Kreuzschaltung

Kreuzschaltung
Elektroinstallation Schaltersymbol Kreuzschalter

Die Kreuzschaltung ist in der Elektroinstallation eine elektrische Schaltung, mit der ein Verbraucher an drei oder mehr Schalterstellen unabhängig von der jeweiligen Stellung der anderen Schalter ein- und ausgeschaltet werden kann. Die Kreuzschaltung wird vor allem zur Ansteuerung von Beleuchtungsanlagen – zum Beispiel in Fluren – verwendet. Werden nur zwei Schalter zum Schalten der Lampe benötigt, dann reicht die einfachere Wechselschaltung aus.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau und Funktion

Kreuzschaltung mit drei Schaltern, vereinfacht dargestellt
Kreuzschaltung mit drei Schaltern

Bei der Kreuzschaltung werden zwei Wechselschalter am Anfang und am Ende der Kette und eine beliebige Anzahl Kreuzschalter dazwischen gesetzt (Abb.1). Ein Kreuzschalter enthält zwei mechanisch verbundene einpolige Umschalter, die so verbunden sind, dass mit einer Betätigung zwischen einer „geraden“ Verbindung zwischen zwei Klemmenpaaren (Links 1 - Rechts 1 / Links 2 - Rechts 2) auf eine „gekreuzte“ Verbindung (Links 1 - Rechts 2 / Links 2 - Rechts 1) gewechselt werden kann.

Die Schalter werden mit jeweils zwei Adern verbunden, von denen immer die eine oder die andere Strom führt - je nach Schaltzustand der einzelnen Schalter - und die zweite jeweils nicht. Bei der Betätigung eines beliebigen Schalters vertauschen die weiterführenden Adern ihren Zustand – im Sinn boolescher Logik werden beide „Signale“ negiert, aus EIN wird AUS und umgekehrt: Der erste bzw. letzte Schalter kann, muss aber nicht als Kreuzschalter ausgeführt werden, da vor dem ersten Schalter feststeht, welche Ader Strom führt und somit nur diese auf verbunden werden muss, beziehungsweise beim letzten Schalter nur eine der beiden Adern zur Last weiter verbunden wird. (Am ersten Wechselschalter ist es noch möglich die Schaltung um eine Steckdose zu erweitern, wenn 5poliges Kabel verlegt wird, bei allen weiteren Schaltern müssen Steckdosen getrennt versorgt werden.)

Die Farbe des Außenleiters L ist nach Norm braun (früher schwarz). Blaue Drähte dürfen aufgrund der Verwechslungsgefahr nur für den ungeschalteten Neutralleiter verwendet werden. Für den Schutzleiter ist die Farbe grün/gelb reserviert. Die korrespondierenden Drähte können jede bis auf die reservierten Farben tragen.

Eine Alternative zur Kreuzschaltung ist die Stromstoßschaltung (auch Tasterschaltung genannt), die im Baubereich meist preiswerter als die Kreuzschaltung zu realisieren ist.

Die acht möglichen Kombinationen der Wechselschalter A und C und des Kreuzschalters B in einer Kreuzschaltung

Aus An
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Gegenüberstellung

Nachteile der Kreuzschaltung

  • Für eine Kreuzschaltung wird ein durchgehendes Adernpaar über alle Schalter benötigt, was eine Erweiterung erschwert.
  • Kreuzschalter sind teurer als einfache Schalter bzw. Taster.
  • Der Defekt eines Schalters führt zum Ausfall des kompletten Schaltvorganges.
  • Ein Kreuzschalter benötigt vier Leitungen, ein Taster dagegen nur zwei.

Vorteile der Tasterschaltung

Zur Vermeidung dieser Nachteile wird anstelle der Kreuzschaltung oft eine Tasterschaltung bevorzugt. Diese hat gegenüber der Kreuzschaltung noch weitere Vorteile:

  • Eine automatische Abschaltung nach einer bestimmten Zeit (Treppenhauslicht) ist leicht realisierbar.
  • Eine zentrale Steuerung ist möglich (Fernwirken).
  • Glimmlampen zum Auffinden der Taster im Dunkeln sind leicht realisierbar.
  • Wird das Stromstoßrelais mit Kleinspannung gesteuert, so sinkt die Gefahr eines Stromschlages bei Berührung der Taster mit leitfähigen Stoffen (z. B. nasse Finger), weiterhin entstehen im Taster niemals Funken.

Literatur

  • Winfrid Hauke, Rolf Thaele, Günter Reck: RWE Energie Bau-Handbuch. 12.Ausgabe, Energie-Verlag GmbH, Heidelberg, 1998, ISBN 3-87200-700-9
  • Günter Springer: Fachkunde Elektrotechnik. 18.Auflage, Verlag - Europa - Lehrmittel, Wuppertal, 1989, ISBN 3-8085-3018-9

Siehe auch


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