Kollagiertechnik

Kollagiertechnik

Die Collage ist sowohl eine Technik der Bildenden Kunst, bei der durch Aufkleben (frz. coller = kleben) verschiedener Elemente ein neues Ganzes geschaffen wird, als auch ein in dieser Technik geschaffenes Kunstwerk, welches die Grenzen der Bildenden Kunst überschreitet, z. B. Musikvideos im Stile von Yes We Can oder literarische Collagen im Stile von Walter Kempowski.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Collage mit Fotocollagetechnik

Eine künstlerische Collage kann beispielsweise Zeitungsausschnitte, Bänder, Stücke farbigen Papiers, Fotografien enthalten, die auf einen festen Untergrund oder Leinwand geleimt wurden. Spezialfälle der Collage sind die Fotocollage und die Diacollage, die ganz oder zum großen Teil aus Fotografien, Teilen von Fotografien oder Diamaterial bestehen.

Max Ernst definierte Collage so:

„Collage-Technik ist die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene - und der Funke Poesie, welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt.“

Max Ernst, 1962

Das Prinzip der Collage wurde auch auf andere Kunstgattungen übertragen, etwa auf die Musik / Akustische Kunst (Klang-, Ton- oder Musikcollagen, siehe dazu unter anderem im Artikel „Sampling (Musik)“), auf die Literatur (siehe Montage (Literatur)) und den Film.

Eine Übertragung der Collagetechnik auf dreidimensionale Objekte findet in der Assemblage statt.

Collagekünstler und beispielhafte Werke

collage – Majid Farahani

Kunstrichtungen, bei denen Collagen und Montagen eine große Rolle spielten

  • Kubismus (1907–1921/1940), Kunstrichtung mit höherem Abstraktionsgrad, zeigt häufig die Bildgegenstände zersplittert und von mehreren Seiten.
Gris: Öl und Klebebild
Erstmals wurden echte Objekte auf die Leinwand geklebt: alte Tapeten, Musiknoten, Glas, Zeitungspapier; die Collage wurde zur Kunsttechnik erhoben (siehe auch: Papier collé).
Höch gilt als die Erfinderin der Fotomontage, eine Technik, die sie mit Raoul Hausmann entwickelte und die rasch von Johannes Baader, John Heartfield und George Grosz aufgegriffen wurden.
Typisch für den Surrealismus war der spielerischen Cadavre Exquis, der auch als Inspirationsquelle für „große“ Kunstwerke diente.

Urheberrecht

Urheberrechtlich ist die Collage umstritten. Man kann in ihr eine unfreie Bearbeitung, bei der die Genehmigung der Werke fremder Urheber eingeholt werden muss, oder eine freie Bearbeitung sehen. Eine freie Bearbeitung liegt vor, wenn der Eindruck des Originals gegenüber demjenigen der neuen Werke „verblasst“.[1]

Literatur

  • Herta Wescher: Die Collage / Geschichte eines künstlerischen Ausdrucksmittels. Verlag DuMont Schauberg, Köln 1968.
  • Miriam Seifert-Waibel: Collage – eine Begriffsdifferenzierung. In: Dies.: Ein Bild, aus tausend widersprüchlichen Fitzeln. Die Rolle der Collage in Hubert Fichtes ‚Explosion‘ und das ‚Haus der Mina in Sao Luiz de Maranhao‘. Aisthesis, Bielefeld 2005, ISBN 3-89528-519-6, S. 24–46.
  • Karoline Hille, Raoul Hausmann und Hannah Höch: Eine Berliner Dada-Geschichte. Rowohlt Verlag, Berlin 2000.
  • Jula Dech, Ellen Maurer (Hrsg.): Da-da zwischen Reden zu Hannah Höch. Orlanda Frauenverlag, Berlin 1991.
  • Collage und Realität. Historische Aspekte zum Thema Collage. In: Aspekte der Collage in Deutschland von Schwitters bis zur Gegenwart. Hans Thoma-Gesellschaft/Kunstverein, Reutlingen 1996, S. 7–24.
  • John and Joan Digby: The Collage Handbook. Thames and Hudson, New York, 1985, 240 Seiten/23 Abbildungen.

Einzelnachweise

  1. http://it-rechtsinfo.de

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