- Kloster Ursberg
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Das Kloster Ursberg ist ein ehemaliges Kloster der Prämonstratenser und heutiges Kloster der franziskanischen Sankt-Josef-Kongregation in Ursberg (Landkreis Günzburg, Bayern) in der Diözese Augsburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das St. Petrus und St. Johannes Evangelist geweihte Kloster wurde 1125 durch den Edlen Wernher von Schwabegg-Balzhausen gegründet. Es war die erste Niederlassung des Prämonstratenserordens in Süddeutschland. Das Kloster wurde im Jahr 1143 Reichsstift. Die ehemals romanische Kirche wurde um 1230 errichtet. Sie wurde durch den Wettenhauser Stiftsbaumeister Joseph Dossenberger d.J. barockisiert. In dieser Zeit entstanden auch die Deckenfresken von Jakob Fröschle und Konrad Huber. Kloster Ursberg gründete bereits 1126 das heute noch bestehende Kloster Roggenburg. In Ergänzung zu den zahlreichen Bauprogrammen kam es auch in der Grund- und Gerichtsherrschaft zu rationalen Reformen, die allerdings erst 1777 zum Erlass einer eigenen Policey-Ordnung führten. Sie regelte die innere Ordnung des schwäbischen Reichsstifts, von der Sonn- und Feiertagsordnung über Vorschriften zum Wirtshausbesuch bis hin zum Verbot des Glücksspiels für die Stiftsuntertanen.
Erwähnenswert ist das romanische Kreuz mit den Assistenzfiguren der heiligen Gottesmutter und des Evangelisten Johannes. Der Hochaltar stammt von J. Pflaum.
1803 wurde es im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Kirche wurde Pfarrkirche. Im Kloster wurden der Pfarrhof und das Landgericht Krumbach untergebracht. 1884 erwarb der Priester Dominikus Ringeisen die Gebäude und rief dort eine Schwesternkongregation zur Pflege von körperlich und geistig Behinderten ins Leben, das jetzige Dominikus-Ringeisen-Werk. Träger dieser Einrichtung war die Sankt-Josefskongregation Ursberg, eine franziskanische Ordensgemeinschaft mit rund 180 Schwestern. 1996 wurde das Werk in eine kirchliche Stiftung umgewandelt. In der Behinderteneinrichtung in Ursberg mit den Filialen in Maria Bildhausen, Kloster Holzen, Pfaffenhausen und Breitbrunn am Ammersee finden rd. 2500 behinderte Menschen Wohnung und Arbeit, Fürsorge und Heimat.
Orgel
Die Orgel wurde 1776 von dem Orgelbauer Johann Nepomuk Holzhey gebaut. Das rein mechanische Instrument hat 26 Register auf zwei Manualen und Pedal.[1]
I Hauptwerk C–f3 1. Principal 8’ 2. Gamba 8’ 3. Quintadena 8’ 4. Onda maris 8’ 5. Coppel 8’ 6. Flautravers 8’ 7. Octav 4’ 8. Flötten 4’ 9. Sexquialtera 3’ 10. Naßart 3’ 11. Superoctav 2’ 12. Mixtur V 2’ 13. Fagott / Huboe 8’ II Positiv C–f3 14. Waldflauten 8’ 15. Gedect 8’ 16. Principal 4’ 17. Flötten 4‘ 18. Cornet III 22/3’ 19. Schalmey 8‘ Pedal C–a0 20. Prästant 16’ 21. Subbass 16’ 22. Octav Bass 8’ 23. Violoncell 8’ 24. Mixtur Baß V 4’ 25. Bompard 16’ 26. Trompeta 8’ - Koppeln: II/P (Koppelventil)
Literaturauswahl
- Wolfgang Wüst (Hg.): Die "gute" Policey im Reichskreis. Zur frühmodernen Normensetzung in den Kernregionen des Alten Reiches, Band 1: Der Schwäbische Reichskreis, unter besonderer Berücksichtigung Bayerisch-Schwabens, Berlin 2001, S. 359-382 (Ursberger Policeyordnung), ISBN 3-05-003415-7
Einzelnachweise
- ↑ Zur Disposition
Weblinks
Commons: Kloster Ursberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Franziskanerinnen der St. Josefskongregation
- Prämonstratenserorden
- Kloster Ursberg Basisdaten und Geschichte: Ursberg - Prämonstratenser und Josefschwestern in der Datenbank Klöster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte
48.2661210.44641Koordinaten: 48° 15′ 58″ N, 10° 26′ 47″ OKategorien:- Franziskanerinnenkloster
- Kloster in Bayern
- Ehemaliges Prämonstratenserkloster in Bayern
- Reichsabtei
- Kloster (12. Jahrhundert)
- Bauwerk im Landkreis Günzburg
- Baudenkmal im Landkreis Günzburg
- Historisches Territorium (Bayern)
- Ursberg
- Disposition einer Orgel
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