Knobloch (Adelsgeschlecht)

Knobloch (Adelsgeschlecht)
Erweitertes Wappen der Freiherrn
von Knobloch von Hausen-Aubier
mit dem Stammwappen im Herzschild

von Knobloch ist der Name eines alten meißnischen Adelsgeschlechts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Geschlecht erscheint erstmals im Jahr 1292 urkundlich mit Heynricus dictus Clobelouch.[1] Die direkte Stammreihe beginnt mit Jakob von Knobloch, der im 15. Jahrhundert im Dienste des Deutschen Ordens aus der Oberlausitz nach Preußen kam. "Der Hilferuf des Deutschen Ordens hatte bekanntlich beim Ausbruch des Bundeskrieges im Jahre 1454 eine überaus große Zahl von streitbaren jungen Edelleuten aus allen Teilen Deutschlands unter erprobten Hauptleuten nach Preußen geführt. Wir kennen - man kann wohl sagen - alle ihre Namen aus den noch vorhandenen Sold- und Schadensregistern über den Krieg und zahllosen Schriftstücken, die über die Forderungen derselben und ihre Befriedigung sprechen... Wir geben hier, ohne ganz erschöpfend zu verfahren, die Namen derjenigen Familien wieder, von welchen Mitglieder als Söldner des Ordens Grundbesitz erworben und ihn größtenteils auf ihre Nachkommen vererbt haben. Allerdings blüht nur der Stamm der wenigsten dieser Geschlechter noch in Preußen, wie die Dohna, Eulenburg, Tettau, Schlieben und Knobloch."

von Knobloch genannt von Droste

Preußische Namen- und Wappenvereinigung am 27. Oktober 1855 in Sanssouci mit Diplom vom 28. Juli 1858 mit denen der ausgestorbenen preußischen Familie von Droste (angeblich einer Seitenlinie des westfälischen Adelsgeschlechts Droste zu Hülshoff) als „von Knobloch genannt von Droste“, allerdings geknüpft an den Besitz der Droste'schen Güter Linkehnen und Starkenberg (beide Landkreis Wehlau, Ostpreußen), für deren Erben Maximilian von Knobloch, Gutsherr auf Linkehnen und Starkenberg.

Adelserhebung (Freiherrenstand)

Die Erhebung in den preußischen Freiherrenstand erfolgte am 7. April 1849 in Charlottenburg mit Diplom vom 5. Juli 1858 in Baden-Baden als „von Knobloch Freiherr von Hausen-Aubier“. Sie war geknüpft an den Besitz des Fideikommiss Sudnicken bei Trömpau und Crumteich, Adlig-Bärwalde bei Labiau (Landkreis Königsberg, Ostpreußen), für Heinrich von Knobloch, als Erbe seiner Cousine Henriette von Hausen-Aubier (geborene von Hausen) und Gutsherr auf Puschkaiten sowie später Fideikommissherr auf Sudnicken und Crumteich.

Wappen

Das Stammwappen zeigt drei (2,1) silberne Kannen in Rot, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein liegendes silbernes (oder goldenes) Jagdhorn mit roter (oder blauer) Schnur vor fünf blauen Fahnen an goldenen Lanzen.

Namensträger

  • Arthur von Knobloch, gen. Freiherr von Hausen-Aubier († 1901), Landrat, Majoratsherr in Sudnicken, Ostpreußen[2]
  • Jakob von Knobloch, (gest. 1493), 1454 zum Deutschen Orden, vermählt mit einer von Wilmsdorf, Gründer der preußischen Adelslinie
  • Johann von Knobloch, 1520-1599, Arzt in Frankfurt a.d.O., Stich in Porträtsammlung der preußischen Staatsbibliothek, Berlin und Kupferstich im sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden
  • Dietrich Erhard von Knobloch, Generalmajor (1690-1757)
  • Karl Gottfried von Knobloch, Generalmajor (1697-1764)
  • Friedrich Wilhelm Erhard von Knobloch, Generalmajor (1739-1817)
  • Sigismund Erhard Karl von Knobloch, Generalmajor (1773-1858)
  • Wilhelm Leopold Sigismund Samuel von Knobloch, Generalmajor (1794-1883)
  • Karl Friedrich von Knobloch, Generalmajor (1797-1892)
  • Ludwig Wilhelm Oskar von Knobloch, Generalmajor (1822-1899)
  • Hugo Paul Heinrich Martin von Knobloch, Generalmajor (1823-1896)

Weblink

Knobloch in: „Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon“ von Kneschke

Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Dresden, Nr 1404
  2. Corps Littuania, Kösener Corpslisten 1960, 86, 244

Literatur

  • Geschichtliche Nachrichten von George Adalbert v. Mülverstedt, Königlich Preuß. Staatsarchivar, Magdeburg 1886, Druck u. Kommissions-Verlag E. Baensch jun.
  • George Adalbert von Mülverstedt: Woher stammen die v. Knobloch in Preußen? in: „Der Deutsche Herold“, Band 19, 1888
  • Gustav Sommerfeldt: Neues über die ostpreußische Familie v. Knobloch. In: „Der Deutsche Herold“, Band 47, 1916
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987, ISSN 0435-2408
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Bd. 10, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg
  • "Die Deutsche Kavallerie in Krieg und Frieden", Verfasser: von Egan-Krieger, Major a.D., unter dem Protektorat des GenFeldMarschalls von Mackensen, Berlin 1928

Siehe auch

Das hier beschriebene Adelsgeschlecht von Knobloch darf nicht verwechselt werden mit den anderen beiden deutschen Adelsfamilien

der Frankfurter Patrizierfamilie Knoblauch oder der österreichischen Familie Knobloch von Südfeld, österreichischer Ritterstand 1883.


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