- Kraftwerk Gabčíkovo
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Kraftwerk Gabčíkovo Kraftwerk Gabčíkovo Lage Koordinaten 47° 52′ 48″ N, 17° 32′ 21″ O47.8817.539166666667Koordinaten: 47° 52′ 48″ N, 17° 32′ 21″ O Land: Slowakei Ort: Gabčíkovo Gewässer: Donau Gewässerkilometer: km 1836 Kraftwerk Technik Engpassleistung: 720 Megawatt Durchschnittliche
Fallhöhe:15 m Ausbaudurchfluss: 5.040 m³/s Regelarbeitsvermögen: 2.200 Millionen kWh Turbinen: 8 Kaplan-Rohrturbinen Generatoren: 8 Sonstiges Stand: Mai 2009 Das Kraftwerk Gabčíkovo ist ein Laufkraftwerk in der Slowakei und nutzt die Wasserkraft der Donau. Es ist das größte Kraftwerk der Slowakei und erzeugt rund 11 % des nationalen Strombedarfs.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits 1947 wollte Stalin das seichte Schwemmland zwischen Györ und Bratislava ganzjährig schiffbar machen. Ein Kanal sollte es sowjetischen Kriegsschiffen ermöglichen, die Grenzen des damaligen Ostblocks zu erreichen. In den 1950er-Jahren wurden erste Pläne ausgearbeitet, aber nicht realisiert.
Nach großen Überschwemmungen des Gebiets in den 1950ern und 1960ern unterzeichneten 1977 Ungarn und die Tschechoslowakei ein Abkommen zum Bau des Staustufensystems Gabčíkovo–Nagymaros. Geplant war ein Kraftwerk in Gabčíkovo und ein zweites rund 120 km donauabwärts im ungarischen Nagymaros. Dazu wäre die Kanalisierung bzw. Eindeichung der Donau auf 200 km erforderlich gewesen. Bereits 1981 wollte die ungarische Regierung aus finanziellen Gründen das Projekt aussetzen. 1984 bekräftigten ungarische Umweltschützer durch eine Unterschriftenaktion die ökologischen Bedenken gegen dieses Mammutprojekt. Nach dem Ende der Regierung Kádár 1988 stellte die neue Regierung 1989 nach wissenschaftlicher Untersuchung der ökologischen Folgen des Projektes alle Arbeiten in Ungarn ohne Angabe des Grundes ein.
Die tschechoslowakische Regierung hingegen hielt am Weiterbau fest und begann 1991 mit dem Bau eines Kanals, der einen Teil des Wassers aus dem Grenzfluss bei Čunovo auf slowakisches Territorium umleitet. Am 24. Oktober 1992 wurde unter ungarischen Protesten der Kanal geflutet. Ungarn fasste dies als Grenzverletzung auf und verlangte die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der Donau. Die Slowakei ihrerseits akzeptierte die einseitige Kündigung der Verträge von 1977 seitens Ungarns nicht und bestand auf deren Einhaltung.
1993 einigten sich beide Länder auf eine Anrufung des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag. Am 25. September 1997 entschied der Gerichtshof, dass beide Länder internationales Recht verletzt hätten. Der ursprüngliche Vertrag gelte weiter und beide Staaten sollten eine neue, umweltschonendere Lösung aushandeln. Der IGH hielt in seiner Entscheidung fest, dass es sich beim zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei abgeschlossenen Abkommen um einen Vertrag mit territorialer Bindung handle. Für einen solchen Vertrag ergebe sich aus dem Völkergewohnheitsrecht, dass ein Nachfolgestaat die Verträge des Gebietsvorgängers übernehmen müsse. Die Slowakei sei also an den seinerzeitigen Vertrag der Tschechoslowakei mit Ungarn gebunden. Um den Streit beizulegen, einigten sich Vertreter beider Regierungen im März 1998 auf ein Rahmenabkommen. Eine wirkliche Einigung ist bis heute nicht zustande gekommen, was die Beziehungen zwischen Ungarn und der Slowakei bis in die Gegenwart belastet.
Technische Beschreibung
Südöstlich von Čunovo, bei Stromkilometer 1.85348.03166666666717.230555555556 zweigt der 38,5 km lange Kraftwerkskanal ab und mündet bei Donau-km 1.811 wieder in das ursprüngliche Flussbett. Rund 80 % des Wassers der Donau werden in diesen Kanal umgeleitet, der parallel zum alten Donaubett läuft und bis zu 700 m breit ist. Nach 16,7 km steht das Kraftwerk mit 8 Kaplan-Turbinen mit einer Engpassleistung von jeweils 90 MW. Die Ausbauwassermenge beträgt 5.040 m³/s, das Regelarbeitsvermögen jährlich 2.200 Mio kWh.
Siehe auch
Donau – schwerere ökologische Eingriffe
Weblinks
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