Knuddels

Knuddels
Knuddels
Schriftzug der Startseite
www.knuddels.de, .at, .ch, .com
Beschreibung Knuddels der Chat: Chatten, Flirten & Verlieben
Registrierung notwendig (anonym)
Sprachen deutsch, englisch
Eigentümer Knuddels GmbH & Co. KG, Ettlingen
Urheber Holger Kujath, Mathias Retzlaff
Erschienen 9. September 1999
Knuddels
Entwickler Knuddels GmbH & Co KG
Aktuelle Version 9.0ahd
(18. Oktober 2011)
Betriebssystem unabhängig
Programmier­sprache Java
Lizenz proprietär
Deutschsprachig ja
http://www.knuddels.de

Knuddels ist eine Internetseite, die im Wesentlichen ein Internet-Chat-System anbietet. Um das System zu benutzen, bedarf es einer Anmeldung und der Wahl eines festen Nicknames. Bis Februar 2010 waren ca. 4,1 Mio. Mitglieder angemeldet. Knuddels sieht sich selbst als eine „Flirtcommunity“, ihr Marktgebiet ist vorwiegend der gesamte deutschsprachige Raum. Der Name Knuddels ist gleichzeitig der Name der entsprechenden Chatsoftware, welche in Java geschrieben ist.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Werdegang

Das im Sommer 1999 gestartete Projekt wurde von den drei Studenten Holger Kujath (Idee und Chatsystem), Mathias Retzlaff (Chatclient, Fotogalerie und Homepages) und Mirko Strauß (Design) der Universität Karlsruhe betreut und entwickelt. Im September 2002 wurde die Firma Knuddels GmbH & Co. KG mit Kujath und Retzlaff als Geschäftsführer gegründet, welche als Betreiber der Seite fungieren.

Im Frühjahr 2002 wurde Knuddels von CAMPUS im Cyberforum für die CAMPUS-Förderung ausgewählt. Am 4. Dezember 2002 wurde Knuddels auf der Netnight in Stuttgart der NEO Award für die „beliebteste Internetseite“ verliehen. Finanzielle Einnahmen beziehen die Betreiber von Knuddels durch einen im Dezember 2004 eingerichteten Webshop, Werbeeinblendungen und seit Ende 2010 durch ein kostenpflichtiges Smiley-Abo.

Ab Mitte 2005 wurden nach heftiger Kritik sowohl in den Medien als auch intern schrittweise neue Maßnahmen für den Jugendschutz ergriffen. Ab dem Herbst 2006 gab es bei Knuddels einen Video-Blog namens lol*ipop, welcher allerdings zum 10. August 2008 eingestellt wurde.

Online-Vermarkter von Knuddels ist die InteractiveMedia CCSP GmbH, eine Tochter der Deutschen Telekom AG.

2009 und 2010 wurden neue Mitarbeiter eingestellt, die seitdem das Chatsystem überarbeiten.

Aufbau

Neben Knuddels.de existieren auch die Internetpräsenzen Knuddels.at, Knuddels.ch, Knuddels.com (Betaphase, nur in den USA nutzbar) und der Mainfranken-Chat für Österreicher, Schweizer und Chatter aus dem Bereich Main-Franken. Diese Chatcommunitys sind jedoch deutlich kleiner als die deutsche Gemeinde. Für die Schweizer Seite ist Mirko Strauß, für die Österreicher Mathias Retzlaff hauptverantwortlich.

Innerhalb des Angebots kann man – neben dem Chatten – an Spielen und Wettbewerben teilnehmen. Darüber hinaus steht ein Forum und eine Fotogalerie zur Verfügung. Besonders aktive Chatter erhalten nach einiger Zeit eine Homepage und ein Gästebuch. Mehrmals im Jahr werden Chattertreffen und Abendveranstaltungen organisiert, an denen interessierte Mitglieder teilnehmen können.

Technische Hintergrundinformationen

Das Chatsystem basiert auf einem Java-Applet, das eine Verbindung mit dem Server herstellt. Die übertragenen Daten sind via Huffman-Kodierung komprimiert, um Datenvolumen zu sparen und den Chat schneller zu machen. Der Nachrichtenaustausch erfolgt nach einem Prinzip, das dem von IRC ähnelt.

Das Chatsystem

Das Chatsystem ist eine Eigenentwicklung. Dieses unterscheidet sich zum Teil von den gängigen Systemen. Außerdem existiert eine Art Währung namens „Knuddels“, die zum Beispiel bei Spielen und Umfragen gewonnen und an andere Chatter weitergegeben werden kann. Die Benutzer erhalten durch Aktivität im Chat zunehmend mehr Privilegien.

Für die Nutzer des gesamten Chats stehen verschiedene Chaträume (andere Bezeichnungen: Channel, Chatrooms) zur Verfügung. Diese haben thematische Bezeichnungen (zum Beispiel Hausaufgaben, Liebe, Berlin Marzahn, Flirt 18+, Mafia2) und geben damit in der Regel eine inhaltliche Schwerpunktsetzung. Dabei kann grundsätzlich zwischen den Kategorien Unter 18, Über 20, Thementalk, Spiele, Flirt, Lokalrunde, Karten und Top MyChannels unterschieden werden. In einigen Chaträumen gibt es Altersbegrenzungen nach oben oder nach unten. Damit wird versucht, einerseits Heranwachsene eine Elternfreie Zone zu ermöglichen aber auch vor ungeeigneten Gesprächsinhalten zu schützen, andererseits Erwachsenen Platz bieten, sich über Inhalte zu unterhalten, die für Kinder und Jugendliche ungeeignet sind. Diese Altersbeschränkungen werden über das im Profil hinterlegte Alter überprüft. Um die Alterssperren nicht einfach umgehen zu können, ist das Alter ändern nur einmal um max. 2 Jahre bzw. nur nach oben hin möglich.

Viele administrative Aufgaben in der Online-Community werden nicht vom Betreiber, sondern von gewählten Administratoren und Moderatoren erledigt, die ansonsten „normale“ Mitglieder sind.

Spiele waren bereits in frühen Softwareversionen integriert. Zunächst waren es einfache textbasierte Spiele (Galgenraten, Quizrunden, Wordmix (einen durcheinandergebrachtes Zitat in die richtige Reihenfolge bringen), Mafia (Rollenspiel)). Ab 2008 wurden mit einer überarbeiten Chatsoftware auch grafikbasierte Spiele möglich (eine Adaption von Blobby Volley, Mafia 2.0, Bingo, Poker, Mau-Mau sowie ein Würfelspiel).

Mitgliedsstatus

Insgesamt sind im Chatsystem 12 Ränge (0–11) vorgesehen, wovon jedoch aktiv derzeit nur acht genutzt werden.

Begonnen wird nach der Registrierung als Mitglied (hier: Newbie, entspricht dem Status 0). Dabei ist es bereits möglich, sein eigenes Profil (genannt Whois) zu gestalten und ein Foto hochzuladen, das sowohl im Profil als auch per Webseite angeschaut werden kann. Die Freundesliste ist auf 40 Nicknamen begrenzt. Die Einführung in die Funktionen und Regeln des Chats erfolgt nach und nach über die Tutoriallektionen.

Die Pflichtangaben bei der Registrierung sind Nickname, Passwort, Alter und Geschlecht, die Angabe und Verifizierung einer gültigen E-Mail Adresse ist rein optional, wird aber empfohlen und man wird, falls dies nicht geschehen ist von dem virtuellen Butler "James" bei jeden Betreten eines Raumes mit einer privaten Nachricht darauf aufmerksam gemacht.

Der nächste erreichbare Status ist das Familymitglied (Status 1). Er ist frühestens nach 30 Tagen zu erreichen und setzt eine bisherige aktive Teilnahme am Chat voraus. Die Freundesliste ist jetzt auf 60 Nicknamen erweitert. Weitere zusätzliche Funktionen sind die Herzvergabe (im eigenen Profil und dem Profil des anderen wird jeweils der andere Nick mit einem Herzsymbol angezeigt), das Anlegen und Gestalten einer knuddelsinternen Webseite (per HTML/CSS anpassbar) sowie eines Gästebuches, weiter die Einrichtung eines privaten Chat-Channels (genannt MyChannel), der auch veröffentlicht werden kann, sowie Schreibrechte im chateigenen Forum. Ebenso wird eine „Karriere“ erstellt, in der die wichtigsten Ereignisse festgehalten werden (zum Beispiel das Datum der Registrierung, wann Statusänderungen erfolgt sind, aber auch andere Angaben).

Etwa 10% (nach Aussagen des Betreibers) der aktivsten Nicks werden am Monatsanfang für jeweils einen Monat Stammchatter (kurz: Stammi, Statusrang 2). Voraussetzung dafür sind neben einer sehr aktiven Teilnahme auch Freundlichkeit und Regeleinhaltung. Dieser Status wird einem jedoch bei geringerer Aktivität wieder entzogen – im Gegensatz zum Familymitglied. Die Auswahl der Stammis wird allein durch das System getätigt, die genauen Berechnungsmethoden und Voraussetzungen werden geheim gehalten. Mit diesem Status kann nun der Chatter als zusätzliches Privileg jede Woche eine virtuelle Rose an einen anderen Chatter verschenken, einen Lieblings-MyChannel und einen Lieblings-Channel (LC) wählen.In diesem kann man nach einem vollendeten Monat (Anzeige: LieblingsChannel seit einem Monat) aktiv an den Wahlen zum ehrenamtlichen Channelmoderator (kurz: CM) teilnehmen und sich nach zweimonatiger Channelzugehörigkeit sogar selbst zu solch einem wählen lassen. Die Wahlen finden generell alle zwei Monate zum 20. eines Monats statt, sie beginnen mit einer dreitägigen Nominierungsphase und enden mit einer viertägigen Wahlphase. Für das Amt des CMs muss der Stammi von einem Chatter mit gleichwertigem Status aus demselben Lieblingschannel nominiert werden. Zur Annahme der Nominierung ist das Absolvieren eines CM-Test zur Eignungsfeststellung zwingend erforderlich. Als Hilfestellung und Richtlinie zum Verhalten als CM wird die Channelmoderatoren-Dokumentation (Regeln und Verhaltensweisen) [1] zur Verfügung gestellt. Erst nach Bestehen erscheint der eigene Nick auf der Nominierungsliste. Die Anzahl der gewählten Channelmoderatoren hängt von der Anzahl der Chatter ab, die diesen Channel als Lieblingschannel gewählt haben.

Nach mindestens vier Perioden als gewählter CM besteht die Möglichkeit, Admin (Kurzform von Administrator; Status 6) zu werden. Deren Aufgaben liegen in der Betreuung der gewählten CMs, Überwachung der Channel und Verhängen von Sanktionen wie temporäre oder permanente Sperren von Nicknames. Zusätzlich können Admins in Teams wie beispielsweise Jugendschutz-Team, Homepage-Team, Anti-Extremismus-Team aufgenommen werden.

Ehemalige Administratoren (jene, welche nicht wiedergewählt wurden und die Mindestvorgabe an Onlineminuten erfüllen) sowie Chatter, die durch die Ehrenkommission berufen worden sind (z. B. durch besondere Leistungen, insbesondere im Mentorenprogramm), werden Ehrenmitglieder genannt (Status 3).

Weiterhin genutzt werden: Status 5 (Mitglieder im Knuddelsteam, denen besondere Aufgaben durch die Chatbetreiber zugeteilt sind), Status 9 bis 11 für Programmierer und Chatleitung, sowie den Butler, James.

Abmeldung

Eine direkte Abmeldung ist nicht möglich. Vielmehr wird ein Nickname nach einiger Zeit gelöscht, wenn er nicht mehr benutzt wird. So wird dem Chatter nach zwei Monaten der Nicht-Nutzung eine E-Mail an seine hinterlegte E-Mail-Adresse geschickt, in der angekündigt wird, dass seine Daten gelöscht werden, wenn er nicht „bald mal wieder auftaucht“, des Weiteren ist es möglich bei einem Systemadministrator eine Löschung seiner Daten zu beantragen, wobei eine Löschung frühestens nach zwei Monaten vorgenommen wird.

Das gilt nicht für Benutzerkonten, die aufgrund von Verstößen permanent gesperrt sind − diese werden nicht gelöscht, und deren Profile bleiben dauerhaft sichtbar, ohne dass der gesperrte Chatter sie in irgendeiner Weise bearbeiten kann. Ebenso werden ab Ehrenmitglied (Status 3 und höher) nie gelöscht, solange sie diesen Status nicht aufgrund von negativem Verhalten entzogen wird.

Kontrolle

Zur Kontrolle und Überwachung des gesamten Chats waren zunächst nur die Administratoren vorgesehen. Nachdem die Anzahl der aktiven Nutzer stieg, waren diese schnell überfordert. Da man jedoch nicht einer immer größer werdenden Anzahl an Administratoren die Einsicht in verborgene Informationen (registrierte E-Mail-Adresse, IP-Adressen und Datum/Uhrzeit der Registrierung und der zehn letzten Logins, verhängte Sperren) geben wollte, setzte man sogenannte Channelmoderatoren ein. Deren Aufgabengebiet ist nicht auf den gesamten Chat ausgedehnt, sondern auf genau einen Channel beschränkt. Ebenso verfügen sie nicht über weitgreifende Rechte wie Sperren, sondern können Nicknames nur innerhalb des Channels das Reden verbieten bzw. sie von dort entfernen. Diese Sanktionen sind zeitlich bis zum täglichen Server-Neustart in der Nacht beschränkt. Erstmalig wurden im März 2003 gewählte Channelmoderatoren eingesetzt.

Zur Unterstützung war es den anderen Community-Mitgliedern möglich, per Textbefehl einen Channelmoderator bzw. einen Administrator zu „rufen“. Da jedoch dieses System auch missbraucht wurde, um anderen gezielt zu schaden bzw. eine Sanktion zu erwirken, wurde für die beiden administrativen Ämter eine Funktion eingeführt, die die letzten drei Minuten des Channelgeschehens anzeigten. Da in der Regel Kontroversen über einen längeren Zeitraum geschahen, mussten oftmals Screenshots (Bildschirmabbildungen) versendet werden. Dies war jedoch oftmals aufwendig und zwang die Nutzer dazu, die eigene E-Mail-Identität gegenüber anderen preiszugeben. Durch diese technische Hürde und den zeitlichen Aufwand scheuten vor allem jüngere Nutzer diesen Weg. Das führte zu Kritik, da sich dadurch oftmals Nutzer mit fraglichen Absichten längere Zeit ungestört im Chat aufhalten konnten.

Nach langer Kritik (auch durch zunehmende Verfälschung von Beweisbildern) und vielen Ideen wurde Anfang 2008 das sogenannte Notrufsystem (kurz: NRS) eingeführt. Hiermit war es erstmals nicht notwendig, Beweise eigenständig zu sammeln, da Chatnachrichten der letzten Minuten vom System zur Meldung angeboten wurden. Die Zuordnung zu verschiedenen Kategorien ermöglicht es nun, Chatnachrichten, Profile, Benutzerwebseiten oder Fotos direkt zu melden. Die Kategorisierung ermöglicht die Zuordnung zu einem geeigneten Bearbeiter durch das System. Seit Anfang 2009 steht das Notrufsystem allen Statusgruppen zur Verfügung.

Jugendschutz

Bei Knuddels wurden verschiedene Maßnahmen zum Jugendschutz getroffen:

  • Ein ehrenamtliches Jugendschutzteam kontrolliert Chaträume, insbesondere die von Kindern und Jugendlichen besonders stark frequentiert werden.
  • Gespräche zwischen Erwachsenen und Kindern werden über einen Wortfilter überwacht. Sobald jugendgefährdende Inhalte entdeckt werden, werden Gespräche zwischen diesen beiden Chattern blockiert.
  • Neu registrierte Chatteilnehmer unter 15 Jahren müssen nach zwei Stunden im Chat einen (wiederholbaren) Jugendschutz-Test ablegen, der Fragen zu den Themen persönliche Daten, Anonymität, Kommunikation mit den Eltern, Treffen im echten Leben, Belästigung, Chatfunktion zum Ignorieren und dem Umgang mit Messengerprogrammen beinhaltet. Wird der Test nicht bestanden, wirkt ein strengerer Textfilter, und es kann nur eingeschränkt bis gar nicht mit erwachsenen Mitgliedern kommuniziert werden.
  • Ein Jugendschutzbeauftragter ist über ein Online-Formular erreichbar.
  • Das Chat-Tutorial (83 Lektionen) und einige Seiten der Knuddels-Hilfe bieten Informationen für Kinder, Jugendliche und Erziehungsberechtigte zum Thema an.
  • Seit dem 5. November 2007 arbeitet Knuddels zusammen mit den Chatanbietern RTL interactive und Lycos Europe in der „Selbstkontrolle Chat“, einem Zusammenschluss unter Leitung der FSM.[2]
  • Außerdem wird bei einigen Chaträumen eine Alters-Verifizierung verlangt. Diese erfolgt durch die Eingabe der Daten aus dem maschinenlesbaren Bereich des Personalausweises. In Zweifelsfällen, zum Beispiel bei einer aufgefallenen Falschverifizierung des Alters wird eine Ausweiskopie angefordert (Vorname, Name, Foto und Geburtsdatum, Rest geschwärzt), ansonsten wird das Knuddels Konto permanent gesperrt bleiben.
  • Alter und Geschlecht müssen seit Anfang 2010 bei der Registrierung zwingend angegeben werden. Seit Mai 2010 kann zudem das Alter und das Geschlecht nicht mehr aus dem Profil ausgeblendet werden. (Davor existierende Nicks ohne eingetragenes Alter bzw. mit ausgeblendeten Angaben bleiben davon unberührt, solange sie nicht einmal diese Angaben zukünftig eingeben bzw. wieder anzeigen lassen.)

Weiterhin wird über Altersgrenzen bei verschiedenen Chaträumen eine Alterstrennung versucht. Hierbei wird nur das eingetragene Alter herangezogen. Zwar herrscht eine technische Sperre, das Alter bei einem Nickname willkürlich oder ständig ändern zu können, jedoch hindert dies nicht daran weitere Nicknames zu registrieren und hier ein anderes Alter einzugeben.

Anti-Extremismus

Um die politischen Aktivitäten von etwaigen Extremisten unter den Usern so gering wie möglich zu halten, wurde anfangs ein „Anti-Rechts-Team“ (kurz ART) gegründet, welchem Admins, Stammchatter und Ehrenmitglieder angehörten. Dieses Team hat sich darauf spezialisiert, rechtes Gedankengut aus dem Chat zu verbannen. Später wurde das Team in „Anti-Extremismus-Team“ (kurz AET) umbenannt, welches nun sämtliche Formen von Extremismus zu überwachen hat. Die Überwachung wird auch an Channelmoderatoren übertragen, die durch Informationsgespräche für solche Inhalte sensibilisiert werden.[3]

Chatspiele

Mafia

Mafia gehört zu den drei bereits erschienen Spielen auf Knuddels.de, welche mit der Einführung des Chats programmiert wurden. 2009 erschien durch Neubearbeitung vom User "AceHi" Mafia 2.0. Das Spiel erhielt bisher nur gute Kritik und wird nun häufiger genutzt als der Vorgänger, da viel mehr Rollen, ein detaillierteres Spielverfahren und mehr Special-Channels für das Spiel gibt. Die Anzahl der Mafia2-Channels beträgt 24 Gesamt. Einige Monate nach der Einführung des Updates des Spieles kann man das Mafia-TuT absolvieren. Dieses Tutorial beinhaltet 67 einzelne Abschnitte im Spiel von Mafia 2.0. Sobald man alle Lektion und alle Tests erfolgreich absolviert hat, bekommt man als Geschenk den Mafia-Smiley.

Module außerhalb des Chats

Videoblog: lol*ipop

In der Zeit vom 1. November 2006 bis zum 10. August 2008 wurde ein Videoblog namens lol*ipop produziert und dreimal pro Woche auf der Website von Knuddels sowie einer speziell eingerichteten Seite auf clipfish bereitgestellt. Die meist drei- bis fünfminütige Sendungen, in denen Videoclips gezeigt wurden, enthielten eine direkt unter dem Video angezeigte Quizfrage. Die Sendung wurde eingestellt, da die Moderatorin Stephanie Puls beim Nachrichtensender N24 angestellt wurde und dort seit Mitte 2008 Nachrichtensendungen moderiert.[4] Eine Weiterführung mit einem veränderten Moderationsteam wurde stets abgelehnt.

Die Videoblogs Knuddels-News und Gameshow wurden nach 2 bzw. 16 Folgen vorzeitig eingestellt.

Knuddels-Shop & Smileycode-Abo

Merchandising-Artikel werden über den Knuddels-Shop vertrieben. Logistischer Partner ist dabei die Firma e-Sells GmbH & Co KG aus Bergisch Gladbach. Ursprünglich nur mit T-Shirts und Mauspads gestartet, kamen vor allem seit 2008 neue Produkte wie Gläser, Poster oder Stofftiere hinzu. Zu jedem gekauften Artikel gibt es kostenlos einen dazugehörigen Smiley. Hintergrund ist die Finanzierung des Chatsystems zusammen mit der eingeblendeten Werbung.

Seit Ende Dezember 2010 wird ein Handy-Abonnement für Smileycodes angeboten. Dabei wird für einen monatlichen Betrag von 4,99 € der Benutzer einen Smileycode erhalten, den er im Chat einlösen kann. Damit wurde die bisherige Ablehnung des Prinzips bezahlte Smileys aufgegeben (bisher waren diese als Gratiszugaben zu Produkten erhältlich, bzw. für bestimmte Erfolge kostenlos im Chat erreichbar).

Webseiten, Foto, Fotoalbum, Gästebuch

Neben der Möglichkeit, eine Fotoseite zu erstellen (hierbei können wahlweise Kommentare und Bewertungen zugelassen werden), steht ab dem Status 1 jedem Mitglied die Möglichkeit offen, eine Webseite einzurichten, die auch außerhalb des Chats erreichbar ist. Hierbei ist jedoch die Beschränkung auf eine Seite mit vorgegebenen Elementen gegeben (Darstellung des Nicknames, Fußzeile des Chatbetreibers), wobei einige Benutzer mittels CSS deren Gestaltung auch vollständig verändern können. Außerdem ist es nicht möglich, Dateien hochzuladen. Das Gästebuch ermöglichte anfangs den Kontakt auch außerhalb des Chats mittels Benutzername und Passwort. Aufgrund der Zunahme von Phishing-Webseiten, die nachgemachte Gästebücher waren, wurde die Möglichkeit aber abgeschafft. Neu seit August 2010 ist das Fotoalbum.

Chattertreffen

Viele Mitglieder wollten sich nicht nur in der virtuellen Welt begegnen, sondern auch real treffen. So kam es zwischen bekannten Nutzern zu verschiedenen Treffs. Solche sogenannten Chattertreffen wurden immer populärer, so dass die Chatleitung nun offizielle Treffen organisiert. Diese finden meist im westlich-südlichen Bereich Deutschlands statt (der Großteil der Nutzer stammt dort her) und etablieren sich nach und nach auch im Norden und Osten Deutschlands. Das allererste offizielle Chattertreffen war am 2. Dezember 2000 in Karlsruhe. Mittlerweile nehmen an den zweitägigen Treffen in Jugendherbergen etwa 140 Menschen teil.

Speziell für erwachsene Nutzer wurde 2008 das Knuddels Nightlife eingerichtet, welches etwa halbjährlich stattfindet. Hierbei handelt es sich um eine Abendveranstaltung, meist in einer Disco. Im Unterschied zu den zweitägigen Chattertreffen ist hier eine Teilnahme nicht bereits ab 14 bzw. 16 Jahren, sondern erst ab 18 Jahren erlaubt.

Statistiken

Die Benutzer des Angebots sind zu großen Teilen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren (37 %), knapp 52 % aller Benutzer sind weiblich. Im Januar 2010 hatte Knuddels monatlich durchschnittlich rund 100,9 Mio Seitenaufrufe bei 1,18 Mio Unique user (zum Vergleich: Juli 2008: 114,6 Mio)

Mediadaten pro Monat
Stand Seitenaufrufe
in Millionen
Unique user
in Millionen
Besucher
in Millionen
Dezember 2005 192 unb. unb.
Februar 2006 232 unb. unb.
Januar 2007 181,0 unb. unb.
Februar 2008 [5] 150 unb. unb.
Juli 2008[6] 114,6 unb. unb.
Januar 2010[7] 100,9 1,18 21,4
Oktober 2010[8] unb. 1,21 19,87
März 2011[9] unb. 1,19 15,05

Kritik

Kritiker warnen, dass die Suchtgefahr von Knuddels im Vergleich zu anderen Chats höher sei, da es sich nicht nur um eine Kommunikationsmöglichkeit wie üblich handele, sondern „eine eigene Gesellschaft aufgebaut“ werde.[10]

Wie bei anderen Chatangeboten existiert auch bei Knuddels die Gefahr, dass erwachsene Personen die Plattform zum Kontaktaufbau zu Heranwachsenden ausnutzen. Dieses ließe sich jedoch nur durch eine persönliche Registrierung beim Chatanbieter unter Veröffentlichung seiner Identität vermeiden, oder bei Sicherstellung eines ständig anwesenden Moderators. Aufgrund der Größe und der Ausrichtung auf Jugendliche und Erwachsene ist dies, im Gegensatz zu Kinderchats, jedoch nicht möglich. Ein weiteres Problem stellt die Überforderung auf grund mangelnder Qualifikation der Moderatoren dar, da diese häufig nur nach Beliebtheit und nicht nach Fähigkeit gewählt werden. Der CM-Test, welcher nach jeder Nominierung bei einer Wahl gemacht werden muss, stellt für die meisten Chatter keine Hürde dar, da die Fragen sehr leicht und überschaubar sind.

Einzelnachweise

  1. http://www.knuddels.de/cmdoku/CM-Dokumentation.pdf
  2. Meldung bei Heise Online
  3. Die offizielle Webpräsents des Anti-Extremismus-Teams, abgerufen am 26. Dezember 2010
  4. http://www.n24.de/news/newsitem_5084948.html , abgerufen am 25. November 2009
  5. hi-media.de: Knuddels.de, Februar 2008 (alte Daten nicht mehr online)
  6. hi-media.de: Knuddels.de, Oktober 2009 (alte Daten nicht mehr online)
  7. hi-media.de, Mediadaten knuddels.de, Abruf am 16. Mai 2010
  8. InteractiveMedia - Mediadaten für Knuddels.de (PDF, 1,2 MB) (alte Daten nicht mehr online)
  9. InteractiveMedia - Mediadaten für Knuddels.de (PDF, 1,2 MB)
  10. http://www.tagesspiegel.de/berlin/Stadtleben;art125,2331676

Weblinks


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