- Ruhrverband
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Ruhrverband Rechtsform KdöR Gründung 1913 Sitz Essen, Deutschland Mitarbeiter 984 (in Vollzeitäquivalenzen) Branche Wasserverband Website www.ruhrverband.de Der Ruhrverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen. Sitz der Verwaltung ist Essen. Der Ruhrverband sorgt im Flussgebiet der Ruhr dafür, dass jederzeit Wasser in ausreichender Menge und Qualität als Trink- und Brauchwasser zur Verfügung steht.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte des Ruhrverbands
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Region zwischen Ruhr und Emscher von einem ländlich geprägten Gebiet mit geringer Siedlungsdichte zum Zentrum der deutschen Schwerindustrie. Die expandierende Industrie und die rasant wachsende Bevölkerung sorgten für einen sprunghaft ansteigenden Wasserverbrauch entlang der Ruhr. In trockenen Sommern kam es vor allem in den unterhalb liegenden Flussabschnitten zu bedrohlichem Wassermangel, der teilweise sogar die Industrieproduktion zum Erliegen brachte und den Ausbruch von Seuchen zur Folge hatte. 1899 wurde der (zunächst privatwirtschaftlich organisierte) Ruhrtalsperrenverein als Zusammenschluss von Wasser- und Triebwerksbetreibern gegründet, der bereits fünf Jahre später vier Talsperren mit einem Gesamtstauraum von 16 Millionen Kubikmetern in Betrieb nehmen konnte. 1913 wurde auf Basis eines Sondergesetzes der Ruhrverband als öffentlich-rechtlicher Wasserverband mit der Aufgabe gegründet, Kläranlagen zur Reinhaltung der Ruhr zu bauen und zu betreiben. Durch dasselbe Gesetz erhielt der Ruhrtalsperrenverein einen öffentlich-rechtlichen Status und die Aufgabe, durch den Bau und Betrieb von Talsperren einen ausreichenden Wasserabfluss in der Ruhr zu gewährleisten. 1990 wurden Ruhrtalsperrenverein und Ruhrverband zum heutigen Ruhrverband vereinigt.
Der Ruhrverband heute
Das Einzugsgebiet der Ruhr, für das der Ruhrverband zuständig ist, ist 4.485 Quadratkilometer groß. In diesem Gebiet leben 2,08 Millionen Menschen, deren Abwässer in den Kläranlagen des Ruhrverbands behandelt werden. Außerdem betreibt der Ruhrverband acht Talsperren im Sauerland und versorgt damit mehr als 4,6 Millionen Menschen und viele Industriebetriebe mit Trink- und Brauchwasser.
Der Ruhrverband betreibt acht Talsperren, fünf Stauseen, 71 Kläranlagen und mehr als 700 weitere wasserwirtschaftliche Anlagen wie Rückpumpwerke, Gewässerpegel, Niederschlagswasserbehandlungsanlagen, Pumpwerke und Stationen zur Überwachung der Gewässergüte. Die acht Talsperren des Ruhrverbands sind die Biggetalsperre, die Möhnetalsperre, die Sorpetalsperre, die Hennetalsperre, die Versetalsperre, die Fürwiggetalsperre, die Ennepetalsperre und der Stausee Ahausen. Die Stauseen sind der Hengsteysee, der Harkortsee, der Kemnader See, der Baldeneysee und der Kettwiger Stausee.
Literatur
- Geschäftsbericht 2010 des Ruhrverbands
- Ruhrgütebericht 2010 des Ruhrverbands
Weblinks
- Ruhrverband
- 16./17. Mai 1943 – „Operation Chastise“, die Zerstörung der Möhnetalsperre
- Bericht über die Talsperren des Ruhrverbands im Westfalenspiegel (PDF-Datei; 256 kB)
- Literatur von Ruhrverband im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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