- Konrad Kraemer
-
Konrad Kraemer (* 31. August 1926 in Westfalen; † 16. März 1991 in Bergisch-Gladbach) war ein deutscher Politiker der CDU.
Nach Krieg und Gefangenschaft war er bereits in den 1950er Jahren Mitglied des Rates der Stadt Münster. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit kam er in den Rheinisch-Bergischen Kreis. Er war von 1961 bis 1984 Chefredakteur der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) in Bonn.[1]
Inhaltsverzeichnis
Landrat
Von 1964 bis 1989 war er Kreistagsabgeordneter im Rheinisch-Bergischen Kreis. Vom 1. Februar 1968 bis zum 31. August 1989, seinem 63. Geburtstag, war er ehrenamtlicher Landrat.[2] Mit fast 22 Dienstjahren war er der am zweitlängsten amtierende Landrat in Nordrhein-Westfalen. Die nach 1946 von der britischen Militärregierung initiierte Kreisordnung für Nordrhein-Westfalen gestattete bis 1994 eine unbegrenzte Wiederwahl der damals noch ehrenamtlich tätigen Landräte.
In Kraemers Zeit als politischer Repräsentant des Kreises gab es nur zwei Oberkreisdirektoren als Leiter der Kreisverwaltung.
In Kraemers Amtszeit fiel 1971 der Umzug der Kreisverwaltung in das neue Kreishaus in Bergisch Gladbach, dessen Bau schon unter seinem Vorgänger Prof. Dr. Hubert Görg begonnen worden war. Viel einschneidender war die kommunale Neuordnung zum 1. Januar 1975 aufgrund des Köln-Gesetzes. Der Rheinisch-Bergische Kreis wurde vollständig verändert, wie dies im Artikel über den Kreis dargestellt ist.
Kraemer übernahm zahlreiche Ehrenämter in berufsständischen Organisationen und war aufgrund seines politischen Wirkens u.a.
- Mitglied und stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR)
- Vorsitzender des Kulturausschusses des LVR
- Vorsitzender des Zweckverbandes Naturpark Bergisches Land
- Vorsitzender des Verwaltungsrates der Kreissparkasse Köln (alternierend mit den Landräten der anderen Trägerkreise)
Kraemer war ein besonderer Förderer der Kultur wie etwa der Bergisch-Schlesischen Musiktage. Der Rheinisch-Bergischer Kreis benannte nach ihm seinen Kulturpreis.
Er war ein engagierter Verfechter der ehrenamtlichen Tätigkeit in Politik und Gesellschaft.[3]
Ehrungen
Der Rheinisch-Bergische Kreis verlieh ihm den Goldenen Ehrenring,[4] das Land Nordrhein-Westfalen verlieh ihm 1988 den Verdienstorden.[5]
Ein außergewöhnliche Ehrung erfolgte durch die Grafschaft Cumbria, dem Partner des Rheinisch-Bergischen Kreises im Vereinigten Königreich. Anlässlich der Verabschiedung Kraemers, der die Partnerschaft sehr gefördert hatte, wurde im Kreishaus in Kendal ein Konferenzraum als Kraemer-Room benannt.
Literatur
- Ursula Schmidt-Goertz, Jürgen Wilhelm: Die Spielräume für den Mitbürger ausschöpfen. In: Rheinisch-Bergischer Kalender. 1990, Nr. 60, Heider, Bergisch Gladbach 1989, ISSN 0722-7671, S. 220-223.
- Ursula Schmidt-Goertz: Persönlichkeiten im Wandel der Zeit und der Aufgaben. In: Rheinisch-Bergischer Kalender. 2000, Nr. 70, Heider, Bergisch Gladbach 1999, S. 134-140.
Einzelnachweise
- ↑ Rückblick auf die Unternehmensgeschichte der KNA mit Bild von Dr. Konrad Kraemer
- ↑ Rheinisch-Bergischer Kalender 1991, Chronik des Kreises, S. 222
- ↑ Rheinisch-Bergischer Kalender 1990, Die Spielräume für den Mitbürger ausschöpfen/ Aufgaben für die Zukunft, S. 223
- ↑ Rheinisch-Bergischer Kalender 1992, Chronik des Kreises, S. 249
- ↑ Rheinisch-Bergischer Kalender 1990, Ehrungen und Auszeichnungen, S. 246
Kategorien:- Landrat (Rheinisch-Bergischer Kreis)
- Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen
- CDU-Mitglied
- Deutscher Journalist
- Geboren 1926
- Gestorben 1991
- Mann
Wikimedia Foundation.