- Angelo Sala
-
Angelo Sala (* 1576 in Vicenza ?; † 2. Oktober 1637 in Bützow) war ein Arzt und Wissenschaftler. Angelo Sala ist auch unter seinem lateinischen Namen Angelus Sala bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sala ist der Sohn des Webers Bernardino Sala, der aus religiösen Gründen mit seiner Familie nach Genf geflohen war.
Dort studierte Sala mehrere Jahre Medizin. Er machte schon früh von sich reden, da er – wie der berühmte Paracelsus – grundlegende Reformen in der Medizin einforderte. Salas medizinischer Werdegang führte ihn als Arzt nach Dresden (1602), Sondrino (1604), Nürnberg (1606), Frauenfeld (1607) und wieder Genf (1609).
Im Folgejahr 1610 begleitete Sala als Feldarzt den Grafen Johann von Nassau.
Zwischen 1612 und 1617 war er in Den Haag tätig. Anschließend wurde er als Leibarzt des Grafen Anton Günther von Oldenburg berufen. Dieser ernannte Sala auch zum Aufseher über das Apothekenwesen im Land Oldenburg.
1620 ging Sala als Chymiater nach Hamburg. Landgraf Moritz von Hessen-Kassel hielt große Stücke auf Sala und er empfahl ihn als Leibarzt dem Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow. Dieser berief Sala 1625 an die Universität Rostock für eine Professur der Medizin. Dort lehrte Sala bis 1628; u.a. wurde hier Johann Rist sein Schüler.
Ende Mai 1628 begleitete Sala Herzog Johann Albrecht II. ins anhaltische Exil nach Bernburg (Saale). Als am 26. Juni 1628 Sala Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen italienische Zeitungen und ein Buch zurück brachte, wurde er von diesem in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Gleichzeitig wurden auch Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow und Otto von Preen an diesem Tag in die Gesellschaft aufgenommen.
Der Fürst verlieh Sala den Gesellschaftsnamen der Lindernde und die Devise die Schmerzen. Als Emblem wurde Sala die Kamillenblüt <Chamonilla recutica L.> zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich Salas Eintrag unter der Nr. 160.
Im Sommer 1629 begleitete Sala seinen Herzog ins Exil nach Lübeck. Dort blieb Sala der herzogliche Leibarzt bis zu dessen Tod im Jahre 1636. Danach war Sala in gleicher Stellung beim Sohn des Herzogs, Herzog Gustav Adolf von Mecklenburg-Güstrow tätig.
In Bützow starb Angelo Sala im Alter von 61 Jahren am 2. Oktober 1637.
Angelo Sala veröffentlichte 19 wissenschaftliche Werke in deutscher, französischer, italienischer und lateinischer Sprache. In diesen Werken versuchte er, durch praktisch-experimentelle Grundlagen die Chemie von Claudius Galenus abzugrenzen. In seinem Spätwerk nahm er zudem auch von Paracelsus Abstand. Sala gilt als Begründer der Zucker-Chemie.
Preise und Ehrungen
Die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg verleiht jährlich zum Tag der Chemie an Schüler umliegender Schulen den Angelus Sala-Preis. Mit diesem Preis werden Schüler ausgezeichnet, die im Fach Chemie herausragende schulische Leistungen in der 10. Klasse vollbracht haben.
Werke
- Angeli Salae Vicentini Veneti Chimiatri candidissimi Essentiarum vegetabilium anatome. - Rostock : Hallervord, 1630. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Literatur
- Karl Ernst Hermann Krause: Sala, Angelus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 194.
Weblinks
- Literatur von und über Angelo Sala im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Originalwerke:
- Aphorismorum Chymiatricorum Synopsis. Bremae 1620, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Processus Angeli Salae, Chymici illius & Philosophi Spagyrici celeberrimi, De Auro Potabili, Novo, Paucisque Adhuc Cognito. Argentorati 1630, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Angeli Salae, Vicentini Veneti, Chymiatri Candidissimi, Saccharologia. Rostock 1637, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Kategorien:- Fruchtbringende Gesellschaft
- Hochschullehrer (Universität Rostock)
- Geboren 1576
- Gestorben 1637
- Mann
Wikimedia Foundation.