Koßdorf

Koßdorf
Holländermühle im Februar 2004

Koßdorf ist ein Stadtteil von Mühlberg im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster und liegt etwa 8 Kilometer nördlich der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Ortsgliederung

Koßdorf besteht aus den 1937 eingemeindeten, und bis dahin selbstständigen Gemeinden Koßdorf, Lehndorf und Wenzendorf. Der Gemeindeteil Lönnewitz wurde 1959 eingemeindet.

Geschichte

Am 20. Februar 1760 traf das preußische 4. Kürassier-Regiment auf österreichische Truppen bei Koßdorf
Bild von der Schlacht am 20. Februar 1760

Koßdorf wurde 1234 erstmals als Costensdorp erwähnt. Der Name kommt vermutlich vom slawischen kost (Knochen).[1] 1234 besitzt das Kloster DobrilugkHufen in Koßdorf. 1251 wird Costinsdorph Filial von Altbelgern. 1272 gibt Heinrich der Erlauchte 4 Hufen, welche Otto von Cozebude als Lehn hatte, der Frau desselben als Leibgedinge. Markgraf Diezmann bestimmt 1289 das Übeltäter, welche in Blumberg ergriffen werden and den Galgen in Koßdorf gehängt werden sollen.

1443 erhält Hincko Birke von der Duba die Herrschaft Mühlberg und somit auch Koßdorf. Hans Birke von der Duba verschreibt 1482 seiner Frau Koßdorf als Leibgedinge. Vermutlich wurde dann mit dem Tod der Frau Birke von der Duba der Ort Amtsdorf des kursächsischen Amtes Mühlberg. Das Kloster Marienstern besaß offenbar einige Güter in Koßdorf, da in dem Erbbuch von 1550 16 Männer und der Pfarrer Erbzinsen von Erbfeldern and das Stift zahlten. 1637 wurde Koßdorf von schwedischen Truppen stark verwüstet. 1550 gab es 17 Hufen in Koßdorf.[2]

Während des Siebenjährigen Krieges kam es am 20. Februar 1760 bei Koßdorf zu einem Gefecht zwischen preußischen (von Zetteritz) und österreichischen (von Beck) Truppen.[3]

1816 gab es in Koßdorf 221 Einwohner, um 1910 waren es 340 Einwohner. 1912 wurde eine Holländerwindmühle errichtet. 1980 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und ist weiterhin in Betrieb, heute allerdings elektrisch.

Da die Orte Wenzendorf, Lehndorf und Koßdorf dicht beieinander lagen, bildeten sie schon immer eine Schul- und Kirchgemeinde. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum kursächsischem Amt Mühlberg, 1816 zum Kreis Liebenwerda, 1952 zu Kreis Bad Liebenwerda und seit 1993 zum Landkreis Elbe-Elster.

Am 1. September 2001 wurde Koßdorf nach Mühlberg/Elbe eingemeindet.[4]

Sehenswürdigkeiten

Holländerwindmühle

Hauptartikel: Holländerwindmühle Koßdorf

Die Holländerwindmühle wurde 1912 am Standort einer zu jener Zeit abgebrannten Bockwindmühle errichtet. Die funktionstüchtige Mühle befindet sich im Besitz der Familie Humpisch und wird immer noch durch deren Mühlenbetrieb genutzt.

Persönlichkeiten

Margarete Behm

Fußnoten

  1. Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda Emilia Crome, Akademie-Verlag Berlin, 1968
  2. Geschichte des Kreises LiebenwerdaGeschichten der Territorien und Kreise der Provinz Sachsen, Band 1: Geschichte des Kreises Liebenwerda, Heinrich Nebelsieck
  3. http://www.preussenweb.de/regiment4.htm
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001

Weblinks

 Commons: Koßdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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