eigentliche Gründung des dortigen Klosters fällt jedoch in das Jahr 1244. Der neue Konvent wird dort vermutlich in Blockhäusern gewohnt und gebetet haben. Weil der Herzog Otto I. von Braunschweig-Lüneburg den Brüdern einen Hof in Scharnebeck bei Lüneburg und weitere Güter schenkte, siedelten sie am 19. Januar 1253 dorthin um.

Herzog Ernst der Bekenner ließ nach dem Landtag zu Scharnebeck am 18. April 1527 das Fürstentum Lüneburg reformieren und das Kloster verlor an politischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Abt Heinrich Radbruch übertrug am 12. Juli 1529 die Verwaltung der Klostergüter an den Landesherrn. In einer feierlichen Übergabe am 23. Oktober 1531 wurde das Kloster aufgelöst. Ein Teil der Gebäude wurde zum Schloss und Amtshaus gemacht, die Kirche wurde von nun an von der evangelischen Gemeinde genutzt. Die letzten Mönche wurden größtenteils Lehrer oder Küster in der näheren Umgebung. Der Prior erhielt Vermögen des Stifts in Bardowick, der Abt zog in seinen Geburtsort Lüneburg und wurde dort der erste evangelische Stadtsuperintendent.

1712 wurde die alte Klosterkirche abgerissen, da sie stark einsturzgefährdet war. Dies ist auf fehlende Bauunterhaltung und die Auswirkungen des 30-jährigen Krieges zurückzuführen. Landesoberbaumeister Caspar Borchmann veranlasste, dass ein Teil des Chorraumes erhalten blieb. Als die Deckengewölbe bereits bis zu den Fenstern abgerissen waren, war es seine Idee, den Chor mit einer flachen Decke zu schließen und einen einfachen Kirchenraum anzubauen. Pfingsten 1924 konnte dieser Neubau unter seinem alten Namen St. Marien geweiht werden.

Die Kirche

Noch heute sind einige Dinge aus der Klosterzeit in der Kirche erhalten. Zu nennen sind hier das Chorgestühl, welches auf die Zeit um 1370 datiert wird, und eine Sandsteinmadonna aus dem 14. Jahrhundert.

Weblinks


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