- Koranübersetzungen
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Eine wirkliche Koranübersetzung aus dem Arabischen in andere Sprachen ist nach Ansicht islamischer Theologen unmöglich, da jede Übersetzung zugleich eine Interpretation sei. Dazu sagt der Korantext über sich selbst: „Er ist es, der die Schrift auf dich herabgesandt hat. Darin gibt es (eindeutig) bestimmte Verse (w. Zeichen) – sie sind die Urschrift – und andere, mehrdeutige. […]“ (Sure 3, Vers 7 Übersetzung Rudi Paret). Daher wird das Studium des Korans im arabischen Originaltext empfohlen.
Das Wort „Koran“ hat – je nach Gebrauch – zwei Bedeutungen. Im deutschen Sprachgebrauch bezeichnet „der Koran“ den Text an sich, auch in seinen Übersetzungen. Für viele Muslime hingegen ist das Wort „Koran“ oder „Qur'an“ reserviert für den arabischen Urtext; eine Übersetzung ist so automatisch nicht mehr der Koran. Eine Übersetzung wird von ihnen als „Erläuterung des Qur'an-Textes“ oder „Bedeutung des Koran“ bezeichnet. Dies kann beim Leser, der einen Korankommentar oder eine Übersetzung sucht, zu Irritationen führen.
Geschichte der Übersetzung
In Europa wurde der Koran erst durch eine lateinische Übersetzung bekannt, die der cluniazensische Abt Petrus Venerabilis 1143 von dem Engländer Robert von Ketton, dem getauften Juden Petrus Alfonsi, dem Mönch Hermann von Carinthia und dem Sarazenen Mohammed in Spanien anfertigen ließ. Diese Übersetzung wurde erstmals 1543 in einer Bearbeitung des Zürcher Theologen Theodor Bibliander in Basel gedruckt. Es handelt sich aber genau genommen um eine sehr freie Übertragung und teilweise stark zusammenfassende Paraphrasierung des Originaltextes. Sie diente als Vorlage für Übersetzungen ins Deutsche, Niederländische und Italienische.
1616 erschien in Nürnberg die erste deutsche Koranübersetzung von Salomon Schweigger, auf 267 Seiten. Sie trug den Titel Alcoranus Mahumeticus, das ist: Der Türcken Alcoran, Religion und Aberglauben und war eine Übersetzung aus dem Italienischen, die wiederum auf der lateinischen Übersetzung beruhte.
Erst im Jahre 1647 erschien die erste direkte Übersetzung, und zwar in das Französische. Der Übersetzer, André du Ryer († 1688), hatte lange Zeit als französischer Konsul in der Levante gelebt. Er zog für diese Version auch muslimische Korankommentare hinzu.
Eine weitere bedeutende Übersetzung erschien 1698 in Padua durch den Pater Ludovico Marracci (1612–1700). Seine Ausgabe enthält den arabischen Text mit einer lateinischen Version nebst Anmerkungen zum Textverständnis und einer Zurückweisung (refutatio) aus römisch-katholischer Sicht. Marracci, übrigens Beichtvater von Papst Innozenz XI., musste sich gegen den Einwand wehren, dass bereits Papst Alexander VII. es verboten hatte, den Koran zu drucken oder in andere Sprachen zu übersetzen.[1] Maraccis Übersetzung wurde 1703 von David Nerreter (1649-1726) ins Deutsche übertragen.
Auf deutsch kam 1746 eine weitere Übersetzung heraus, die von Theodor Arnold angefertigt worden war. Dies war eine Übersetzung der englischen Übersetzung von George Sale (1697–1736) von 1734. Von Bedeutung ist sie, weil Johann Wolfgang Goethe sie für den West-östlichen Diwan verwendete.
Eine erste deutsche Übersetzung direkt aus dem Arabischen erstellte David Friedrich Megerlin (1699–1778) 1772 unter dem Titel Die türkische Bibel, oder der Koran neben einem Kupferstich von Mahumed, der falsche Prophet. Goethe bezeichnete sie öffentlich als „elende Produktion“. Megerlin ging es darum, den Koran als „Lügen- und Fabelbuch“ zu entlarven. 1773 kam die Übersetzung des Quedlinburger Hofpredigers Friedrich Eberhard Boysen heraus, die 1828 vom Orientalisten Samuel Friedrich Günther Wahl überarbeitet wurde. Alle diese bisherigen Übersetzungen ins Deutsche spiegelten stark die Vorbehalte der Kirche wider.
1798 versuchte Johann Christian Wilhelm Augusti (1772–1841) in dem von ihm herausgegebenen Auszug aus dem Koran die poetische Wirkung des Originals zu erhalten. Hierfür fertigte er seine Übersetzung in fünffüßigen Jamben an. Mehr Erfolg hatte der Wiener Orientalist Josef von Hammer-Purgstall, ein Lehrer Goethes wie von Friedrich Rückert (s. u.), dessen Auswahlübersetzung 1888 als bisher bester Versuch gilt, den poetischen Charakter des Originals nachzuahmen.
Die Ahmadiyya-Bewegung brachte Koran-Übersetzungen in vielen verschiedenen Sprachen heraus. Der Übersetzung steht der arabische Originaltext gegenüber. Von ihr stammt auch die erste von Muslimen angefertigte Übersetzung ins Deutsche, vom Imam der Berliner Moschee Maulana Sadr ud-Din 1939 veröffentlicht. Sie wurde 1964 nachgedruckt, konnte sich allerdings gegen die 1954 erschienene neue Übersetzung der Ahmadiyya nicht durchsetzen.
Der erste Muslim deutscher Muttersprache, der den Koran übersetzte, war Ahmad von Denffer 1996. Er versucht mehrere deutsche Entsprechungen eines arabischen Ausdrucks aufzuzählen, weshalb seine Ausgabe schwer lesbar und insgesamt unbefriedigend ist. In der Islamwissenschaft ist seine Ausgabe nicht zitierfähig. Eine deutschsprachige Übersetzung, die auch den arabischen Text und gleichzeitig zu jedem Vers eine Auswahl aus wichtigen, auf Deutsch übersetzten Kommentaren bringt, wurde von einer Gruppe deutschsprachiger Musliminnen unter Leitung von Fatima Grimm unter dem Titel Die Bedeutung des Koran 1997 herausgegeben. Diese Ausgabe ist jedoch eine stark traditionalistische, interpretierende Übersetzung, die sich am Zweck der Mission orientiert. Der Grimm'sche Koran findet daher in der Islamwissenschaft keine Verwendung. Eine weitere Übersetzung aus dem muslimischen Umfeld stammt von Amir Zaidan (s. u.).
Wissenschaftliche Übersetzungen gab es im 20. Jahrhundert unter anderem von Lazarus Goldschmidt (1916), Max Henning (1901), Rudi Paret und Adel Khoury (siehe unten).
Im Jahr 2008 erschien erstmals eine kind- und jugendgerechte Übersetzung. "Der Koran für Kinder und Erwachsene" wurde von der Islamwissenschaftlerin und Religionspädagogin Lamya Kaddor und der Leiterin des Instituts für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln, Rabeya Müller, angefertigt, kommentiert und herausgegeben. Das Werk stellt in zweierlei Hinsicht ein weiteres Novum dar: Die beiden Autorinnen haben eine Auswahl von Koranversen thematisch sortiert und den Text mit traditionellen islamischen Miniaturen illustriert. Kritiker halten dies für eine "ziemlich revolutionäre Tat in der islamischen Welt".[2] Der schwer zugängliche Offenbarungtext erhält mit diesem Buch erstmals eine inhaltliche Struktur, die es auch Laien ermöglicht, die Erzählungen des Korans in chronologischer Abfolge zu lesen. Zudem wurde ein einfaches und leicht verständliches Deutsch gewählt.[3].
Charakteristiken der Übersetzungen
Hartmut Bobzin nennt den Koran ein „sprachliches Kunstwerk besonderer Art“ (S. 7).
Rückert
Friedrich Rückert versuchte, die Sprachkunst des Korans zu zeigen und die poetische Form wiederzugeben. Gleiche Reimendungen von zwei Ayat entsprechen bei Rückert gleichen Reimendungen in seiner Übersetzung, wobei sich die Reimwörter allerdings nicht immer entsprechen (können). [4] Ein interessanter Versuch, sich der koranischen Sprache zu nähern, aber für den wissenschaftlichen Gebrauch daher nicht verwendbar. [5]
„Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Sprich: Gott ist Einer,
Ein ewig reiner,
hat nicht gezeugt und ihn gezeugt hat keiner,
und nicht ihm gleich ist einer.“– Koran, Sure 112 al-Ichlas: Übersetzung von Friedrich Rückert
Henning
Unter dem Namen Max Henning erschien 1901 eine Übersetzung bei Philipp Reclam jun. in Leipzig. Verbreitet ist eine preiswerte von Annemarie Schimmel herausgegebene Ausgabe. Die Originalübersetzung ist nicht so nah am Original wie Paret und z. T. stilistisch veraltet („Weiber“ für „Frauen“), aber solide. [5] Die „bewunderte Nähe zum Original“, von der Murad Wilfried Hofman spricht, können Islamwissenschaftler jedoch nicht sehen, Verwendung findet sie in der Wissenschaft dennoch nach wie vor.
Henning/Hofmann
Weit verbreitet ist eine Bearbeitung der Übersetzung Hennings von Murad Wilfried Hofmann, die auch von deutschen Muslimen, besonders wenn es um Werbung für den Islam (Da'wa) geht, gerne benutzt wird. In diese Übersetzung flossen jedoch viele Interpretationen Hofmanns ein, die den Koran entschärfen, besonders an Stellen, die für das Verhältnis zwischen Muslimen und Nichtmuslimen charakteristisch sind. Sie glättet auch kritische Stellen im Sinne einer liberalen Islamauslegung und ist daher für den wissenschaftlichen Gebrauch weniger geeignet. [5]
Paret
Wissenschaftliche Standardübersetzung ist die im Jahr 1966 erstmals herausgegebene Ausgabe von Rudi Paret. Bobzin nennt sie die „philologisch nach wie vor am besten begründete […] Übersetzung“ (Vorwort zu Bobzin 2004). Übersetzung und Kommentar richten sich an philologisch bewanderte Akademiker. Parets Kommentar und Konkordanz (1971) liefern nicht unbedingt für Laien verständliche Hilfen zum Koranstudium, wohl aber fundierte Parallelstellen und Übersetzungsvarianten.
„Parets Übersetzung ist deshalb von Bedeutung, weil sie erstmals vollen Ernst mit dem Gedanken macht, dass man den Koran als historisches Dokument aus sich selbst interpretieren muss. Paret hat daher den ganzen Koran systematisch auf Parallelstellen durchforscht und diese neben dem Material einheimischer Kommentare ausgewertet. Der Form nach ist die Übersetzung in ein leicht kommentierendes Gewand gekleidet, und zwar dergestalt, dass dem Leser durch Klammerzusätze verschiedenen Umfanges über den sprachlichen Ausdruck hinaus das Gemeinte deutlich gemacht wird.“
– Helmut Gätje: Koran und Koranexegese[6]
Khoury
Adel Theodor Khoury schrieb aus diesem Grunde im Vorwort seiner Übersetzung: „Bei den bisher gebräuchlichen deutschen Ausgaben des Korans vermissen die Muslime oft ein ausreichendes Einfühlungsvermögen in ihr Denken. Sie werfen ihnen vor, zumeist ihrem Koranverständnis nicht zu entsprechen. Auch wird von den christlichen Gesprächspartnern an die Muslime immer dringender die Frage nach einer 'authentischen' deutschsprachigen Version des Korans herangetragen, […]“ (S. IX). Diesem Anliegen will Khoury mit seiner Übersetzung Rechnung tragen, die er zusammen mit Muhammad Salim Abdullah anfertigte. Es existiert dazu auch eine vielbändige wissenschaftliche Ausgabe, in der neben Übersetzung und Urtext auch ein umfangreicher Kommentar eingebunden ist. Adel Khoury, dessen Ausgabe sehr gut zu lesen ist, gab sowohl in seiner Übersetzung als Anhang als auch als eigenes Buch (Khoury, „So sprach der Prophet“, GTB Siebenstern 785, 1988; ISBN 3-579-00785-8) eine Auswahl an Hadithen heraus (neben umfangreicher Sekundärliteratur zum Verhältnis von Muslimen mit Christen). Da Khoury bei kritischen Stellen die Härte herausnimmt, ist eine wissenschaftliche Verwendung schwierig und in der Islamwissenschaft selten, es sei denn zur Dokumentation der gängigen zeitgenössischen und mehrheitlichen muslimischen Auslegungspraxis.
Ahmadiyya
„Die erste deutsche, für Muslime herausgegebene Koranübersetzung (1939) stammte von Maulana Sadr ud-Din (gest. 1981), dem damaligen Imam der Wilmersdorfer Moschee, die zu einer in Lahore ansässigen Minderheit der Ahmadiyya-Bewegung gehörte; [… sie wurde] weitgehend von der Übersetzung der Ahmadiyya-Mehrheitsbewegung verdrängt; (diese) kam unter dem Namen von Mirza Baschir ud-Din Mahmud Ahmad erstmals 1954 (seither mehrfach neubearbeitet, zuletzt von Mirza Tahir Ahmad, 1989) heraus.“ (1999, S. 121f ) Diese Übersetzung ist zum Teil von den Lehren der Ahmadiyya geprägt und zudem mit von den Standardausgaben abweichender Verszählung, so dass diese Ausgabe in der Islamwissenschaft nicht verwendet werden sollte.[5]
Azhar / Maher
Prof. Bobzin schreibt dazu:
„Im Auftrag der Azhar-Universität übersetzte der ägyptische Germanist Moustafa Maher den Text neu (Kairo 1999).“
– Der Koran. 5. Auflage. Beck, München 2004, S. 122.
Die Übersetzung Mahers ist in gutem zeitgemäßen Deutsch verfasst und flüssig zu lesen. Sie hat einen Hang zur Beschönigung und folgt im Übrigen gängigem zeitgenössischem muslimischem Koranverständnis.[5]
Zaidan
Über die Übersetzung des Muslims Amir Zaidan schreibt Bobzin: „Völlig neue Wege schlägt die Übersetzung von Amir Zaidan ein (Offenbach 2000), der viele zentrale theologische Begriffe in ihrer arabischen Form stehenlässt, wie beispielsweise Iman für 'Glaube' oder Taqwa für 'Gottesfurcht'.“ (S. 122) Zaidan schreibt selbst in der Einleitung seiner Übersetzung über den „neue(n) Ansatz im Umgang mit der islamischen Terminologie, nämlich die Verwendung nicht-übertragbarer islamischer Fachbegriffe als Fremdwörter, wie beispielsweise Iman, Din, Schirk, Kafir oder Wali. Ich erachte diese Methode für unabdingbar, um einer Entstellung des quranischen Inhaltes und der quranischen Botschaft vorzubeugen. Schließlich findet diese Methode auch in anderen Wissenschaftsdisziplinen wie Informatik (englische Nomenklatur) oder Medizin (lateinische Nomenklatur) ihre berechtigte Anwendung.“ (S. 17) Als Begründung führt er an:
„So heißt es beispielsweise in meiner Erläuterung von (4:144): 'Ihr, die den Iman verinnerlicht habt! Nehmt euch die Kafir nicht als Wali anstelle der Mumin!' Ignoriert man nun die eigentliche Bedeutung dieses Begriffs [Wali: … „Eine Person/Umma als Wali zu nehmen“ heißt dieser Person/Umma die größtmögliche Priorität vor allen anderen Personen/Umam einräumen. Muslime pflegen mit der eigenen islamischen Umma die engste, innigste und intensivste Beziehung, sowohl im rationalen als auch im emotionalen Bereich.] und verwendet das hier völlig unpassende Wort 'Freund' für 'Wali', […] dann liest sich die 'Übersetzung' folgendermaßen: Ihr Gläubigen, Nehmt euch die Ungläubigen nicht als Freunde anstelle der Gläubigen!' Nach dieser Übersetzung erscheint es, als sei es den Muslimen nicht gestattet, Nicht-Muslime zu Freunden zu nehmen. Dies ist eindeutig falsch!“
Durch die zahlreichen arabischen Begriffe teilweise schwierig zu lesen und in der Islamwissenschaft nicht zitierfähig. [5]
Goldschmidt
1916 veröffentlichte der Orientalist Lazarus Goldschmidt in Berlin eine Übersetzung, die bis heute gedruckt wird. Die Übersetzung ist aufgrund einer fundamental falschen Übersetzung von eigenwilligen Interpretationen geprägt und sollte in der Islamwissenschaft auf keinen Fall verwendet werden.[5]
Bubenheim & Elyas
Der edle Quran und die Übersetzung seiner Bedeutungen in die deutsche Sprache.
Übersetzung: Scheich Abdullah as-Samit/Frank Bubenheim und Dr. Nadeem Elyas
Hrsg. Abdullah ibn Abd al-Aziz Al Suud
Verlag: König-Fahd-Komplex zum Druck des Quran
1. Auflage 2002[7]
Vom saudischen Religionsministerium in Auftrag gegebene und beglaubigte Version, daher traditionalistischem Koranverständnis verpflichtet. Diese Übersetzung enthält eine ausführliche Kommentierung und Übersetzungsalternativen bei uneindeutigen Stellen. Der Versuch, möglichst nah am Text zu übersetzen, ist etwas gewöhnungsbedürftig, die Übersetzung ist aber gut lesbar. [5]Rassoul
Muhammad Ahmad Rassoul's Die ungefähre Bedeutung des Al-Qur'an Al-Karim in deutscher Sprache findet sich mehrfach im Internet, auch in Gegenüberstellung zum arabischen Originaltext. Wegen der starken Anlehnung an die arabische Ausdrucksweise und mit Hang zur beschönigenden Apologetik ist sie für die Islamwissenschaft weniger empfehlenswert. [5] Diese Übersetzung wird in sehr vielen Moscheen und islamischen Vereinen in Deutschland verkauft und hat unter Muslimen eine erhebliche Verbreitung erreicht. Das Taschenformat und der solide Einband zielt auf den täglichen Gebrauch. Es finden sich neben einander der deutsche und der arabische Text. Die Übersetzung ist so formuliert, dass sie dem arabischen Original nahe folgt, was die parallele Lesung des deutschen und des arabischen Textes sehr vereinfacht. Dafür ist der deutsche Text dann nicht so leicht fließend wie etwa bei Zirker oder Azhar. Koranstellen, die stark abweichende Auslegungen erlauben, sind möglichst neutral, sozusagen wörtlich, übersetzt. Dort, wo der arabische Text mehrdeutig ist, ist die Übersetzung es also auch. Übersetzt ist in dieser Ausgabe also eher der arabische Text als der Sinn des arabischen Textes. Der Titel lautet daher entsprechend "Die ungefähre Bedeutung".
Zirker
Die recht neue Übersetzung Hans Zirkers von 2003, inzwischen 2007 in zweiter überarbeiteter Auflage erschienen, bietet eine fundierte Übersetzung die philologisch auf dem neuesten Stand ist. Sie wird neben der Übersetzung von Paret in der Islamwissenschaft am häufigsten benutzt. Er bemüht sich um Lesbarkeit in zeitgemäßem Deutsch und ist einer Annäherung an den koranischen Sprachduktus bemüht, ohne dabei zu stark vom Wortsinn abzuweichen. [5] Leseprobe
„Zirkers Koran-Ausgabe […] macht es dem Leser leichter als so mancher akademische Vorgänger-Versuch, in diese gefürchtete, manchmal gar nicht so fremde Welt des islamischen Buches hineinzublicken. Und sie erleichtert ihm, die glühende Faszination zumindest ansatzweise nachzufühlen, die mehr als eine Milliarde Menschen für dieses Buch und seine Inhalte empfinden.“
– Generalanzeiger Bonn[8]
Kaddor / Müller
Der "Koran für Kinder und Erwachsene" von Lamya Kaddor und Rabeya Müller ist sicherlich eine der umstrittendsten Übersetzungen.[9] Sie stößt sowohl bei konservativen Muslimen als auch bei Islamkritikern auf Missfallen. Die einen prangern den Eingriff in das dem Glauben nach unabänderbare Wort Gottes an, weil die Autorinnen erstmals die Abfolge der Verse und Suren thematisch geordnet haben, und sie monieren die erstmalige Verwendung von Bildern in einem Korantext - Stichwort: Bilderverbot. Die anderen reiben sich an der Auswahl der Verse, die umstrittene Themen wie Kopftuch oder "Heiliger Krieg" ausspart. Kaddor/Müller haben nicht dem gesamten Text übersetzt, sondern nur Auszüge. Ähnlich wie bei Kinderbibeln geht es den Autorinnen um eine Hinführung zu den Ursprüngen und Quellen des Glaubens, der Schönheit und der Möglichkeiten, die in einer Religion wohnen.[10] Ziel der beiden ist es, den Leser an das Original heranzuführen. Entsprechend wird links der arabische Originaltext und rechts dessen deutsche Entsprechung angeboten. Das Buch eröffnet nicht nur Gläubigen sondern auch interessierten Laien Zugänge und Wege zu einem besseren Verständnis dieser Offenbarungsschrift.[11]
Die Verwendung von Abbildungen, die die Propheten inklusive des Religionsstifters Muhammad zeigen, wird mit pädagogischen Überlegungen begründet.[12] Ausgewählt wurden keine modernen Zeichnungen, sondern klassische islamische Miniaturen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Das heißt, die Urheber der Bilder waren selbst Muslime. Nach Meinung des Deutschlandradios Kultur ein Kunstgriff, um sich dem Bilderverbot zu widersetzen.[13]
Der Text ist in einfachen Worten gehalten. Er versucht nicht die altertümliche Sprache des Korans nachzuahmen, wie es viele ältere Übersetzungen tun. Es handelt sich allerdings nicht um eine Paraphrasierung des Textes. Kaddor/Müller haben sich bemüht, möglichst nahe am Original zu bleiben. Die Welt am Sonntag charakterisiert das Werk als ein gut verständliches und geordnetes Lesebuch mit unverkennbar liberal-muslimischer Handschrift.[14] Nach den jeweiligen Kapiteln folgt stets ein kurze Zusammenfassung in eigenen Worten und eine Erläuterung der zuvor übersetzten Passagen.
Das Buch enthält zwölf thematische Kapitel, die die zu erwartenden Abhandlungen über Gott, Schöpfung, Mitmenschen, Propheten oder Paradie und Hölle umfassen. Heraus sticht jedoch ein eigenes Kapitel über vorbildliche Frauen im Koran. Darin werden Maryam, die biblische Maria Mutter Jesu, und Balqis, die Königin von Saba vorgestellt.
Nach Angaben des Verlages C.H.Beck war die erste Auflage nach nur einer Woche ausverkauft.
In Arbeit befindliche poetische Übersetzungen
Alle drei nachstehenden Koranübersetzer möchten neben einer philologisch zuverlässigen, gut lesbaren Übersetzung auch eine sprachlich schöne, poetische Übersetzung liefern.
Bobzin
Wie im Vorwort seines Koranlesebuchs zu lesen, erscheint Hartmut Bobzin die Rückertsche Koranübersetzung an vielen Stellen nicht mehr ohne weiteres verständlich, so dass der deutsche Text Friedrich Rückerts schon einer Erläuterung bedürfe. So ist bei Bobzin der Gedanke entstanden, eine eigene Koranübersetzung zu beginnen. Bobzin weist in seinem Vorwort auch die gängige muslimische Meinung zurück, nur ein Muslim könne den Koran übersetzen.
Hartmut Bobzin hat eine ganze Reihe von Übersetzungsproben in seinem „Koranlesebuch“ sowie im Buch „Josef in Ägypten“ vorgestellt; nach Verlagsangaben ist mit der vollständigen Veröffentlichung im Laufe des Jahres 2009 zu rechnen.
Weidner
Auch Stefan Weidner hält in einem FAZ-Artikel vom 19. Mai 2007 die Rückertsche Koranübersetzung für veraltet und stellt die These auf, dass sich der Koran Nichtmuslimen nur als Dichtung erschließt, und darum als Dichtung übersetzt werden muss. [15] Ein solches Projekt habe heute mehr Erfolgschancen denn je, zumal das heutige Europa ein offeneres Verständnis von Dichtung hätte als je eine Epoche zuvor. Während der Koran nach der gemeinen muslimischen Auffassung eine eigene Literaturgattung darstellt und höher gestellt ist als Dichtung und Prosa, möchte Weidner ein Werk wie den Koran unter die moderne Vorstellung von Dichtung subsumieren. Sein Projekt der Koranübersetzung begreift den Koran folglich als Poesie im Sinne des offenen poetischen Konzepts der Moderne.
Die Übersetzung Stefan Weidners sollte ursprünglich im Herbst 2008 unter dem Titel „Der Koran - Der Gesang“ in Kooperation mit Frau Prof. Dr. Angelika Neuwirth im Verlag der Weltreligionen erscheinen, dieser Termin ist jetzt auf 2010 verschoben worden. Weitere vorab veröffentlichte Übersetzungsproben finden sich in dem Buch „Die Minze blüht in der Minze“.
Lathe Biosas
Auf seiner Webseite [16] veröffentlicht das Pseudonym Lathe Biosas seine fortlaufende sprachästhetische, texttreue Koranübertragung unter dem Titel „Der Edle Koran in schönem Deutsch“. Sein Hauptanliegen ist es, die gewaltige Sprachmacht des arabischen Originals auch im Deutschen erlebbar zu machen. Kriterien seiner Übersetzungsarbeit sind Werktreue, Authentizität, sprachpoetische Schönheit und Originalität. Er versucht, die Assonanzen am Ende der Koranverse auch ins Deutsche zu übertragen. So folgt die Sure 1 auf der Startseite mit ihrem Reimschema -em, -en dem Original mit den Assonanzen -im, -in.
Die Übersetzung von Lathe Biosas wird in zehn Teilen erscheinen, der zehnte Teil (Suren 58 bis 114) nach seiner Auskunft wahrscheinlich 2010.
Vorzüge der verschiedenen Übersetzungen
Hartmut Bobzin zitiert in seiner Einführung teils aus Rückert, um die poetische Schönheit des Korans zu zeigen, teils aus Henning und übersetzte teils selbst. Er wies dazu auch noch auf die Qualität der Übersetzung von Paret. Daraus kann man ersehen, dass es sehr stark davon abhängt, zu welchem Zweck man eine Übersetzung braucht.
Für den interessierten Laien wäre von den hier genannten Übersetzungen aus den oben genannten Gründen Paret möglicherweise weniger gut geeignet. Ebenso stellt Zaidan, exemplarisch für andere Übersetzungen von Muslimen für Muslime, seine Sichtweise in seiner Übersetzung dar (die durch die arabischen Fachwörter auch nicht einfach zu lesen ist). Rückerts Übersetzung ist schön, aber Erstlesern nicht zu empfehlen, denn Rückert hat viele Stellen ausgelassen und musste Kompromisse zwischen Texttreue und Poesie machen.
Weit verbreitet ist die Übersetzung von Henning/Hofmann. Der ehemalige Botschafter Murad Wilfried Hofmann, ein zum Islam konvertierter Deutscher, hat den Koran an solchen Stellen entschärft, die das Verhältnis des Islam zu Nichtmuslimen betreffen. Daher wird diese Übersetzung von Muslimen gerne empfohlen. Verbreitet ist auch die Übersetzung von Khoury, eines im Libanon geborenen katholischen Theologen. Er hat in seiner Übersetzung versucht, Texttreue und Lesbarkeit zu vereinen; seine auch als Taschenbuch erhältliche Übersetzung ist damit auch gut zu lesen und bietet durch die Übersetzung einiger Hadithen im Anhang weitere Informationen. Seine Übersetzung ist neben der von Bubenheim/Elyas empfehlenswert, möchte man eine Übersetzung lesen, die der gängigen zeitgenössischen muslimischen Auslegungspraxis verpflichtet ist, und es weniger um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Text vor dem Hintergrund seiner Entstehungsgeschichte ankommt. In der Wissenschaft sind hingegen die Ausgaben von Paret, Zirker und auch Henning (Hrsg. von A. Schimmel) vorzuziehen.
Eine gute Übersetzung ist mit einer Einleitung und erläuterndem Kommentar versehen. Dennoch ist es interessierten Laien anzuraten, zusätzlich eine Einführung in den Koran zu lesen, beispielsweise das recht überschaubare Buch von Bobzin. Schließlich handelt es sich beim Koran um einen sehr alten Text, der in einem bestimmten historischen und kulturellen Kontext entstanden ist.
Gegenüberstellung der Übersetzungen
Für die Gegenüberstellung wurde die berühmte Sure 97 gewählt.
David Friederich Megerlein 1772
Des Alkurans 97stes Capitel, betitult:
Die Nacht der Allmacht (Alkadar).
Es ist von Medina, und hat 5 Verse.Im Nahmen Gottes, des barmherzigsten Erbarmers.
- Gewiß, wir haben den Alkoran herabgelassen in der Nacht Alkadar, das ist, der Allmacht.
- Wer will dir aber genug zu verstehen geben, was die Nacht Alkadar, oder der Macht, für herrliche Vorzüge habe?
- Es ist nemlich diese Nacht, Alkadar, das ist, der Macht, weit besser, als tausend andere Monathe.
- Dann in derselben Nacht sind herabgeschickt worden die Engel und Geister, auf Befehl ihres Herrn, mit den göttlichen Rathschlüssen von allen Dingen.
- Lauter Frieden ist dieselbe Nacht, bis zu dem Aufgang der Morgenröthe.
Friedrich Eberhard Boysen 1775
Das XCVII. Kapitel[17]
Alkadar[18]Im Namen Gottes, des allerbarmherzigsten Erbarmers.
- Gewiß wir haben den Koran in der Nacht Alkadar geoffenbahrt.
- (Wer wird dir aber von der Nacht Alkadar einen gründlichen Unterricht geben können?)
- Die Nacht Alkadar ist unendlich besser als tausend Monate.
- Denn in derselben steigen die Engel und Gabriel, auf den Befehl ihres Herrn
- mit den göttlichen Rathschlüssen über alle Dinge in der Welt herab.
- Heil herrscht durch diese ganze Nacht bis zum Anbruch des Tages.
Rückert 1888
97e Sure
Die Nacht der MachtIm Namen Gottes des allbarmherzigen Erbarmers.
- Wir sandten ihn hernieder in der Nacht der Macht.
- Weißt du, was ist die Nacht der Macht?
- Die Nacht der Macht ist mehr als was
- In tausend Monden wird vollbracht.
- Die Engel steigen nieder und der Geist in ihr,
- Auf ihres Herrn Geheiß, daß alles sei bedacht.
- Heil ist sie ganz und Friede, bis der Tag erwacht.
Anm. "Die Segensformel (...) kehrt über jede Sure wieder, mit Ausnahme der neunten; wir haben sie überall weggelassen." (aus der Erläuterung der 1. Sure)
Henning 1901
97 - Die Macht (El-Qadr)
Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen!
- Siehe, wir haben ihn in der Nacht El-Qadr geoffenbart.
- Und was lehrt dich wissen, was die Nacht El-Qadr ist?
- Die Nacht El-Qadr ist besser als tausend Monate.
- Hinab steigen die Engel und der Geist in ihr mit ihres Herrn Erlaubnis zu jeglichem Geheiss.
- Frieden ist sie bis zum Aufgang der Morgenröte.
Henning 1901, überarbeitet Hofmann 1998
97 - Das Schicksal (al-Qadr)
Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen!
- Wir haben ihn wirklich in der Nacht des Schicksals (oder: der Bestimmung, der Allmacht) herabgesandt.
- Und was lässt dich wissen, was die Nacht des Schicksals ist?
- Die Nacht des Schicksals ist besser als tausend Monate.
- In ihr kommen die Engel und der Geist mit ihres Herrn Erlaubnis herab, mit jeglichem Auftrag.
- Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgenröte. (In dieser Nacht begann die koranische Offenbarung in einer der letzten fünf ungeraden Nächte des Monats Ramadan, vermutlich um 27. Ramadan des Jahres 610.)
Sadr ud-Din 1939
97. Die Macht (Al-Qadr)
Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen.
- Wir haben ja den (Koran) in der Nacht der Macht herabgesandt!
- Und weißt du, was die Nacht der Macht ist?
- Die Nacht der Macht ist besser als tausend Monate!
- Es steigen darin herab die Engel und der Geist mit ihres Herrn Erlaubnis zu einem jeden Auftrag.
- Friede! Bis zum Anbruch des Morgengrauens. [19]
Paret 1966
Sure 97
Die Bestimmung- Wir haben ihn (das heißt den Koran) in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt.
- Aber wie kannst Du wissen, was die Nacht der Bestimmung ist?
- Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate.
- Die Engel und der Geist kommen in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn herab, lauter Logos(wesen).
- Sie ist (voller) Heil (und Segen), bis die Morgenröte sichtbar wird (w. aufgeht).
Kommentar 1977
Sure 97
97, 1-5 Zur ganzen Sure: K. Wagtendonk, Fasting in the Koran, Leiden 1968, S.82-122. Der Verfasser setzt sich hier auf Grund einer scharfsinnigen Analyse der einschlägigen Texte mit der schwierigen Frage auseinander, wieweit das Fasten im Ramadan und die Offenbarung des Korans aufeinander zu beziehen sind, und was es mit der lailat al-qadr für eine Bewandtnis hat. Dabei kommt er unter anderem zu folgendem Ergebnis: „The date on which Sura 97 was revealad can now be determined. Mohammed must have indicated the night of the 27th Radjab as the night of his (first) revelation, after he abolished the 'Ashura' and before the battle of Badr took place“ (S. 113). Siehe meine Besprechung, Der Islam 46, 1970, S.68f. -- inna anzalnahu fi lailati l-qadri: 44,2f.; 2, 185. Zur Sache: R. Paret, Mohammed und der Koran, S.43; W. Wagtendongk, Fasting in the Koran, Leiden 1968, S.113 (siehe oben ). -- Belege zu wa-ma adraka ma... in der Anmerkung zu 82,14-18. -- tanazzalu l-mala`ikatu war-ruhu fiha bi-idni rabbihim min kulli amrin: 16,2, mit weiteren Belegen. -- Die Deutung des präpositionalen Ausdrucks min kulli amrin ist umstritten. Siehe Wagtendonk, Fasting in the Koran, S.83f., Anm. 5 und S. 86, Anm. 3. Wagtendonk übersetzt: „by virtue of every decree“. Aber wahrscheinlich hat min partitiven Sinn und ist amr in der besonderen Bedeutung „Logos“ oder ähnlich (siehe Anmerkung zu 2,109) zu verstehen. Dementsprechend habe ich „lauter Logos(wesen)“ übersetzt (als Apposition zu „die Engel und der Geist“). Siehe auch die Anmerkung zu 44,3f. -- salaamun hiya hatta matla`i l-fagri. Siehe H. Ringgren, Islam, `aslama and mulsim, Uppsala 1949, S.10.
Khoury 1987
Sure 97
Die Bestimmung (al-Qadr)
zu Mekka, 5 VerseIm Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen.
- Wir haben ihn (den Koran) in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt.
- Woher sollst du wissen, was die Nacht der Bestimmung ist?
- Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate.
- Die Engel und der Geist kommen in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn herab mit jedem Anliegen.
- Voller Frieden ist sie bis zum Aufgang der Morgenröte.
Ahmadiyya 1989
Der Heilige Qur-ân
Die kraftvolle Nacht (Al-Qadr)- Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.
- Wahrlich, Wir sandten ihn (den Qur-ân) hernieder in der Nacht Al-Qadr.
- Und was lehrt dich wissen, was die Nacht Al-Qadr ist?
- Die Nacht Al-Qadr ist besser als tausend Monde.
- In ihr steigen die Engel herab und der Geist nach dem Gebot ihres Herrn – mit jeder Sache
- Friede währt bis zum Anbruch der Morgenröte. [20]
Azhar / Maher 1999
Sure 97
- Wir sandten ihn (den Koran) in der Nacht der Herrlichkeit herab.
- Woher kannst du wissen, was die Nacht der Herrlichkeit ist?
- Die Nacht der Herrlichkeit ist besser als tausend Monate.
- Die Engel kommen mit Gabriel auf die Erde hinunter mit Gottes Befehl und Befugnis.
- Sie ist voller Frieden bis zum Anbruch der Morgenröte.
Zaidan 2000
97. Sura
Al-qadr (Al-qadr ist der Eigenname der 97. Sura. Linguistisch bedeutet Al-qadr „das Bestimmen“.) (5 Ayat)Bismillahi r-rahmani rrahim
- Gewiss, WIR sandten ihn in der Nacht von Al-qadr hinab.
- Und was weißt du, was Al-qadr-Nacht ist?!
- Die Al-qadr-Nacht ist besser als tausend Monate.
- Die Engel und der Ruhh werden in ihr mit Zustimmung ihres HERRN wegen jeder Angelegenheit nach und nach hinabgesandt.
- Salam ist sie bis zum Anbruch der Morgendämmerung.
Bubenheim & Elyas 2002
Sura 97 al-Qadr
Die BestimmungIm Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
- Wir haben ihn (den Quran) ja in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt.
- Und was läßt dich wissen, was die Nacht der Bestimmung ist?
- Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate.
- Es kommen die Engel und der Geist in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn mit jeder Angelegenheit herab.
- Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgendämmerung. [21]
Bobzin 2005
Sure 97 (Das Schicksal - al-qadr)
Im Namen Gottes, des barmherzigen Erbarmers
- Siehe wir sandten ihn herab
- In der Nacht des Schicksals.
- Was läßt dich wissen, was sie ist,
- Die Nacht des Schicksals?
- Die Nacht des Schicksals,
- Besser ist sie als tausend Monde,
- Die Engel steigen nieder und der Geist in ihr,
- Mit der Erlaubnis ihres Herrn,
- Auf jegliches Geheiß.
- Friede ist sie,
- Bis daß die Morgendämmerung anbricht.
Weidner 2007
Die Schicksalsnacht (Sure 97)
Im Namen des gnädigen und barmherzigen Gottes!
- Wir schickten ihn in der Schicksalsnacht.
- Kennst Du die Schicksalsnacht?
- Herrlicher als Tausend Monde ist die Schicksalsnacht:
- Die Engel kommen und der Geist,
- Zu tun das Werk auf ihres Herrn Geheiß.
- Friede herrscht dann, bis die Sonne gleißt.
M. A. Rassoul
97. Die kraftvolle Nacht (Al-Qadr)
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
- Wahrlich, Wir haben ihn (den Qur'an) herabgesandt in der Nacht von Al-Qadr.
- Und was lehrt dich wissen, was die Nacht von Al-Qadr ist?
- Die Nacht von Al-Qadr ist besser als tausend Monate.
- In ihr steigen die Engel und Gabriel herab mit der Erlaubnis ihres Herrn zu jeglichem Geheiß.
- Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgenröte. [22]
Lathe Biosas 2009
97.Sure: Die herrliche Macht
Im Namen Gottes, des Allgnad' Erweisenden, Des Gnädigen
- Wahrlich, herab Wir ihn gebracht
- Zur Nacht herrlicher Macht.
- Was lässt Dich wissen, was
- Die Nacht herrlicher Macht?
- Die Nacht herrlicher Macht
- Herrlicher ist als tausend Mondennacht!
- In ihr herab es steigen
- Die Engel und der Odem
- Mit ihres Herrn Vollmacht
- Von jeglichem Bedacht;
- Sie Friede ist, bis 'bracht
- Der Morgenröt' Erwachen. [23]
Urtext
- إِنَّا أَنزَلْنَاهُ فِي لَيْلَةِ الْقَدْرِ
- وَمَا أَدْرَاكَ مَا لَيْلَةُ الْقَدْرِ
- لَيْلَةُ الْقَدْرِ خَيْرٌ مِّنْ أَلْفِ شَهْرٍ
- تَنَزَّلُ الْمَلَائِكَةُ وَالرُّوحُ فِيهَا بِإِذْنِ رَبِّهِم مِّن كُلِّ أَمْرٍ
- سَلَامٌ هِيَ حَتَّى مَطْلَعِ الْفَجْرِ
Transliterierter Urtext
97) Sūrat Al-Qadr
Bismi-llāhi-r-raĥmāni-r-raĥīmi
- 'Innā 'anzalnāhu fī laylati-l-qadri
- Wa mā 'adrāka mā lailatu-l-qadri
- Lailatu-l-qadri chairun min 'alfi schahrin
- Tanazzalu-l-malā'ikatu wa-r-rūĥu fīhā bi'idhni rabbihim min kulli 'amrin
- Salāmun hiya ĥatta maţla`i-l-fadschri [24]
Literatur
Einführende Literatur
- Hartmut Bobzin: Der Koran: Eine Einführung. 5. Auflage 2004. Beck, München 1999, ISBN 3-406-43309-X
- Hartmut Bobzin: Koranlesebuch. Wichtige Texte neu übersetzt und kommentiert. 1. Auflage 2005. Herder, Freiburg 2005, ISBN 3-451-05203-2
- Michael Cook: Der Koran: Eine kurze Einführung. Reclam, Stuttgart 2002 (UB 18232), ISBN 3-15-018232-8
- Tilman Nagel: Der Koran: Einführung-Texte-Erläuterungen. 4. Auflage. Beck, München 2002, ISBN 3-406-43886-5
- Hans Zirker: Der Koran: Zugänge und Lesarten. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1999, ISBN 3-534-14309-4
- Hans Zirker: Koran-Transliteration: Duisburg-Essen Publications online
Weiterführende Literatur
- Adel Theodor Khoury: Der Koran: erschlossen und kommentiert. Patmos, Düsseldorf 2005, ISBN 3-491-72485-6
- Rudi Paret: Der Koran: Kommentar und Konkordanz. 7. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018990-5
Übersetzungen
- Max Henning (Übers.): Der Koran. Reclam, Stuttgart, 1991 (UB 4206) . ISBN 3-15-004206-2. (Orig. ersch. 1901)
- Max Henning (Übers.), Murad Wilfried Hofmann (Überarb. & Komm.): Der Koran. Diederichs, München 2001, ISBN 3-7205-2188-5
- Adel Theodor Khoury (Übers.): Der Koran. 3. Auflage 2001. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1987 (1. Auflage), ISBN 3-579-00783-1
- Rudi Paret (Übers.): Der Koran. 9. Auflage 2004. Kohlhammer, Stuttgart 1966 (1. Auflage), ISBN 3-17-018328-1
- Muhammad Ahmad Rassoul (Übers.): Die ungefähre Bedeutung des Al-Qur'an Al-Karim in deutscher Sprache. Islamische Bibliothek, Köln 1986. (vollständige Übersetzung) ISBN 3-8217-0212-5
- Lazarus Goldschmidt (Übers.): El Koran, das heißt Die Lesung. Berlin 1916; Komet Verlagsgesellschaft, 2000, ISBN 3-933366-64-X; Wunderkammer-Verlag, Melzer 2005 ISBN 978-3-937389-67-7
- Friedrich Rückert (Übers.), H. Bobzin (Hg.): Der Koran in der Übersetzung von Friedrich Rückert. 4. Auflage. Ergon, Würzburg 2001, ISBN 3-933563-70-4
- Hans Zirker (Übers.): Der Koran. 2., überarb. Auflage (Sonderausgabe), Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 3-89678-606-7;
- Mirza Tahir Ahmad (Hrsg.): Koran. Der Heilige Qur-ân. Arabisch und Deutsch.; Verlag Der Islam; Frankfurt 1954, letzte überarbeitete Auflage 1996, unv. nachgedruckt 2003, ISBN 3-921458-00-5
- Sadr ud-Din (Übers. + Hrsg.): Der Koran. Arabisch-Deutsch; Übersetzung, Einleitung und Erklärung von Maulana Sadr ud-Din; Verlag der Moslemischen Revue (Selbstdruck); Berlin 1939; 2. unveränderte Auflage 1964; o. ISBN
- Abdullah ibn Abd al-Aziz (Hrsg.): Der edle Quran und die Übersetzung seiner Bedeutungen für die deutsche Sprache, Medina 2007, o. ISBN
Übersetzungen Online
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- OpenQuran bietet mehrere Übersetzungen mit allen Wurzeln der koranischen Begriffe, wobei hier jeweils die Verse 128 und 129 der Sure 9 weggelassen werden.
- 1734er Übersetzung ins Englische von George Sale im Project Gutenberg
- Sprachästhetische, texttreue Koranübersetzung „Der Edle Koran in schönem Deutsch“ von Lathe Biosas
- Koranübersetzung Muhammad A. Rassoul (deutsch)
- Quranübertragung des König-Fahd-Komplex, die nach Aussage der Betreiber der Website in Bezug auf das Original verbessert, also verändert ist. (deutsch)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Megerlein 1772 in Die türkische Bibel Seite 16:
- ↑ Der Spiegel: "Ist Nagellack verboten?", Heft 11/2008
- ↑ DIE ZEIT: "Koran ohne Schleier", 13.3.2008
- ↑ Bobzin 1999, S. 90f.
- ↑ a b c d e f g h i j Leitfaden für Studenten der Islamwissenschaft an der FU Berlin, Institut für Islamwissenschaft Berlin, 4. Auflage, 2007
- ↑ Helmut Gätje: Koran und Koranexegese. Artemis, 1971, S. 48f.
- ↑ Gratis-Download (PDF)
- ↑ StadtBibliothek Köln
- ↑ Lamya Kaddor, Rabeya Müller: Der Koran für Kinder und Erwachsene. Nachwort, München 2008, 2. Aufl., S. 227
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Fromm und aufgeklärt, 14.5.2008, Autor: Matthias Drobinski
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Fromm und aufgeklärt, 14.5.2008, Autor: Matthias Drobinski
- ↑ Deutschlandradio Kultur: Erster Zugang zum Koran, Interview vom 26.3.2008
- ↑ Deutschlandradio Kultur, Rezension vom 28.5.2008, 9.33 Uhr, Autor: Thilo Guschas
- ↑ Welt am Sonntag, Das Heilige Buch der Lieben und Liberalen?, 13. April 2008, Autor: Till Stoldt.
- ↑ Stefan Weidners Artikel „Der Koran als Dichtung” in der FAZ vom 19. Mai 2007
- ↑ www.koranuebersetzung.de
- ↑ Zweyte verbesserte Ausgabe
- ↑ Der Originaltext ist fortlaufend und enthält nicht die hier in der Wikipedia vorgenommene Versgliederung. Anmerkung t) im Originaltext: "Die Nacht der Herrlichkeit, die Nacht der Macht. Man weiß nicht, wo diese Sure geoffenbahrt seyn soll."
- ↑ Der Koran by Maulana Sadr-ud-Din, 1. Auflage 1939; 2. unveränderte Neuauflage 1964; 3. unveränderte Neuauflage 2006
- ↑ Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland
Kuran-i Kerim - ↑ deredlequran.de
- ↑ islam.de
Arabische Schrift und Sprache
Al-Islam
Projekt Gutenberg - ↑ Der Edle Koran in schönem Deutsch
- ↑ transliteration.org
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