Konrad Heidkamp (Fußballspieler)

Konrad Heidkamp (Fußballspieler)

Konrad „Conny“ Heidkamp (* 27. September 1905 in Düsseldorf; † 6. März 1994 in München) war ein deutscher Fußballspieler, der zwischen 1927 und 1930 neun Länderspiele in der Deutschen Fußballnationalmannschaft absolviert und im Jahre 1932 als Spielführer des FC Bayern München die Deutsche Fußballmeisterschaft gewonnen hat.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Vereine bis 1944

Fußballerisch ist „Conny“ Heidkamp bei den Schwarz-Weißen vom Düsseldorfer SC 99 großgeworden. Die lokale Konkurrenz war in der Bezirksklasse Berg/Mark geprägt durch die sportliche Auseinandersetzung mit den Rivalen von TuRU 80 und Fortuna Düsseldorf. Im Jahre 1925 holten sich die „Derendorfer“ vor TURU 80, dem SSV Elberfeld und Fortuna Düsseldorf die Meisterschaft. In der Endrunde zur Ermittlung der westdeutschen Vertreter für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft konnten sich Heidkamp und seine Kollegen vom SC 99 nicht gegen den Duisburger SV, Schwarz-Weiß Essen und Arminia Bielefeld durchsetzen. Der zweikampfstarke Defensivspieler debütierte am 6. September 1925 in der Westdeutschen Verbandsauswahl im Wettbewerbspiel um den Bundespokal in Fürth gegen Süddeutschland. Nach der zweimaligen Vizemeisterschaft 1927 und 1928 jeweils hinter Meister Fortuna Düsseldorf wechselte „Conny“ Heidkamp nach Süddeutschland und schloss sich dem FC Bayern München zur Runde 1928/29 an. Zuvor hatte er am 20. November 1927 gemeinsam mit Ernst Kuzorra von Schalke 04 beim Länderspiel in Köln gegen Holland beim 2:2 Remis in der Deutschen Fußballnationalmannschaft auf der linken Läuferposition debütiert und gehörte dem DFB-Aufgebot für die Olympischen Sommerspiele 1928 in Amsterdam an. Beim Turnier war er aber in den Spielen gegen die Schweiz und Uruguay - die deutsche Läuferreihe formierte sich in beiden Spielen mit Georg Knöpfle, Hans Kalb und Ludwig Leinberger - nicht zum Einsatz gekommen.

Auch die drei Halbfinalspiele im Winter/Frühjahr 1928 mit der West-Auswahl gegen Norddeutschland im Verbandspokal - das erste Spiel am 8. Januar endete in Hamburg 4:4 nach Verlängerung; das Wiederholungsspiel am 5. Februar 2:2 nach Verlängerung und das zweite Wiederholungsspiel brachte am 1. April in Altona mit einem 2:1 nach Verlängerung für den Norden die Entscheidung - waren sportliche Höhepunkte seiner Zeit beim Düsseldorfer SC. Die Spiele mit den Mannschaftskollegen Ernst Albrecht, Georg Euler, Ernst Kuzorra und Fritz Szepan in der Westdeutschen-Auswahl verhalfen „Conny“ Heidkamp sich fußballerisch weiterzuentwickeln.

Mit den „Roten“ vom Stadion an der Grünwalder Straße gewann der „Grenadier vom Rhein“ genannte Defensivspieler im Debütjahr 1928/29 sogleich im Bezirk Südbayern die Meisterschaft und zog damit in die Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft ein. Durch die Erringung der Vizemeisterschaft qualifizierte er sich mit dem FC Bayern für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1929. Am 16. Juni besiegte Mittelläufer Heidkamp mit seinen Mitspielern Ludwig Hofmann, Emil Kutterer und Josef Pöttinger den Dresdner SC - Rudolf Berthold, Richard Gedlich, Richard Hofmann, Kurt Stössel - in der ersten Runde mit 3:0 Toren. Nach einer 3:4 Niederlage nach Verlängerung schied der FC Bayern in der zweiten Runde gegen den Breslauer SC 08 aus. In Südbayern konnte er 1930 und 1931 zwei weitere Meisterschaftsgewinne feiern, in den jeweiligen Süd-Endrunden kam er mit seiner Mannschaft aber nicht über dritte Ränge hinaus.

Zum größten Vereinserfolg von „Conny“ Heidkamp wurde die Saison 1931/32. Nach der erneuten Meisterschaft in Südbayern vor dem deutschen Vizemeister der Saison 1930/31, TSV 1860 München, eroberte sich der FC Bayern in der süddeutschen Endrunde in der Gruppe Südost vor dem 1. FC Nürnberg den ersten Platz und stand deshalb im Finale gegen den Gruppensieger Nordwest, Eintracht Frankfurt. Am 24. April entschieden die Hessen in Stuttgart das Endspiel mit 2:0 Toren für sich. In der Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1932 setzten sich Spielführer Heidkamp und seine Mannschaftskollegen Josef Bergmaier, Ludwig Goldbrunner, Sigmund Haringer, Franz Krumm, Ernst Nagelschmitz, Oskar Rohr und Hans Welker - der Sturmführer Josef Pöttinger war in der gesamten Endrunde verletzt - im Mai gegen SC Minerva 93 Berlin, den PSV Chemnitz (Erwin Helmchen) und im Halbfinale in Mannheim gegen den 1. FC Nürnberg (Willi Billmann, Hans Kalb, Anton Kugler) mit 2:0 Toren durch und standen am 16. Juni in Nürnberg erneut im Finale gegen Eintracht Frankfurt. Unter der Anleitung von Trainer Richard Dombi, dem Verteidigerpaar Haringer - Heidkamp und nach Toren von Rohr und Krumm setzte sich der FC Bayern mit einem 2:0 Sieg durch und gewann vor 55.000 Zuschauern den ersten nationalen Titel, die Deutsche Meisterschaft 1932. Grüne führt zum Finale an[1]:

Tags darauf waren die Medien trotz des eher mäßigen Spieles voll des Lobes: ‚Mit den Bayern ist die beste deutsche Mannschaft Meister geworden! Die im entscheidenden Augenblick beste deutsche Mannschaft!’, resümierte der ‚Fußball’ und nannte Haringer, Heidkamp und Goldbrunner als beste Bayernspieler.

In den Jahren danach stellte der 1. FC Nürnberg in der Gauliga Bayern die erfolgreichste Mannschaft. Heidkamp, von 1937 bis 1939 hatte er das Traineramt beim BC Augsburg ausgeübt, zog mit dem FC Bayern erst wieder im reifen Alter von 38 Jahren - er übte von 1943 bis 1945 das Amt des Spielertrainers aus - in der letzten Kriegsrunde 1943/44 in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ein. Am 16. April 1944 verlor der auf der Mittelläuferposition agierende Routinier mit seinen Mannschaftskameraden Wilhelm Simetsreiter und Jakob Streitle in der ersten Runde mit 1:2 Toren nach Verlängerung beim VfR Mannheim.

Nationalmannschaft, 1927 bis 1930

Nach seinem Debüt in der DFB-Elf am 20. November 1927 in Köln beim Länderspiel gegen Holland wurde der Neu-Münchner für das erste Spiel der Nationalmannschaft nach der Olympiade am 16. September 1928 gegen Dänemark nominiert. In der 58. Spielminute erzielte der linke Außenläufer den 1:1 Zwischenstand. Deutschland gewann das Spiel mit 2:1 Toren. Höhepunkt der internationalen Berufungen stellte für Heidkamp sein achter Länderspieleinsatz am 10. Mai 1930 in Berlin dar. An der Seite seiner Vereinskollegen Josef Bergmaier, Ludwig Hofmann und Josef Pöttinger war er beim 3:3 Remis gegen England im Einsatz. Mit seinem neunten Länderspieleinsatz am 28. September 1930 in Dresden gegen Ungarn verabschiedete er sich aus der Nationalmannschaft.

Im Bundespokal war er für Bayern noch bis zum Jahre 1935 aktiv.

Beruf

Der kaufmännische Angestellte brachte es zum Geschäftsführer eines großen Münchner Prägewerks. Er war auch interimsweise als Trainer beim FC Bayern tätig.

Sein Sohn war der Musik- und Literaturkritiker Konrad Heidkamp.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hardy Grüne, Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga, 1890 bis 1963, Seite 117

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