- Konstantin Alexander Joseph (Salm-Salm)
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Konstantin Alexander Joseph Johann Nepomuk 3. Fürst zu Salm-Salm (* 22. November 1762 in Hoogstraten (Hoogstraeten); † 25. Februar 1828 in Karlsruhe) war neben Friedrich IV. zu Salm-Kyrburg einer der beiden souveränen Fürsten im Fürstentum Salm (1802–1811).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Am 22. November 1762 wurde er als Sohn von Maximilian Friedrich Ernst 2. Fürst zu Salm-Salm (1732–1773) und von Marie Luise Eleonore Landgräfin von Hessen-Rheinfels-Rotenburg (1729–1800) geboren. Marie Luise war die Enkelin von Ernst Leopold und Tochter von dessen Sohn Joseph.
Die Landeshoheit über das Fürstentum Salm erlangte Fürst Konstantin durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803. In diesem Rechtsakt wurden ihm zwei Drittel der Ämter Bocholt und Ahaus des säkularisierten Fürstbistums Münster als Entschädigung für das 1801 vom Heiligen Römischen Reich an Frankreich abgetretene linksrheinische Fürstentums Salm-Salm zugewiesen. Die reichsunmittelbare Herrschaft Anholt als rechtsrheinischen Besitz hatte er bereits beim Tode seines Vaters (1773) geerbt. Mit dem dritten Drittel der Ämter Bocholt und Ahaus, das der Fürst zu Salm-Kyrburg zugewiesen bekam, wurden die Besitzungen gemeinsam als Fürstentum Salm regiert.
Im Juli 1806 gehörten Konstantin Fürst zu Salm-Salm und Friedrich IV. Fürst zu Salm-Kyrburg zu den Gründern des Rheinbundes, einem west- und süddeutschen Militär- und Staatenbund unter dem Protektorat Napoleons. Als vormalige Reichsfürsten schieden sie gleichzeitig aus dem Heiligen Römischen Reich aus. Mit der Gründung des Rheinbundes und der anschließenden Niederlegung der Reichskrone durch Franz II. erlangten die Fürsten und ihr Fürstentum Salm volle Souveränität. Faktisch war ihr kleines Land aber weitgehend ein Satellitenstaat Frankreichs.
Am 13. Dezember 1810 beschloss Frankreich, das Gebiet des Fürstentums Salm zu annektieren. Nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft (1813/1814) gelang es den Fürsten zu Salm-Salm und Salm-Kyrburg nicht, die Landesherrschaft über das Fürstentum wiederzuerlangen. Der Wiener Kongress schlug das Gebiet des Fürstentums Salm 1815 dem Königreich Preußen zu. Die Fürsten zu Salm-Salm und Salm-Kyrburg waren fortan nur noch Standesherren in Preußen.
Ehen und Nachkommen
Fürst Konstantin heiratete dreimal. Zunächst heiratete er 1782 in Püttlingen Viktoria Felizitas Prinzessin zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort (1769–1789). Sie gebar ihm eine Tochter, Marie Viktoria Prinzessin zu Salm-Salm (1784–1786), und einen Sohn, den nachfolgenden Fürsten Florentin zu Salm-Salm (1786–1846).
1788 heiratete er in Vinor (Böhmen) Maria Walburga Gräfin von Sternberg-Manderscheid (1770–1806), mit der er drei Söhne und vier Töchter hatte:
- Christian Philipp Prinz zu Salm-Salm (1791–1791)
- Georg Leopold Maximilian Christian Prinz zu Salm-Salm (1793–1836)
- Eleonore Wilhelmine Luise Prinzessin zu Salm-Salm (1794–1871)
- Johanna Wilhelmine Auguste Prinzessin zu Salm-Salm (1796–1868)
- Auguste Luise Marie Prinzessin zu Salm-Salm (1798–1837)
- Sophie Prinzessin zu Salm-Salm (1799–?)
- Franz-Joseph Friedrich Prinz zu Salm-Salm (1801–1842)
1810 heiratete er schließlich in Den Haag die bürgerliche Catherina Bender (1791–1831, seit 1830 Frau Salm de Loon), die ihm fünf Söhne schenkte:
- Otto Ludwig Oswald Graf von Salm-Hoogstraeten (1810–1869)
- Eduard August Georg Graf von Salm-Hoogstraeten (1812–1886)
- Rudolf Hermann Wilhelm Florentin Graf von Salm-Hoogstraeten (1817–1869)
- Albrecht Friedrich Ludwig Johann Graf von Salm-Hoogstraeten (1819–1904)
- Hermann Johann Ignaz Friedrich Graf von Salm-Hoogstraeten (1821–1902)
Besonderheiten
Nach Fürst Konstantin wurde der Konstantinforst, ein Waldgebiet bei Dingden (Stadt Hamminkeln), benannt. Nach dem Grafen Alfred Wilhelm Karl Alexander von Salm-Hoegstraeten, dem Enkel Fürst Konstantins und dem Sohn des Grafen Albrecht von Salm-Hoogstraeten, wurde die im September 1873 entdeckte Salm-Insel (Ostrow Salm) im Archipel Franz-Joseph-Land zwischen Nordpolarmeer und Barentssee benannt. Graf Salm-Hoegstraeten gehörte zu den Sponsoren der Österreich-Ungarischen Nordpolexpedition.
Quellen
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