- Konrad Jacobs
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Konrad Jacobs (* 24. August 1928 in Rostock) ist ein deutscher Mathematiker, der sich vor allem mit Wahrscheinlichkeitstheorie, Kombinatorik, Informationstheorie und dynamischen Systemen beschäftigt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jacobs ging in München auf das Gymnasium, studierte 1947 bis 1954 Mathematik und Physik in München und Hamburg und promovierte 1954 an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Wilhelm Maak („Ein Ergodensatz für beschränkte Gruppen im Hilbertschen Raum“). 1956 bis 1958 war er Assistent in München, wo er sich 1957 habilitierte. 1959 wurde er Professor für mathematische Statistik in Göttingen. 1965 wurde er an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg auf den damals neu geschaffenen Lehrstuhl für mathematische Statistik berufen, wo er mit Heinz Bauer (1928–2002) die Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie vertrat. Speziell wurde er für seine Arbeiten zur Ergodentheorie bekannt, über die er auch ein Buch in Springers Ergebnis-Reihe schrieb. Daneben machte sich Jacobs durch eine Reihe von Büchern um die „Popularisierung“ der Mathematik verdient.
Zu seinen Doktoranden zählen Thomas Beth, Joachim Rosenmüller, Volker Strassen, Ulrich Krengel, Michael Keane, Rudolf Ahlswede, Manfred Denker, Hans Föllmer. Viele seiner Doktoranden wurden Professoren.
Werke (Auswahl)
- als Autor
- Neuere Methoden und Ergebnisse der Ergodentheorie. Springer, Berlin 1960 (Ergebnisse der Mathematik und ihrer Grenzgebiete/Neue Folge; Bd. 29).
- Einführung in die Kombinatorik. 2. Aufl. De Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-016727-1 (zusammen mit Dieter Jungnickel).
- Measure and Integral. Academic Press, New York 1978, ISBN 0-12-378550-2 (Probability and mathematical statistics).
- Invitation to Mathematics. University Press, Princeton, N.J. 1992, ISBN 0-691-02528-2 (entstand nach einer Vorlesung für Philosophen).
- Discrete Stochastics. Birkhäuser, Basel 1992, ISBN 3-7643-2591-7 (Basler Lehrbücher; 3).
- Resultate. Ideen und Entwicklungen in der Mathematik. Vieweg, Braunschweig 1987/90.
- Proben mathematischen Denkens. 1987, ISBN 3-528-08980-6.
- Der Aufbau der Mathematik. 1990, ISBN 3-528-08981-4.
- Neuere Ergebnisse der Mathematik. In: Naturwissenschaften, Jg. 69 (1982), S. 21-28.
- als Herausgeber
- Selecta Mathematica. Springer, Berlin 1969/79
- Maschinenerzeugte 0-1-Folgen. 1969 (Heidelberger Taschenbücher; 48).
- Turing-Maschinen und berechenbare Funktionen. 1970 (Heidelberger Taschenbücher; 67).
- Pólyas Abzähl-Theorie. Muster für Graphen und chemische Verbindungen. 1971 (Heidelberger Taschenbücher; 71).
- Einige Grundbegriffe der topologischen Dynamik. 1972, ISBN 3-540-05782-X (Heidelberger Taschenbücher; 98).
- Ein Paradoxon. Der Hase und die Schildkröte. 1979, ISBN 3-540-09407-5 (Heidelberger Taschenbücher; 201).
Literatur
- Ulrich Krengel: Wahrscheinlichkeitstheorie. In: Gerd Fischer (Hrsg.): Ein Jahrhundert Mathematik, 1890–1990. Festschrift zum Jubiläum der DMV. Vieweg, Braunschweig 1990, ISBN 3-528-06326-2.
- Hans Ilgauds, Karl H. Schlote, Siegfried Gottwald (Hrsg.): Lexikon bedeutender Mathematiker. Bibliographisches Institut, Leipzig 1990, ISBN 3-323-00319-5.
Weblinks
- Literatur von und über Konrad Jacobs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jacobs beim Mathematics Genealogy Project
- Foto
- zu Jacobs auf Seite Stochastik in Göttingen
- Geschichte der Mathematik an der Uni Erlangen-Nürnberg
- Jacobs „Neuere Ergebnisse der Ergodentheorie“, Jahresbericht DMV 1965
- Jacobs „Zur Theorie der Markoffschen Prozesse“, Mathematische Annalen 1957
- Jacobs „Ergodentheorie und fastperiodische Funktionen auf Halbgruppen“, Mathematische Zeitschrift 1956
- Jacobs „Über die Übertragung von diskreten Informationen durch periodische und fastperiodische Kanäle“, Mathematische Annalen 1959
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