- Klärwerk Kasslerfeld
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Das Klärwerk Kasslerfeld ist eine von 72 Kläranlagen des Ruhrverbandes. Es liegt in Duisburg-Kasslerfeld an der Mündung der Ruhr in den Rhein unweit der Landmarke Rheinorange.
Das Einzugsgebiet ist über 5500 Hektar groß und wird von der Ruhr durchflossen. Angeschlossen sind ca. 250.000 Einwohner und diverse Gewerbebetriebe, verarbeitet werden circa 420.000 Einwohnergleichwerte, die Jahresabwassermenge beträgt 44 Millionen Kubikmeter.
Die Anlage bestand ab 1954 aus einer mechanisch-chemischen Reinigungsstufe mit Rechen, Sandfang und Absetzbecken. Dazu kamen ein Faulbehälter und Schlammlagerplätze. Bereits in den 1970er Jahren sollte eine biologische Reinigungsstufe mit Schlammverbrennungsanlage dazu kommen, diese wurde aber aus Immissionsschutzgründen zunächst abgelehnt. In einem Planfeststellungsverfahren von 1982 bis 1987 wurde die Neuplanung genehmigt, von 1988 bis 1992 unter Weiterbetrieb der alten Anlage die Baumaßnahmen durchgeführt. Die Baukosten betrugen 320 Millionen DM und wurden zu 80% im Rahmen des Programmes „Zukunftsinitiative Montanregionen“ (ZIM) durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Auflagen im Förderprogramm schrieben einen besonders ökologischen Betrieb des Klärwerkes vor, welchem mit innovativen Energie- und Lärmkonzepten Rechnung getragen wird. Rechenwerk und andere Anlagen befinden sich aus Lärm- und Emissionsgründen in geschlossenen Gebäuden. Der Rohschlamm läuft beim Pumpen durch einen Rekuperator (Schlamm-Schlamm-Wärmetauscher) in die Faulbehälter und wird durch den ablaufenden Faulschlamm aufgewärmt. Die Faulgase des Klärschlammes betreiben fünf Gasmotoren. Daran angeschlossene Turbogebläse (je 500 kW) sorgen für die Belüftung der Belebtschlammbecken. Mit dem Gas betriebene Generatoren (750 kW) erzeugen elektrische Energie für den Eigenbedarf. Mittels Kraft-Wärme-Kopplung wird die Abwärme der Gasmotoren über Wärmetauscher zurückgewonnen. Insgesamt fallen 480.000 Kubikmeter Faulgas pro Jahr an, die Energieausbeute beträgt 84%, dreiviertel des Energiebedarfes zum Betrieb der Anlage kann aus Eigenmitteln generiert werden.
Die Kläranlage Kasslerfeld ist Teil der Route der Industriekultur. Vom Haus Ruhrnatur werden regelmäßig Exkursionen für Schulklassen angeboten, eine Besichtigung ist auch direkt über den Ruhrverband möglich.
Weblinks
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
- AIDA Informationen
- Ruhrverband zum Klärwerk
Besucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | LVR-Industriemuseum Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen | Aquarius-Wassermuseum | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein | Zeche Ewald | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie, Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Historische Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Panoramen und Landmarken | per Rad
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