- Brottewitz
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Brottewitz ist ein Stadtteil von Mühlberg im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster und liegt etwa drei Kilometer nördlich der Stadt. Der Ort hat heute etwa 400 Einwohner.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1230 als Brotewiz. Der Name kommt aus dem Slavischen, kann aber nicht näher bestimmt werden; sicher scheint die Grundform Brotovica, was so viel wie Bach am Krappfeld bedeutet.[1]
1230 verlieh der Markgraf Heinrich von Meißen dem Kloster Marienstern in Mühlberg das Vorwerk Brottewitz. Wahrscheinlich war damals Brottewitz Lehnsbesitz der Ileburger. 1253 hatte der Bürger Werner von Limpach aus Oschatz 5 Hufen an das Kloster in Mühlberg verpachtet. Botho von Ileburg bekundete 1304, dass er der Äbtissin in Mühlberg 5 Mark und einen Bierdung Einkünfte aus dem Dorf Brottewitz verliehen habe. Das Kloster verkaufte 1369 die jährlichen Einkünfte in Höhe von 1 Schock Groschen aus Brottewitz an den Dochdechanten Nicolaus zu Meißen. 1550 hatte das Dorf 10 besessene Männer und 21 Hufen. Von 1559 bis 1570 gehörte Brottewitz dem Bischof zu Meißen Johann IX. von Haugwitz. 1654 verlieh der Kurfürst Johann Georg I. Brottewitz dem Superintendenten Meißner in Großenhain. 1691 erwarb der Kammerherr von Wehlen, der Besitzer von Martinskirchen,[2] das Dorf.
1872/73 wurde die Zuckerfabrik Actien Zuckerfabrik Mühlberg a. E. errichtet. 1990 übernahm die Südzucker AG das Werk. Das Werk hat eine Verarbeitungskapazität von 6.000 Tonnen Rüben täglich.[3]
Auf dem Friedhof am Nordausgang der Stadt in Richtung Koßdorf erinnert ein Gedenkstein an fünf Gefangene des Wehrmachtsgefängnisses Fort Zinna in Torgau, die nach einem Evakuierungsmarsch mit Ketten aneinander gefesselt am 20. April 1945 von SS-Männern an der Friedhofsmauer erschossen wurden. Dies waren: Werner Kube, Reinhold Franznick, Johann Jakobi, Erich Kindermann und Harry Prien.[4]
1816 gab es 111 Einwohner, und 1910 318 Einwohner in Brottewitz.[2]
Am 1. September 2001 wurde Brottewitz nach Mühlberg/Elbe eingemeindet.[5]
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda Emilia Crome, Akademie-Verlag Berlin, 1968
- ↑ a b Geschichte des Kreises LiebenwerdaGeschichten der Territorien und Kreise der Provinz Sachsen, Band 1: Geschichte des Kreises Liebenwerda, Heinrich Nebelsieck
- ↑ Märkische Oderzeitung, 24. August 2006, S. 9
- ↑ Luise Kraushaar et al.: Deutsche Widerstandskämpfer 1933–1945. Biographien und Briefe. Dietz-Verlag: Berlin 1970, Band 1, S. 538
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
Weblinks
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